Mungo Jerry

01.11.2012 15:40
avatar  Rika
#1 Mungo Jerry
avatar



Mungo Jerry ist eine britische Rock- und Bluesband um den Frontmann, Sänger, Komponisten und Gitarristen Ray Dorset. Mungo Jerry gehörte zu den erfolgreichsten britischen Gruppen der 1970er Jahre.

Mungo Jerry hatte vor der endgültigen Namensgebung im Laufe der 1960er Jahre etliche verschiedene Namen, etwa The Buccaneers, The Conchords (die von Dorsets Vater bezahlte Demoaufnahmen machten), The Tramps (die 1964 einen Beatwettbewerb in Essex gewannen), The Sweet and Sour Band (die 1967 als Vorgruppe von Captain Beefheart in England auftraten), Camino Real, Memphis Leather und The Good Earth Rock ’n’ Roll Band. Auch die Besetzung wechselte häufig. 1969 spielte die Gruppe als The Good Earth gemeinsame Konzerte mit bekannten Bands wie The Moody Blues, Stan Webbs Chicken Shack oder Soft Machine. Unter diesem Namen brachte sie das Album It’s Hard Rock & All That heraus.

Erst ab 1970 und mit einem Plattenvertrag bei Pye Records nannte sich die Band Mungo Jerry. Der Name stammt von einer Figur (einer Katze) aus T. S. Eliots Book of Practical Cats.

Ihre erste EP unter diesem Namen war In the Summertime mit den Zusatztiteln Mighty Man und Mungo’s Blues, die Platz 1 in Großbritannien erreichte. Unterstützt wurde der Erfolg vom Medienrummel um Mungo Jerrys Live-Auftritt beim britischen Hollywood Music Festival in Newcastle-under-Lyme, wo auch Black Sabbath, Grateful Dead, Traffic, Family und José Feliciano spielten. Mungo Jerry wurde vom Publikum zur besten Band gewählt und durfte deshalb ein zweites Mal beim Festival auftreten. Die Medien sprachen fortan von der „Mungomania“, „Mungo Jerry Fever“, dem größten Pop-Phänomen seit den Beatles und In the Summertime entwickelte sich weltweit zum Sommerhit des Jahres 1970 und mit 30 Millionen verkauften Tonträgern zum bis heute erfolgreichsten Sommersong. Zudem war es die Single der Popgeschichte, die sich am schnellsten verkaufte mit täglich bis zu 70.000 Exemplaren allein in Großbritannien.

Das erste Album Mungo Jerry erschien im Juli 1970. Es folgte eine Tournee durch die USA, wo sie unter anderem mit den Faces und Humble Pie auftraten. Anfang 1971 folgte die zweite EP, Baby Jump, ein Rocktitel ohne Schlagzeug, der ebenfalls Platz 1 erreichte. Das zweite Album war Electronically Tested. In diesem Jahr wurde die Band vom Melody Maker als beste neue Gruppe ausgezeichnet und kam in die Top-5 der besten Live-Bands, zusammen mit den Rolling Stones und The Who. Es folgten Einladungen und Auftritte für einige der größten Festivals dieser Zeit, wie dem Isle of Wight Festival, dem Rotterdam-Festival und dem Fehmarn-Festival, wo Mungo Jerry neben Jimi Hendrix in dessen letztem Konzert auftrat.

Mit Lady Rose hatte Mungo Jerry im Mai 1971 einen weiteren Top-Ten-Hit. Das nächste Album war You Don’t Have to Be in the Army mit der gleichnamigen Single-Auskopplung You Don’t Have to Be in the Army to Fight in the War. Obwohl zahlreiche Radiostationen das Stück wegen dessen politischer Aussage nicht spielten, erreichte der Song die Charts. Das Lied knüpfte an den Antikriegssong Peace in the Country an, der auf dem Debütalbum 1970 erschienen war. You Don’t Have to Be in the Army to Fight in the War wurde zur Hymne für junge europäische Kriegsdienstverweigerer und erfuhr 36 Jahre später auf dem Album When She Comes, She Runs All Over Me (2008) mit dem Titel Gotta Get out of the Army im inhaltlichen Kontext von Auslandseinsätzen westlicher Soldaten in Afghanistan und dem Irak eine Fortsetzung.

Nach einer Tournee durch Asien, Australien und Neuseeland 1972 brach die Band überraschend wegen Streitigkeiten über die weitere musikalische Ausrichtung auseinander, denn Ray Dorset wollte erstmals einen Schlagzeuger in die Band einbauen. Zudem nahmen Dorset mit Blue Cold Excursion und Paul King mit Been in the Pen Too Long Soloalben auf, um ihre eigenen neuen musikalischen Vorstellungen deutlich zu machen. Als danach zwei Mitglieder der Band, Colin Earl und Paul King, Dorset 1972 eigenständig entlassen wollten, da er für die Medien immer mehr der personifizierte „Mungo Jerry“ wurde, nahm das Management dies endgültig zum Anlass, Ray Dorset selbst die Band erneuern zu lassen.

Von der ursprünglichen Besetzung blieb neben dem nun als „Mr. Mungo Jerry“ agierenden Dorset der Bassist John Godfrey, dazu kamen John Pope (Klavier) und das erste Mal mit Tim Reeves ein Schlagzeuger. Earl und King mussten gehen und gründeten The King Earl Boogie Band, die sich bereits nach der Aufnahme ihres ersten Albums Trouble at Mill (produziert vom Strawbs-Bandleader Dave Cousins) wieder auflöste. Die von der neuen Mungo-Jerry-Formation herausgebrachte Oldtime-Blues-Single Open Up schaffte es wieder in die britischen Top-20. Das folgende Album Boot Power brachte einen neuen, experimentellen Sound hervor, der sich für die Band kommerziell nicht auszahlte. Auch die Single-Auskopplung My Girl and Me (im Phasing-Sound) erreichte nicht die gewohnten Chartpositionen. Die Musik war von nun an elektronischer, Keyboard- und Schlagzeug-lastiger. Nach einer Bandumbesetzung und mit härterem Sound auf Basis des Schlagzeugers Paul Hancox kam 1973 für Mungo Jerry der Erfolg zurück. Der Rocksong Alright Alright Alright erreichte weltweit in den Charts Top-Ten-Platzierungen, unter anderem Rang 3 der britischen Singlecharts. Der Single folgten weitere Top-Twenty-Charterfolge mit Wild Love und Long Legged Woman Dressed in Black sowie das Album Long Legged Woman. In diesem Jahr war die Band unter anderem mit dem Bassisten Bob Daisley auf Tournee. Diese Mungo-Jerry-Liveformation nahm das Album Blitz auf, dessen Aufnahmen erst später wiedergefunden und durch den Mungo-Jerry-Fanclub teilweise in den 1990er Jahren veröffentlicht wurden. Die Gruppe spielte zu dieser Zeit auf allen großen europäischen Festivals und war unter anderem Headliner des größten skandinavischen Rock-Festivals „Ragnarock“. Nach der Rückkehr der Original-Bandmitglieder Colin Earl (zwischenzeitlich gelegentlich Studiokeyboarder bei Foghat) und Joe Rush erschienen Mitte der 1970er-Jahre die Singles Hello Nadine und It’s a Secret. Es folgten die Alben Impala Saga und Lovin’ in the Alleys, Fightin’ in the Streets. 1978 trat Mungo Jerry auf beim Golden Orpheus Festival in Bulgarien mit einer länderübergreifenden Fernsehübertragung im gesamten Ostblock auf. Damit war sie die erste westliche Rockband, die jenseits des Eisernen Vorhangs spielte.

Danach wurde es ruhiger um Mungo Jerry. Ray Dorset selbst zeichnete sich allerdings als Komponist und Musikproduzent für andere Gruppen aus und kreierte dabei den „High-Energy-Disco-Sound“. Sein größter Erfolg war der weltweite Hit Feels Like I’m in Love, den er ursprünglich für Elvis Presley komponiert hatte, der ihn aber nicht mehr aufnehmen konnte. Zwischenzeitlich in einer Mungo-Jerry-Version erschienen, veröffentlichte Dorset ihn 1980 mit der schottischen Sängerin Kelly Marie im Disco-Sound und machte ihn zu einem Nummer-eins-Hit in vielen Ländern. Mungo-Jerry-Bandmitglieder waren in den frühen 1980ern der Schlagzeuger Boris Williams, der dann später bei The Cure spielte, sowie der Bassist Doug Fergusson (ex-Camel). Veröffentlichte Mungo-Jerry-Alben waren Six-a-Side, Together Again und Boogie Up. Doug Fergusson wurde hierbei von Les Calvert ersetzt (ex-Alexis Korner und Jona Lewie), der bis Ende der 1990er Jahre kontinuierlich Ray Dorset am Bass begleitete.

Das größte Mungo-Jerry-Projekt in den 1980ern war die Blues-Supergruppe Katmandu. Dorset reaktivierte hier den bekannten Gitarristen Peter Green, der sich aus dem Musikgeschäft zurückgezogen hatte. Dorset selbst war Sänger, Komponist, Gitarrist und Mundharmonikaspieler der Band. Vincent Crane (Keyboard) und der Jeff Whittaker (Schlagzeug) komplettierten das Quartett, das 1984 das von Musikkritikern gelobte Album A Case for the Blues veröffentlichte.

In den 1980ern blieben weitere Charthits für Mungo Jerry in Europa aus, obwohl die Band als „Mungo Jerry & Horizon“ unter anderem die britische Version von Sunshine Reggae veröffentlichte. Lediglich eine neue Version von In the Summertime, eingespielt 1987 von „Mungo Jerry & the Brothers Grimm“, erreichte die Nummer-eins-Position der britischen Indie-Charts. In einigen afrikanischen Ländern waren Ray Dorset und seine Band mit ihrem neuen lateinamerikanischen Sound erfolgreicher. Die Songs Forgotten Land, On a Night Like This und eine Reggae-Version von Bob Dylans Knockin’ on Heaven’s Door belegten beispielsweise in Südafrika Spitzenplätze.

Mungo Jerry veröffentlichte nach längerer Alben-Pause mit Snakebite 1990 ein neues Pop-Album. 1995 produzierte Ray Dorset für den Reggae-Star Shaggy In The Summertime und spielte mit seiner Band die Musik dafür neu ein. Shaggy belegte mit dieser Coverversion weltweit Spitzenplätze, u .a. in den USA und im Vereinigten Königreich Nummer 1 in den Charts. 1996 gab es eine weitere neue Version des Songs, die wiederum die Hitparaden erreichte und zum Soundtrack des Spielfilms Flipper gehörte. 1999 erreichte die Band mit Toon Army – einer Hymne für den englischen Fußballclub Newcastle United – erneut die Hitparade in Großbritannien. 1997 wurde mit Old Shoes New Jeans ein Bluesrock-Album veröffentlicht. Kontinentale Erfolge wurden die Singles Red Leather and Chrome und All I Wonna Do. Musiker bei Mungo Jerry waren in den 1980er- und 1990er-Jahren im Schwerpunkt Bassist Les Calvert ex-Alexis Korner, der Gitarrist Tim Green (ex-Rock Island Line), der Schlagzeuger Jamei Roberts sowie der Keyboard- und Akkordeonspieler Steve Jones (ex-Heron).

Auch nach der Jahrtausendwende legte Mungo Jerry neue Veröffentlichungen vor, wobei Ray Dorset neben alten Band-Mitgliedern mit jungen Musikern arbeitete. Das Album Candy Dreams, dessen Titel Where Are You für eine Hermann-Hesse-Kompilation ausgewählt wurde, erschien 2001. Gleich mit drei verschiedenen Mungo-Jerry-Formationen tritt Ray Dorset heute auf: Die britische „Mungo Jerry Band“ spielt live im Schwerpunkt Pop- und Rock-Stücke, die mit internationalen Musikern besetzte „Mungo Jerry Bluesband“ ist eher bluesorientiert und „Mungo Jerry & the Goodtime Gamblers“ beleben den originalen Mungo Jerry-Retrosound (Jug/Pop/Skiffle und Blues). 2002 steuerte Mungo Jerry für das internationale Multimedia-Projekt „Lernen Interaktiv“ der Europäischen Union/Macromedia mehrere Songs bei und nahm dafür unter anderem das Stück Car Car von Woody Guthrie neu auf. Neben Leadbelly hatte Guthrie großen Einfluss auf den ursprünglichen Sound der Band genommen, beispielsweise mit dem Dust Pneumonia Blues, der als Mungo’s Blues 1970 Mungo Jerrys erster Radiotitel war.

Im Juni 2005 feierte Dorset mit ehemaligen (Kontrabassist Mike Cole der Originalband) und aktuellen (zum Beispiel sein langjähriger Leadgitarrist Tim Green, Mungo Jerry Band seit 1976) Bandmitgliedern und zahlreichen Fans und Gästen das 35-jährige Bandjubiläum von Mungo Jerry am Originalschauplatz des Hollywood-Festivals in Newcastle-under-Lyme. Erfolgreichstes Album im neuen Jahrhundert war bisher für Mungo Jerry Adults Only („Mungo Jerry Bluesband“) – in Deutschland auf dem Deshima-Label veröffentlicht (in Großbritannien 2004 auf Voiceprint Records) und von der Kritik als bestes Mungo-Jerry-Album seit Boot Power bezeichnet. Mit Mr. Midnight, einem Stück aus „Phantom of the Opera on Ice“, erschien im März 2006 eine ungewöhnliche Single von Mungo Jerry. Produziert wurde das Lied von Dorsets Weggefährten Roberto Danova, der einst schon am Mungo-Jerry-Titel It’s a Secret mitarbeitete. 2007 war Mungo Jerry auf der bei „Zounds“ erschienenen CD The Definite Smoke on the Water Show, die ein gleichnamiges deutsches Gitarren-Weltrekord-Projekt begleitete, neben der Originalversion von Deep Purple mit einer Bluesversion des Rock-Klassikers Smoke on the Water vertreten.

2008 wurden zwei neue Mungo-Jerry-CDs veröffentlicht, bei denen Ray Dorset kurzzeitig zu seinen Wurzeln zurückkehrte. Aufgenommen im Stil der ersten drei Alben aus den Jahren 1970 bis 1972, spielte Ray Dorset mit seiner englischen Formation das Album Naked by the Heart ein (unter anderem mit Mike Cole) – und mit der „Mungo Jerry Bluesband“ das Album When She Comes She Runs All Over Me. 2009 trat Mungo Jerry auf vielen internationalen Musik-Events auf, so bei den Boogie-Nights in Baden Baden, dem Acoustic-Festival of Britain, dem englischen Weyfest und dem amerikanischen Salmon Days Festival in Seattle. Zudem ging die Band auf eine Tournee durch diverse englische Theater. Ray Dorset wurde dabei von zahlreichen internationalen Musikern unterstützt: Heini Altbart (Schlagzeug), Tony Sheridan (Gitarre), Christoph Steinbach (Klavier), Pete York (Schlagzeug), Siggi Schwarz (Gitarre) und Alan White (Schlagzeug). 2010 stellte sich in Großbritannien wieder ein Chart-Erfolg ein. Zum 40-jährigen Jubiläum von Mungo Jerry erreichte die Single In the Summertime in der Version von Mungo Jerry & Bluestone feat. Skibadee die britische Top Twenty (No. 15/Upfront Dance Chart). Das in den letzten Jahren in Hannover eingespielte Album Cool Jesus wurde schließlich im Sommer 2011 veröffentlicht. Die Besetzung Ray Dorset (Gesang/ Gitarre), Thorsten Lüderwald (Keyboard/Banjo), Winnie Martin (E-Bass) und Martin Troike (Schlagzeug) belebt darauf einen Sound, der an die frühen 1970er Jahre erinnert. Die Fernsehpremiere der Singleauskopplung aus Cool Jesus fand am 20. Juli 2011 in der ZDF- Sendung „Volle Kanne“ statt. Nur von einer E-Gitarre begleitet sang Ray Dorset den Titel Give Us a Song. Über das gesamte Jahr 2011 verteilt spielte Mungo Jerry in internationaler Musiker-Besetzung 25 ausverkaufte Live-Konzerte im vollbesetzten Wiener Metropol-Theater, in denen Dorset der Wiener Jugend in einer "Rock it"-Show die Geschichte des Pop, Rock und Blues nahebrachte. Bis Ende 2013 war Mungo Jerry besonders als Live-Band aktiv. Auftritte - zumeist in der bewährten langjährigen britischen Besetzung Ray Dorset (git/voc)/ Jon Playle (b)/ Toby Hounsham (key)/ Mark David (dr) - gab es u.a. mehrmals auf dem Bansko Jazz Festival und dem Zürichsee-Festival. Herausragend war der Gig mit Status Quo beim Inaugural Junction 16 Concert (Betley Court Farm/ Crewe) und die USA-Tour 2013 (beispielsweise Brooklyn Bowl New York).

Mungo Jerry war nicht nur das größte Pop-Phänomen der Musikgeschichte nach den Beatles zu Beginn der 1970er Jahre, sondern auch der Interpret mit der ersten Maxi-Single (enthielt die drei Titel In the Summertime/Mighty Man/Mungo’s Blues; herausgegeben von PYE-Records auf dem neuen Dawn-Label 1970). Zudem gilt er durch die in Studio-Aufnahmen und Live-Gigs praktizierte Mouth-Percussion als „Vater des Beat-Boxing“.

1970 hatte Mungo Jerry den Superhit In the Summertime, der bis zum heutigen Tag 30 Millionen Mal verkauft wurde (nicht mitgerechnet Coverversionen unter anderem von Shaggy, Elton John und Billy Idol), für den Band und Komponist Ray Dorset 2000 den Sony-Award für den erfolgreichsten Sommerhit aller Zeiten bekamen.

Der Erfolg dieses Skiffle/Jug-Titels mit lateinamerikanischem Groove überschattet, dass Mungo Jerry weitere Hits hatte und erfolgreiche Alben ablieferte. Ray Dorset und seine Band konnten allerdings das Summertime-Partyband-Image trotz zahlreicher davon im Stil sehr abweichender Aufnahmen nie ganz ablegen.

1970 war Mungo Jerry die Band des Jahres und 1971 eine der besten fünf Live-Bands weltweit, was auch die Melody-Maker-Auszeichnungen dieser Jahre dokumentieren. Mungo Jerrys Komponist und Bandleader Ray Dorset erhielt dreimal den Komponisten-Oscar Ivor-Novello-Award.

Die Band Mungo Jerry brachte bis heute mehrere bekannte Musiker hervor. Bob Daisley (Bass) spielte später bei Ritchie Blackmores Rainbow, Ozzy Osbourne und Gary Moore. Tim Reeves (Schlagzeug) spielte als Studiomusiker für Paul McCartney vor. Colin Earl (Klavier) griff bei Foghat in die Tasten. Boris Williams (Schlagzeug) spielte mehrere Jahre bei The Cure. Mungo-Frontman Ray Dorset selbst wirkte als Gitarrist und Sänger über die Jahre auch bei Jackie Edwards, Jimmy Cliff, Katmandu, Peter Green und John Baldry.

Mungo Jerry galt bei den Musikkritikern als die große Band, die in der Nach-Woodstock-Zeit bei Festivals auch die Zuschauer wieder in die Auftritte mit einbezog. Gebucht wurden sie für alle großen Festivals der 70er-Jahre, wie u. a. das Rotterdam-Festival, das Isle of Wight-Festival, das Reading-Festival, das Fehmarn-Festival und das Ragnarock-Festival - wo sie meist als Headliner fungierten. Es gelang Mungo Jerry, einen eigenständigen Sound zu kreieren, der zu Beginn der 70er Jahre aus Jug-, Blues-, Latino- und Countryrock-Elementen bestand und auch Bands wie T. Rex beeinflusste (siehe den ersten T.-Rex-Hit Ride a White Swan). Wurde die Band anfangs von den Musik-Kritikern gefeiert, weil sie alte musikalische Schemata aufbrach, fiel sie später aus gleichem Grund bei ihnen in Ungnade. Dem begegnete Ray Dorset mit einem Stilwechsel zu Rock ’n’ Roll, Rock und elektrischem Blues – fand sich aber bald in der Schublade Glam Rock wieder. Heute gilt Mungo Jerry besonders als ein Vertreter des weißen traditionellen Blues, der diese Musikrichtung bereichert und bis heute mit Erfolg weiter geführt hat. Denn als einer von wenigen Blues-Veteranen erreichte der personifizierte Mungo Jerry (Ray Dorset) mit Blues-Songs wie u. a. Open Up und Mungo’s Blues die Charts und wird wegen seiner Popularität und Bühnenpräsenz von vielen Blues-Allstars-Bands als Frontman engagiert (Arbeit u. a. mit Peter Green, Chris Farlowe, Alan White, Colin Hodgkinson, Pete York, Long John Baldry, Spencer Davis). Die Firma Seydel, einer der führenden Produzenten von professionellen Mundharmonikas, ehrte Ray Dorset und seine Band für seine Verdienste um den Blues mit der Herstellung einer offiziellen Bluesharp-Serie mit dem Namen „Mungo Jerry“.

Mungo Jerry beeinflusste mit eigenständigem Sound neben T. Rex (Ride a White Swan) auch Künstler wie The Mixtures (Pushbike Song), Katrina and the Waves (Sun Street, Walking on Sunshine), Whigfield (Saturday Night), Laid Back (Sunshine Reggae/britische Version des Songs machte Mungo Jerry selbst), Jericho, Terry Dactyl & the Dinosaurs (Seaside Shuffle), Boss Hoss, Talking Heads (Road to Nowhere"), The Cure ("Friday I´m in Love"/Cure-Mitglied Boris Williams spielte vormals selbst bei Mungo Jerry), Colbie Caillet (I Do) oder Bred Marvin & the Vandabuilts (Vandabuilt Rag). Viele Künstler coverten Songs der Band.

Von John Lennon gibt es – auf eine hypothetische musikalische Zukunft der Beatles angesprochen – folgende Aussage: „If we were still together the Beatles would be recording either with lot’s of orchestration as they had been doing and sounding like ELO, or more to my roots with skiffle and great honest sounds like Mungo Jerry“.
Quelle: http://de.wikipedia.org/wiki/Mungo_Jerry

Liebe Grüße, Rika


 Antworten

 Beitrag melden
Bereits Mitglied?
Jetzt anmelden!
Mitglied werden?
Jetzt registrieren!