Bestattungsarten
Andere Länder, andere Sitten... In vielen Kulturen ist der Tod keine total traurige Angelegenheit wie bei uns.
Heute wird der Tod verdrängt. So gibt es viele erwachsene Menschen, die noch nie einen Leichnam gesehen haben...
Zitat von France im Beitrag #56
Heute wird der Tod verdrängt. So gibt es viele erwachsene Menschen, die noch nie einen Leichnam gesehen haben...
Ich habe als Jugendlicher drei enge Verwandte als Leiche gesehen, seitdem keine mehr.
Verdrängen tu ich den Tod nicht, aber ich überlasse es meinen Nachfahren, was sie mit "mir" machen, mir egal. Für meine Frau kommt ein klassisches Begräbnis in Frage, o.k.
Ansonsten wart ich gelassen ab, oberhalb der Erde ist, symbolisch noch keiner geblieben. brrrrrrrr
Die Japaner sind ein besonderes Völkchen.
Gläserner Sarg, ich musste gleich an Schneewittchen denken.
Mir ist es egal wo ich mal hinkomme, am liebsten irgendwo in der Natur mit dem Wind über die Felder wehen.
Es ist nur die Hülle, alles andere wird man dann schon sehen.
Immer wenn ich das Bild von Stalingrad sehe, wie die froststarre Hand eines toten Soldaten inmitten schneebedeckter Leichname gen Himmel ragt, wenn ich daran denke, wie die Flüchtlinge auf dem Treck am Straßenrand ihre Lieben notdürftig im frostigen Boden verscharrt haben und weiterziehen mussten, die Zarenfamilie, u. u. u.
Im Grunde ist es doch tatsächlich unerheblich, sollte es für jeden sein, was einmal mit seiner "Hülle" geschieht. Und doch...
Das ist wieder so ein Thema, wo ich jedem/jeder das Recht zubillige eine ganz eigene Meinung dazu zu vertreten.
Die "rationalen Puristen" dürfen an die Kostengünstigkeit und den Aufwand für die unmittelbaren Nachkommen denken, wenn solche vorhanden und bereit sind, sich dem gesamten Prozedere zu stellen.
Den emotional "Ausgerichteten" gestehe ich das Recht zu, sich nicht nur für ein Urnengrab, sondern auch noch für die traditionelle Erdbestattung ihrer Lieben zu deren Lebzeiten bereits stark zu machen und das so abzusprechen.
In unserer Familie ist das jedenfalls so. Ich bin gerne 20 Jahre lang zu meinem Elterngrab gefahren, habe so oft auf der Steinbank dicht dabei unter Baumzweigen gesessen und, soweit mein Rücken das duldete, mich an der saisonalen Pflege beteiligt. Wie schnell sind die zwei Jahrzehnte verstrichen gewesen. Aber die Steinbank wird dort weiter stehen, und ich weiß genau die Stelle, wo wir die Überreste von Mutter und Vater der Erde übergeben haben. Mir zumindest gibt das was und unserer Tochter auch...
Über den Tod muss man einfach nachdenken, denn er gehört zum Leben dazu.
Bei uns hier gibt es verschiedene Bestattungen im Angebot:
Erdbestattung.
Anonyme Erdbestattung.
Feuerbestattung.
Urnenbestattung.
Anonyme Feuerbestattung.
Baumbestattung.
Seebestattung.
Mein verstorbener Mann und ich waren uns einig, das für uns ein Erd Urnengrab in Frage kommt. In eine Wand wollten wir nicht.
Diese Entscheidung war auch im Sinne unserer Kinder.
Freunde von mir haben sich dazu entschieden ihren Körper nach dem Tod der Anatomie zu übergeben um Studenten die Möglichkeit zu bieten mit ihnen zu arbeiten um später gute Ärzte zu werden.
Der Leichnam wird frühestens ein Jahr (meistens sind es drei Jahre) nach dem Tod beerdigt, das Blut durch Formalin ausgetauscht
Jedes Jahr gibt es eine Gedenkfeier für alle Körperspender, die im vorangegangenen Semester zur Verfügung gestellt wurden.
Dazu werden die Angehörigen eingeladen.
Eine derartige Spende ist meist kostenlos, bei meinen Freunden, die nach München kommen mussten 900 € bezahlt werden. Damit ist alles abgedeckt.
Man hat jedoch immer die Möglichkeit, seine Entscheidung zu widerrufen.
Eine Anonyme Bestattung finde ich persönlich gut, wenn keinerlei Angehörigen da sind.
Ja,Arabella
die anonyme Feuerbestattung wird von dem angegebenen B.-Unternehmen angeboten.
Man kann eine Trauer-Abschiedsstunde vereinbaren,dann können alle Ableger und Freunde das nach ihrem Wunsch gestalten.
Wer an mich denken will,braucht dazu kein Grab!
Und ich will so umweltfreundlich und still wie möglich vergehen dürfen.
...bei mir kommt hinzu, dass ich zur Grabpflege jedes Mal nach Wilhelmshaven fahren müsste. Damit haben wir, meine erstgeborene Schwester und ich, vor Jaaaahren die ortsansässige Friedhofs-Gärtnerei beauftragt.
Und wenn ich immer mal wieder in WHV bin, besuche ich natürlich kurz das Familiengrab (Großeltern, Eltern, Schwester)....
Washington hat als erster US-Staat das Kompostieren von Leichen erlaubt.
Dies soll nicht nur die Umwelt schonen (weniger Platz, weniger Treibhausgase, nachhaltig) sondern sei auch eine gute Art von "grünen Bestattungen".
Diese Kompostierung wird seit langem in der Landwirtschaft bei Tierkadavern eingesetzt.
Dabei wird die Leiche in einem Behälter zusammen mit Stroh, Holzspänen und Schneckenklee gelegt. Durch Mikrobenbildung wird der Verwesungsprozess damit stark beschleunigt. Die menschlichen Überreste werden innerhalb von 30 Tagen abgebaut.
Danach kann man mit dieser Erde zum Beispiel einen Baum im Garten pflanzen, der dem Verstorbenen sinnblildlich gewidmet ist und für immer an ihn erinnert.
https://www.spiegel.de/wissenschaft/mens...-a-1268765.html
Für mich klingt es auch furchtbar und das nicht nur im ersten Moment. "Man kann z. B. einen Baum im Garten pflanzen", gut und schön, aber hat jeder einen Garten? Was machen Menschen, die keinen Garten haben? Wohin gehen sie, um ihren Lieben zu gedenken? Ich weiß nicht, wie oft ich zum Grab meines Mannes gegangen bin, um mit ihm zu "sprechen", wenn es mir schlecht gegangen ist. Wohin wäre ich gegangen, wenn er kompostiert worden wäre?
Zitat von Rika im Beitrag #71
Washington hat als erster US-Staat das Kompostieren von Leichen erlaubt.
Dies soll nicht nur die Umwelt schonen (weniger Platz, weniger Treibhausgase, nachhaltig) sondern sei auch eine gute Art von "grünen Bestattungen".
Eine bestattete Urne in einer Urnenwand braucht wesentlich weniger Platz als ein Auto. Vor jedem neuen Supermarkt, den man gar nicht braucht, wird unendlich viel Platz zubetoniert/geteert, um Autos abzustellen, die aber auch noch an anderen Stellen Stellplätze benötigen. Hat jemand schon mal ausgerechnet, wie viel Quadratmeter Boden so ein Auto insgesamt verbraucht, wenn man mal das durchschnittliche Parkverhalten an einem Einkaufstag zusammenrechnet?
Die Schrottplätze (in den USA sogar in der Wüste für Flugzeuge, die dann da rumstehen und nur vor sich hinrosten) sollte man gleich auch noch mit einrechnen usw.
Dafür gibt es Platz, aber für Urnen nicht?????
Wie wäre es denn, nur noch Wüstenbestattungen vorzunehmen? Dann würden die Leichen eintrocknen und würden nicht mal das Grundwasser verschmutzen ...
Ich denke, da wird wieder mal aus einer Mücke ein Elefant gemacht, um von dringlicheren Problemen abzulenken, damit die Wirtschaftslobby ihr Ding machen kann.
Nochmal zur Erdbestattung:
@Nuxel: Dachte wie Du auch all die Jahre, dass man "dort drunten" nach und nach den Würmern als Mahlzeit dient.
Doch vor nicht allzu langer Zeit erfuhr ich von einem Insider-Man, und das erschien mir auch sofort glaubhaft (weshalb kam ich nicht von alleine drauf?), wenn die gesetzlich vorgeschriebene Grubentiefe eingehalten wird, dann hat man da keine Chance auf Wurmbesuche mit Anknabberei, weil diese betulichen Geschöpfe so weit sich nicht nach unten durcharbeiten.
(Ein wirklich "gefälliges" Thema ist das in der Tat, das wir ruhig noch weiter ausbauen sollten. Dem persönlichen Know How und der Fantasie sollten dabei alle Türen offenstehen...)
Und das leicht zu übersehende Schild-Smiley noch zum Schluss:
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