Gedanken zum Alter
Zitat von Lotta im Beitrag #70
Ein sehr schönes Foto, Inge, Du siehst Deiner Mutter wie aus dem Gesicht geschnitten aus. Ja, die Zeit vergeht so schnell, wir werden alt und älter. Allerdings hab ich mir in Deinem Alter noch keine Gedanken darüber gemacht. Diese Gedanken kamen nach und nach, nachdem ich das Rentenalter (65 Jahre) erreicht hatte und irgendwie/irgendwann begriffen hatte, dass ich ganz allein bin. Zur Zeit bin ich froh, dass ich mich bester Gesundheit erfreuen kann. Ich hoffe, dass es noch lange so bleibt.
....hast du noch Kontakt zu deinen ehemaligen Kollegen Lotta?
Den anderen Kontakt brauch ich sicher nicht zu fragen....da hat sich bestimmt nix getan....oder?
Ja, hab ich Maus, ich fahre ab und zu mal in die Firma. Sind aber nicht mehr viele von den alten Kollegen da und privaten Kontakt hatten wir auch, als ich noch gearbeitet hatte, nicht. Sie haben Familie, da hat jeder mit sich selbst zu tun. An dem anderen Kontakt hat sich nichts geändert, das siehst Du richtig.
Wenn man selber alt ist ........worauf sollte man sich einlassen? Einmal im Monat zum Mittagessen fahren wir zu einer verwitweten 88 jaehrigen Freundin ohne Anhang. Bis vor einigen Jahren haben wir uns nur im Restaurant getroffen. Sie bestand auf Hinlaufen, und nach Hause laufen. Es ergab sich nach und nach, dass wir sie nach Hause fahren, nach einiger Zeit ebenso abholen, dann zum Einkaufen nehmen, und letztens fahren wir sie auch zur Bank. Wir tun es fuer sie, denn sie gehoerte schon ewig zur Familie. Wir brauchen eine Stunde hin, und anderthalb Stunden zurueck. Sie wohnt in einer Gegend als Spaghettikreuzung bekannt, also das Fahren ist schon eine Qual. Also egoistisch sind wir nicht.
Vor einem Jahr traf ich eine 80 jaehrige Deutsche, die ich 6 mal im Leben gesehen habe. Sie zerdrueckte Traenen, weil ihr Mann ein Jahr davor gestorben war, und ich sollte sie anrufen. Ich rief sie nicht an. Kuerzlich traf GG sie und unterhielt sich mit ihr, erzaehlt ihr vom deutschen Delikatessengeschaft in der Stadt wo wir einmal im Monat einkaufen. Soweit faehrt sie nicht mehr, meinte sie. Ich sollte sie doch anrufen. Sie hat einen Sohn, der weit weg wohnt. Hat sie noch Leute? Ich weiss es nicht. Sie wohnt nicht weit weg von mir, in einer Seniorensiedlung. Heisst es dann eventuell: "kannst du mal dies und kannst du mal das fuer micht tun, Kann ich mal mit in die Stadt". Wir haben genug mit uns selbst zu tun und werden auch aelter. Warum eine Freundschaft anfangen, fuer die in 40 Jahren keine Grundlage vorhanden war?
Das ist so mein - egoistischer? - Gedanke zum Alter.
Grimmie die Gedanken kann ich verstehen. Vor allem wenn Menschen sich erst melden wenn sie jemanden brauchen, vorher nie.
Aber vor allem kann man sich nicht so viele Verpflichtungen auferlegen, man muß eine Grenze setzen weil man sich auch um sich selbst kümmern muß.
Ich helfe gern, aber man muß sich für sich selbst auch Zeit nehmen, man kann nicht allen helfen.
Danke, dass Ihr es auch so seht. Ich hatte die Frau vor einem Jahr gefragt, ob sie zum Handarbeitsclub mitkommen will, ich wuerde sie abholen.(Man muss da nichts handarbeiten, einfach nur dasein). Sie war nicht interessiert.
Etwas hat mir diesen Gedankenschubs gegeben. Einer meiner Nachbarn, beide Senioren Mitte 70, sind sehr hilfsbereite Menschen, und auf sich angewiesen. Der Nachbar gegenueber ist in den 80zigern, hatte Schlaganfaelle. Er hat 3 Kinder und Enkelkinder. Nachbar Alastair tat viel fuer ihn, fuhr ihn hierhin und dahin, zum Arzt, zum Krankenhaus, und hat oft stundenlang gesessen und gewartet. Die Kinder mussten ja arbeiten. Eine Tochter wohnt bei ihm, die andere 30 Minuten entfernt, der Sohn eine Stunde entfernt. Nun geht es Alistair nicht sehr gut. Arthrose bereitet ihm grosse Schmerzen und einen boesen Husten hat er z.Z. Ploetzlich steht der Nachbar vor der Tuer: Ich habe einen Termin beim Arzt, fahre mich doch bitte jetzt. Der gute Alistair brachte es nicht uebers Herz nein zu sagen. Seine Frau konnte es nicht fassen. Sollten sie naemlich beide mal jemanden in der Not brauchen, seine Kinder wuerden ihnen bestimmt nicht denselben Gefallen tun.
Es gibt bestimmte Leute, diese beiden Nachbarn inklusive, fuer die wir jederzeit einspringen wenn Not am Mann ist. Es ist nur schade, dass man dadurch den Menschen, die wirklich dankbar sind und sich nicht aufdraengen wuerden, dann skeptisch gegenueber steht.
Grimmie, das machst du genau richtig. Man darf sich nicht ausnutzen lassen und wenn dein Bauchgefühl dir sagt, dass der nähere Kontakt mit der Frau nicht passt, dann stimmt das auch. Lass es und vor allem, mach dir kein schlechtes Gewissen deswegen!!!!!
Grimmie, mit dem Alter verschieben sich die Prioritäten. Höre auf Deinen Bauch...
Wenn man helfen will und kann, spricht nichts dagegen, es zu tun. Es sollte aber keine Pflicht daraus werden. Auf Gegenleistung hoffen ist oft mit Enttäuschungen verbunden.
So ist es: Jedem das Seine!
Vielleicht stellt sich so nach und nach auch eine Veränderungsunlust ein? Werden alte Menschen dadurch Selbstgerecht und neigen zu Rechthaberei?
Junge Menschen stellen sich oft die Frage nach Sinn und Wert des Lebens. Sollten sie nicht eher ihre Verhaltensweisen hinterfragen oder kommt Denkfaulheit ins Spiel? Wie sieht es da bei den alten Menschen aus? Werden sie furchtloser, weil es nichts mehr zu verlieren gibt oder ist das Gegenteil der Fall?
Fragen über Fragen...
also zu einer Frage hab ich da schon eine Erfahrung.
Ich erwische mich mehr und mehr dabei, viele Dinge allgemeingültig zu kommentieren, zu vielem fällt einem sofort ein Spruch, eine Erfahrung oder eine Metapher ein, die man dann auch, vielleicht kokett, von sich gibt, obwohl man dabei den anderen nichts neues sagt, sie erinnern sich sofort, dass sie "das" schon kennen.
Oft scheint mir diese meine Verhaltensweise überflüssig zu sein, ich kann es mir eher mit "Alter" und "Abstand" erklären.
Ich denke auch, dass zwischen 50 und 80 eine Menge Dinge, auch im Verhalten, sich ändern, gemächlich, fast unbemerkt, wenn man nicht darauf achtet.
So jetzt reichts.
Was mir zunehmend unangenehm ist, dass ich in meinem Leben so vielen Leuten irgendetwas erzählt habe, dass ich schon gar nicht mehr weiß, wem was.
Es ist für einen Zuhörer einfach nur lästig, wenn er dieselbe Geschichte zum dritten Mal hören muss. Die Leute, ich selber auch, sind zu höflich, um zu sagen, dass sie das schon kennen und hören erneut zu.
Das möchte ich nicht. Aber ich kann mich wirklich nicht erinnern, ob ich z.B. das von meinen kürzlichen ADAC-Erfahrungen meinem Sohn 1 oder Sohn 2 erzählt habe und welchem noch nicht.
Das war jetzt nur ein Beispiel. LG erzählt mir auch manches dreimal und wenn ich dann sage, das kenne ich schon, glaubt er mir nicht.
Ich will so NICHT sein!!! Aber es hilft wohl nichts ... das ist das Alter.
Man hat viel erlebt, viel zu erzählen, aber nur eine begrenzte Anzahl an Zuhörern. Und eine Liste, wem man was erzählt hat, legt man sich nicht an ...
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