"Zusammenhang zwischen Armut und Einsamkeit
Das Familienministerium hatte deshalb ein „Kompetenznetz Einsamkeit“ gegründet, in dem Expertise zum Thema gebündelt und gemeinsam mit dem Ministerium eine „Strategie gegen Einsamkeit“ erarbeitet wird. Wie aus der Antwort auf die Linken-Anfrage hervorgeht, stattet das Ministerium die Projektgruppe mit insgesamt 20 Personalstellen aus."

Ich denke nicht, dass eine Projektgruppe das Problem lösen wird.
Auch glaube ich nicht, dass die Bundesregierung ein wirkliches Interesse hat, den alten einsamen Menschen zu helfen.
Die verarmten Alten sind froh, Lebensmittel von der Tafel zu erhalten und grämen sich, wie sie einigermaßen warm durch den Winter kommen. Denen ist ein Kaffee- oder Theaterbesuch, um Leute kennenzulernen nicht mehr wichtig, unabhängig vom Geld. Ihnen reicht meist ein Arztbesuch mit netter Unterhaltung im Wartezimmer oder ein Gespräch in der Warteschlange der Tafel.
Nicht wenige haben wegen der Pandemie, Angst mit Menschen zusammenzukommen und meiden Kontakte.

Ich kann Beate auch nicht zustim en. Natürlich besteht ein Zusammenhang zwischen Armut und Einsamkeit. Jeder Mensch hat Bedürfnisse wie ins Cafè oder Theater gehen, Museen und Veranstaltungen besuchen, gemeinsam eine Reise machen, einen Kurs an der VHS besuchen, andere Menschen an einem anderen Ort besuchen und vieles mehr. Wenn das nötige Geld fehlt, sitzen diese Menschen alleine zu Hause und müssen verzichten, weil sie es sich schlicht nicht leisten können. Oder sollte es so sein, dass nur die gut betuchten Rentner diese Bedürfnisse haben so nach dem Motto, die Ärmeren sind es ja gewöhnt, denen reicht ein Gespräch im Wartezimmer oder in der Schlange bei der Tafel? Das wäre doch wirklich zu einfach gedacht, denn unter ihnen gibt es viele alte Menschen mit guter Bildung und vielen Interessen und Hunger nach Bildung und Austausch, wenn da nicht die zu kleine Rente wäre.

So sehe ich es auch Rika und leider haben die "Alten" durch Corona
auch sehr viele ihren Bekannten - und Freundeskreis aus Angst sich zu infizieren
eingeschränkt.
Ich finde gerade in der "dunklen Jahreszeit" fehlen den Senioren die Kontakte
und sie fühlen sich einsam.
Seniorenkino ab 6.50 € Museen und Ausstellungen ab 5 € Kaffeebesuche? Fehlanzeige ? Tasse Kaffee und Kuchen zwischen 6 und 8 € um nur einiges zu nennen
kann sich nicht jeder leisten.

Im Alter neue Kontakte zu finden, ohne Geld dafür ausgeben zu müssen, ist echt schwer. Sogar der Turnverein kostet und Cafe ist viel zu teuer. Da säße man ja dann auch wieder alleine am Tisch und die, die mit Bekannten rumschnattern, sind keine Option für Kontakte. Es ist sowieso nicht einfach, aber ohne Geld schon gar nicht.

Marion ich habe nicht gesagt, die verarmten Leute wären es gewöhnt. Ich habe lediglich darauf aufmerksam gemacht, dass sie ganz andere Probleme haben als ein Kaffee- oder Theaterbesuch. Ausserdem ist nicht jeder arme Rentner einsam.

Rika, natürlich gibt es auch Arme, die nicht zur Tafel gehen. Ich habe sie nur als Ein Beispiel angeführt.

Aber was will diese Projektgruppe denn erreichen? Wird sie dafür Sorge tragen, dass die armen Alten demnächst mehr Geld zur Freizeitgestaltung haben werden?

Guten Abend,
Einsamkeit an sich ist auch bei allen anderen Menschen in unserer Gesellschaft ein Problem. Der größte Teil der Haushalte in Deutschland sind "Single Haushalte", Man ist nicht Einsam weil man alleine lebt sondern wenn man weniger soziale Kontakte hat als man sich wünscht.
Bei älteren Menschen kommt noch die eingeschränkte Mobilität hinzu. Der Anteil der älteren Menschen steigt ständig. Jetzt werden die Baby Boomer Jahrgänge Senioren. Einsamkeit macht krank und schon jetzt reicht unser Pflegesystem kaum noch aus. Das Motiv der Politik ist vorzeitige Pflege zu verhindern. Von den 75 bis 95 Jährigen lebt die Hälfte der Menschen allein. Weil Pflege irgendwann mit den herkömmlichen Mitteln bald nicht mehr gewährleistet werden kann werden diese Anstrengungen unternommen. Ich arbeite ehrenamtlich seit über 10 Jahren an dem Thema das nun endlich Anerkennung findet. Könnte hier noch vieles mehr schreiben aber das lag mit am Herzen

Wer kein Geld hat, hat nicht die gleichen Chancen am Kulturellen leben Teilzuhaben. Wer kein Geld hat kann nur Pflege auf Kassenniveau "genießen", Wer kein Geld hat kann nicht ins Restaurant oder den Fahrbaren Mittagstisch bezahlen. Kann sich keine Wohnung im Betreuten Wohnen leisten.

Zitat von Wolfgang im Beitrag #9

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Bei älteren Menschen kommt noch die eingeschränkte Mobilität hinzu.

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Ich war und bin der Meinung, dass niemand im Alter einsam sein muss, wenn er es nicht will. In Hamburg gibt es für Senioren viele Begegnungsstätten, Besuchsdienste, in jeder Kirchengemeinde finden Spielenachmittage, Vorträge, gemeinsames Singen, Gymnastik, gemütliches Kaffeetrinken , Kinoabende und vieles mehr statt. Das alles kostet nichts, für wenig Geld werden Ausflüge angeboten.
Einsamkeit ist keine Einbahnstraße, der Einsame muss auch rauskommen aus seinem Schneckenhäuschen.
Kinder , Enkel - falls vorhanden- und die Nachbarschaft können auch dazu beitragen, dass sich ein Mensch im Alter nicht einsam fühlen muss. In unserer Nachbarschaft leben inzwischen etliche sehr alte Menschen alleine in ihren Häusern, von denen ist niemand einsam.
Kinder , Enkel -falls vorhanden- könnten ja auch zusammenlegen und die arme Mutter oder den armen Vater mal ins Restaurant oder ins Theater einladen.

Eri du hast recht aber leider sind Menschen mit Behinderungen die dann noch alleine Leben auf Hilfe angewiesen, Die Ursache von Einsamkeit ist oft nicht nur ein Zustand den man abstellen kann sondern eine Verknüpfung vieler Faktoren. Allgemeine Regeln passen eben nicht immer. Wer sein Leben Lang Kontakte hatte, wer die Möglichkeit hatte seine Interessen zu leben wird auch selten Einsam. Außer durch Barrieren die die Menschen Behindern. ( Treppe)
Es gibt aber Biografien in denen Menschen nicht gelernt haben "aus sich raus zu gehen"
Ängste oder Anderer Emotionen.

Beziehungen und echte Freundschaften bauen sich langsam auf. Diese Geduld haben Menschen im Alter vielleicht nicht mehr? Oft beobachte ich bei alten Menschen, dass sie nur von sich und ihren Problemen erzählen, das Interesse für andere ist sehr begrenzt da...

Wer in frühen Jahren einen Freundes- und Bekanntenkreis aufgebaut hat, ist auch im Alter nicht einsam.
Hier gibt es auch Seniorentreffs und Seniorenspaziergänge, mit anschließendem Kaffeetrinken usw. alles kostenlos.
Sogar Seniorenbeauftragte, die zur Seite stehen, wenn es jemand möchte.

Jetzt sind wir bei dem Punkt. Nörgeln ältere Leute nur herum, dass sie alleine sind, machen selber nichts dagegen? Oder sind sie offen für Begegnungen?
Natürlich kommt im Alter häufig hinzu, dass die Gesundheit nicht mehr mit spielt. Wenn das der Fall ist und man hat keine Familie, dann ist es bitter für diese Person.
Aber die anderen Menschen können auch nichts dafür, wenn es so gekommen ist. Irgendwie hat jeder doch sein Leben selber in der Hand. Man kann nicht alles auf die Gesellschaft, auf die Politik schieben.

Die meisten einsamen Menschen nörgeln nicht rum weil keiner das nörgeln hören würde. Über keiner Altersstufe von Menschen ist es richtig zu pauschalieren. Einsamkeit kann einem auch einfach passieren. Eine 95 Jährige Frau hat mit 80 Jahren ihren letzten Freunde oder sogar ihre Kinder Verloren. sind Früher gestorben als ihre Mutter. Sie ist Allein und solche Lebensläufe gibt es tatsächlich. Ein Beispiel wo ich sagen würde diese Frau nörgelt nicht.

Das Thema Alterseinsamkeit lenkt ein wenig davon ab das es in allen Altersgruppen einsame Menschen gibt die Divination der WHO: Einsamkeit wird definiert als eine wahrgenommene Diskrepanz zwischen den gewünschten und den tatsächlichen sozialen Beziehungen.
Durch die Industrialisierung sind die Menschen in dir Städte gezogen und die Großfamilien auseinander gefallen. Ich möchte nicht wissen wie viele junge Menschen einsam sind. Bei den älteren Menschen kommt die eingeschränkte Mobilität verschärfend dazu.
Auch ältere Menschen haben Würde eine Lebensleistung die es zu achten gilt. Altersarmut und Einsamkeit sind endwürdigend und machen nachweislich krank.

statistik einsamkeit.png - Bild entfernt (keine Rechte)

Ich habe mir das jetzt alles noch einmal durchgelesen und kann über manche Aussagen
nur den Kopf schütteln.

"In Hamburg gibt es für Senioren viele Begegnungsstätten, Besuchsdienste, in jeder Kirchengemeinde finden Spielenachmittage, Vorträge, gemeinsames Singen, Gymnastik, gemütliches Kaffeetrinken , Kinoabende und vieles mehr statt"
Schön das es so etwas gibt, aber schon einmal darüber nachgedacht, wie ein Leben
auf dem Land (Dorf) für viele assieht.
Da gibt es keine Kirchengemeinden die die Möglichkeiten haben , so etwas anzubieten.
Wer nicht mobil ist, hat somit keine Chance, derartige Angebote anzunehmen.
Fazit: Man ist allein, wird vlt. sogar dadurch depressiv, sieht im Leben keinen Sinn mehr und ja die Suizidgefahr, gerade jetzt in dieser Zeit, erhöht sich spontan.

Man kann sein eigenes Glück und seine Zufriedenheit doch nicht nur von anderen abhängig machen...