Bestattungs-Vorsorge
Meine Bestattungs-Vorsorge ist erledigt 
Mir geht es dabei nicht darum, dass im Voraus alles bezahlt ist, das ist für mich ein Nebeneffekt, denn im Falle meines Todes wäre genug da, wenn z.B. nur das Auto verkauft würde.
Ich habe es in den letzten Jahren wiederholt erlebt, voller Trauer emotional und psychisch an der Grenze beim Bestatter zu sitzen und mich für alles Mögliche entscheiden zu müssen. Das allein ist schon unendlich schwer und wenn dann noch jemand anderes ein Mitspracherecht hat, wird es noch schlimmer. Außerdem sind die Bestatter ja auch auf ihren Profit aus und schaffen es schnell, einem in dieser Extremsituation manches aufzuschwatzen ("Das müssen Sie Ihrer Mutter schon gönnen"). Man bekommt da sehr schnell Schuldgefühle und "kauft" Sachen, die es eigentlich überhaupt nicht braucht.
Genau das möchte ich meinen drei Kindern ersparen. Wenn dann noch Schwiegerkinder dazu kommen, die sich einmischen und Zoff verursachen, wird es ekelhaft. Musste leider in letzter Zeit feststellen, dass es wohl so kommen wird. Das geht für mich gar nicht.
Also ist die Lösung, so viel wie möglich vorher selber zu bestimmen. Gut, das ginge auch mit einem Testament, aber das wird meist nicht so schnell eröffnet und ich möchte auch die Behördenrennerei möglichst vereinfachen. Es bleibt noch genug übrig.
Nun, meine Lösung ist eine Bestattungs-Vorsorge, bei der alles vorher besprochen ist, ein diesbezüglicher Vertrag unterschrieben ist und die Bezahlung auf einem Treuhand-Konto liegt.
Der Bestatter kann das Geld nur mit dem Totenschein frei bekommen, wenn er vorher Pleite gehen sollte, kann ein anderer Bestatter, der von den Hinterbliebenen beauftragt wird, dasselbe machen.
Zur Aktibvierung der Bestattung genügt ein Anruf und die Sache kommt wie von mir gewollt ins Rollen.
Es besteht immer die Option, dass die Hinterbliebenen etwas ändern, aber dafür habe ich EINE Person als Bevollmächtigte eingetragen.
Nun zu den Einzelheiten. Ich hab die Liste abfotografiert und stelle sie euch hier ein. Zu einigen Punkten gebe ich noch Erläuterungen und verwende dazu die vorne angegebenen Nummern. Dann bleibt es übersichtlich.
Siehe nächstes Posting
Wenn du etwas haben möchtest, was du noch nie gehabt hast, dann musst du etwas tun, was du noch nie getan hast. chinesische Weisheit
Nr. 01: Man muss evtl von irgendeinem Ort abtransportiert werden, wenn nicht, dann entfällt der Punkt und der Betrag wird gutgeschrieben
Nr.02: Ich meinte, wozu soll ich gewaschen werden, wenn eh alles verbrannt wird? Aber irgendwie verlangt es irgendeine Ethik, dass man gewaschen in den Sarg kommt. Na gut, vielleicht "riecht" es ja sonst nach Exkrementen aus dem Sarg ...
Nr. 04: Ich meinte, es wäre doch egal, welche Bazillen sich im Sarg tummeln, ich wäre doch eh schon tot. Ach ja, es geht um ein Pulver, das dann verhindert, dass irgendwas ausläuft, falls man sich schon verflüssigt hat ...
Nr. 05: Begleitperson: Einer alleine kann die Leiche nicht in den Sarg heben
Nr. 08: Preise für die Kremierung sind natürlich von Krematorium zu Krem. unterschiedlich und welches benutzt wird, liegt an den Verträgen, die der jeweilige Bestatter mit den Unternehmen hat
Nr. 09: ich habe den billigsten Sarg gewählt, trotzdem ist es absolut teuer
10: Decken-Garnitur die billigste ... dafür blieb ich hart, dass ich KEINE Klamotten angezogen bekommen möchte. Kein Totenhemd, keine eigenen. Sie bestand darauf, dass ich das meinen Kindern jetzt schon mitteile, denn die Angehörigen fragen angeblich immer "Was hat sie denn an?" und darauf wollte sie nicht antworten müssen, dass ich nackt sei. OK, wenn die Kinder das dann doch nicht wollen, können sie mir was anziehen lassen. Kommt halt dann zum Preis dazu.
Nr. 11: Urne, die billigste für Erdbestattung, immer noch teuer
Nr 12: Sterbebild: Es ist alles ausgesucht für außen und innen, mein Foto haben sie, die Texte hab ich bestimmt (Sterbebild ist wohl nur in Bayern üblich, wir hatten das Thema schon mal irgendwo)
Nr. 13: Zeitungsanzeige ist festgelegt, Größe und Text in zwei Zeitungen, der Text könnte noch geringfügig geändert werden
Nr 15: Urnenkranz um den Fuß der Urne bei der Trauerfeier am Friedhof (vorher und in der Kirche gibt es keine); den Anblick gönne ich den Trauernden
Nr. 19 Friedhofsgebühren: Die sind sehr unterschiedlich, je nachdem, wo man begraben werden will, ob es Erdbestattung oder Urnenwand oder Stele ist; bei mir wird es in Landshut sein, da ist es teuerer als hier in der kleinen Stadt, wo ich momentan wohne. Wir haben dort das Grab, in dem meine Großeltern mütterlicherseits und meine Eltern liegen. Da hab ich auch noch Platz. Eine neue Grabstätte würde mehr Kosten verursachen
Nr. 20 Steinmetz: Man glaubt es nicht ... er muss den liegenden Stein entfernen und nach der Beerdigung wieder hinlegen. Über die Hälfte der Riesensumme geht allerdings für die Buchstaben drauf, die auf dem Grabstein montiert werde. Pro Buchstabe ca 13 Euro, dabei hab ich die kleineren ausgesucht. Habe einen langen Namen. An Zahlen kommen nur die Jahreszahlen ohne Sternchen und Kreuz drauf. Trotzdem läppert sich das so zusammen
Nr. 20: Den Trauerredner gönne ich mir. Soll doch wenigstens einmal im Leben (hahaha) einer allen verkünden, was ich für eine tolle Person gewesen bin.
So, ich hoffe, ich hab alles nachvollziehbar erklärt.
Die Endsumme ist rd. 5550 Euro. Billiger geht es wohl nicht, ich hab mich bemüht ...
Wenn du etwas haben möchtest, was du noch nie gehabt hast, dann musst du etwas tun, was du noch nie getan hast. chinesische Weisheit
Meine Güte! Sogar das Sterben ist teuer. 
Das hast Du gut gemacht Lenchen, das alles abgesichert ist. Es sind ja Kinder da. 
Da ich keine Kinder habe mach ich garnix, weil ich auch das Geld garnicht hätte. Da zahlt dann der Staat eine Urnenbeisetzung in anonymen Grab. Da keine Hinterbliebenen trauern kann mir das egal sein.
Liebe Grüße, Rika 
Die Tochter möchte keine Verbrennungsaktionen, wenn es bei uns so weit ist, lehnt es strikt ab. Sie frug aber vor einiger Zeit, ob genügend Bares vorhanden sei, um den horrenden Aufwand mit einer Erdmöbel-Bestattung abzudecken. Ich konnte sie diesbezüglich zumindest etwas beruhigen.
Die Preise fürs Sterben stiegen und steigen ungeheuer.
Der "Ewige Heimgang" gestaltet sich mehr als teuer! 
>>>>>>***<<<<<<
Schön, Lenchen, du hast nun alles geregelt . Beruhigend für dich und den Kindern machst du es dadurch sehr viel leichter. Gestolpert bin ich gleich über den ersten Posten: Benutzung der Trage 70 Euro. Und was da sonst noch alles zusammenkommt. 
Sterbebilder sind bei uns nicht üblich und auf die Todesanzeige verzichte ich. Ansonsten will ich auch den billigsten Sarg, wieso kann der nicht aus Pappe sein ? Ganz klar möchte ich eine Urnenbeisetzung, daran haben sich GG oder die Kinder zu halten.
Virginia Woolf
Genauso wie du, Lenchen, haben wir im Febr. 2020 einen Vorsorgevertrag mit einem Bestatter abgeschlossen und Geld über ein Versorgungswerk auf einem Treuhandkonto einer Sparkasse hinterlegt. - Unser Sohn ist darüber informiert. Er braucht sich zur gegebenen Zeit nur an das Bestattungsinstitut zu wenden. Von dort wird dann alles in die Wege geleitet. Sarg und Urne sind ausgesucht. Eine Trauerhalle und Trauercafe gehören zum Bestattergebäude, so dass kein Abschied auf dem Friedhof vorgesehen ist.
Liebe Grüße Rieke 
Freue dich deines Lebens, denn es ist schon später als du denkst.
Lehnchen, danke für diesen Denkanstoss!
Bill & Ted Zitat
Da ich alleine bin, habe ich nach dem Tod meiner Eltern alles für mich geregelt, genau so wie Lenchen. Alles ausgesucht und schon bezahlt. Meine Urne kommt mit zu den Eltern ins Grab. Ich trage immer einen Ausweis "Bestattungsvorsorge" bei mir.
Lenchen will nackig in den Sarg.
Eigene Kleidung anziehen kostet doch nichts?
Und wie sieht es aus wenn Du noch 30 Jahre lebst, was ich vermute. Gelten dann die Preise noch, Inflation, oder so?
Ansonsten hast Du das prima gemacht, Respekt.
Anton Gunzinger
Christine, stimmt, Sterben ist teuer. Bei dir kam ja noch das neue Grab und der neue Grabstein dazu. Deshalb war der Betrag entsprechend höher.
Zitat von Susi im Beitrag #12
Lenchen will nackig in den Sarg.
Und wie sieht es aus wenn Du noch 30 Jahre lebst, was ich vermute. Gelten dann die Preise noch, Inflation, oder so?
Kleidung anziehen kostet und vor allem müssen die Angehörigen in meiner Wohnung sofort meine Sachen durchsuchen und entscheiden, was mir angezogen werden soll. Ich kann mich erinnern, dass das ein sehr schwieriger Punkt war, als meine Schwester 2017 starb. Was soll's, bei der Kremierung wird keine Feier veranstaltet, also steht dort auch niemand vor dem Sarg und muss sich vorstellen, wie ich da nackt drinliege. Bei der Trauerfeier auf dem Friedhof steht die Urne vorn und da ist es wirklich egal, welche Sorte Asche zusätzlich zu meiner eigenen noch dabei ist oder nicht.
Deine Frage mit der Verteuerung tauchte auch auf. Ich werde 6000 einzahlen und sie meinte, wenn es zu viel teurer geworden ist, wird man mit den Angehörigen sprechen, ansonsten werden kleine Schwankungen ausgeglichen.
Aber das ist dann auch kein Problem, mir geht es ja darum, dass sich niemand mehr für oder gegen irgendwas entscheiden muss und evtl. streiten und die Herrschsüchtige kriegt dann Recht, obwohl ich das nicht will.
Wenn du etwas haben möchtest, was du noch nie gehabt hast, dann musst du etwas tun, was du noch nie getan hast. chinesische Weisheit
Ich habe es nicht so mit Beerdigungen, aber man kommt leider nicht darum. Dass das Bekleiden meiner Leiche Geld kostet, wusste ich noch nicht, Lehnchen.
Aber egal, was es kostet, nackt will ich nicht in den Sarg, bevor es ins Krematorium geht. Am Ende steht noch in der Traueranzeige "Nackt ist sie auf die Welt gekommen, nackt hat sie die verlassen... "
Nein, das geht auf gar keinen Fall. 
Wir kommen nackt auf die Welt und gehen so wieder. Darum heißt es ja, das letzte Hemd hat keine Taschen.
Anton Gunzinger
Naja, man könnte sich so ein Totenhemd kaufen ... googelt den Begriff mal oder unter Talar, da gibt's die hübschesten Sachen und so ein Hemd kann ja auch Taschen haben ... 
Wenn du etwas haben möchtest, was du noch nie gehabt hast, dann musst du etwas tun, was du noch nie getan hast. chinesische Weisheit
Nur was tut man da rein, in die Taschen? Verpflegung für die lange Reise?
Anton Gunzinger
Tja, was tut man da rein? Je nachdem, wo man glaubt, dass der Verstorbene landet einen Feuerlöscher oder eine Sonnenbrille ...
Wir haben meinem Vater drei ihm sehr wichtige Gegenstände in die Anzugtaschen stecken lassen.
Die Bestatterin jetzt hat mir versichert, dass das jederzeit möglich ist.
ich werde nichts anhaben, also können sich meine Kinder diese Scherze sparen ...
Wenn du etwas haben möchtest, was du noch nie gehabt hast, dann musst du etwas tun, was du noch nie getan hast. chinesische Weisheit
In verschiedenen Kulturen wird eine Münze als Fährlohn dem Toten in die Hand gedrückt, oder so ähnlich?
Das geht auch ohne Bekleidung, dann wird der Fährmann schneller rudern.
Ich war einmal bei einer griechischen Beerdigung dabei. Nachbar von meinen Eltern. Es wurde Olivenöl und Rotwein ins offene Grab geschüttet.
Das hat mir gefallen.
Anton Gunzinger
Rotwein hat mein Vater auch bekommen - von der Enkelin, die hat drauf bestanden, die letzte halbe Flasche, die er nicht mehr selber trinken konnte, aufs Grab zu gießen
Wenn du etwas haben möchtest, was du noch nie gehabt hast, dann musst du etwas tun, was du noch nie getan hast. chinesische Weisheit
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