"Meldegesetz"

17.07.2012 16:07
avatar  EhemaligesMitglied ( gelöscht )
#1 RE: "Meldegesetz"
Eh
EhemaligesMitglied ( gelöscht )

Während wir im TV das Fußballspiel Deutschland gegen Italien sehen konnten wurde im Bundestag das „Meldegesetz“ in nur 57 Sekunden durchgeboxt. Da die meisten MdB’s zu dieser Zeit in ihren Büros das Fußballspiel sahen (anstatt im Bundestag das Gesetz zu verhindern / oder durchzubringen) waren bei der Abstimmung zu diesem Gesetz ganze 30 Abgeordnete anwesend.
Mit diesem Gesetz wird festgelegt, daß der Bundesbürger weiterhin gezwungen ist, bei den Meldeämtern die privaten Daten preiszugeben. Diese Daten dürfen nun mit dem neuen Gesetz von den Ämtern an die Wirtschaft (z.B. für Werbezwecke) verkauft werden. Ursprünglich vorgesehen sollte eine Genehmigung des Bürgers für diesen Verkauf notwendig sein.

Das neue Gesetz sieht vor, daß das Meldeamt die Daten zu Werbezwecken verkaufen kann, wenn der Bürger nicht zuvor widersprochen hat. Die Datenschützer fordern dagegen weiterhin eine Lösung, bei der der Verbraucher ausdrücklich vorher einwilligen muß. Besonders brisant ist der Passus, der es erlaubt die Daten weiter zu geben, selbst wenn der Bürger dem widersprochen hat. Der Widerspruch gilt nämlich nicht, "wenn die Daten ausschließlich zur „Bestätigung oder Berichtigung bereits vorhandener Daten“ verwendet werden".


- Schön, daß solche wichtigen Gesetze mit 30 Personen beschlossen werden. Früher wäre der Bundestag bei so einer geringen Anzahl wegen Beschlußunfähigkeit geschlossen worden.
- Auch sehr schön: daß Abgeordnete lieber Fernsehen schauen, als im Bundestag für die Gesetzgebung anwesend zu sein.

Quelle (u.a.):
http://www.spiegel.de/politik/deutschlan...b-a-843337.html


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17.07.2012 16:08
avatar  Rika
#2 RE: "Meldegesetz"
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Das ist sowas von einer Schweinerei! Laut Gesetz ist es zum Beispiel im Internet verboten Daten für Werbezwecke zu verwenden. Jede Werbe-Email gilt als Spam und ist strafbar!
Wie soll das sich denn dann vertragen? Die Regierung gibt meine Daten weiter für Werbezwecke, ich zeige dann den Absender der Werbung an. Der wird dann bestraft.
Das verstehen nur Politiker, mir ist das zu hoch.

Liebe Grüße, Rika


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17.07.2012 16:08
avatar  EhemaligesMitglied ( gelöscht )
#3 RE: "Meldegesetz"
Eh
EhemaligesMitglied ( gelöscht )

:twinkle"
Das ist wohl vor allem für Konzerne, wie Versicherungen und für diverse Arbeitgeber:
Die Daten verraten, welche Versichungen ich habe - und welche Risiken bestehen. Da bekommt man ungewollt Post von der Versicherung, welche Vericherungen mir "fehlen" - direkt mit einem passenden Angebot.
Zudem sieht die Versicherung, ob der Kunde auch genug verdient, in welchem Umfeld er lebt ...
Da ist es für die Bank auch viel einfacher, mit diesen Informationen einen Kredit zu verweigern.
Der Arbeitgeber sieht direkt, mit wem er es zu tun haben wird - da läßt sich vieles vorweg lesen.

Vor allem werden wir mehr mit Telefonangeboten zu tun haben: Auch das Kaufverhalten läßt sich mit Leichtigkeit speichern. Es ist ja jetzt schon so weit, da0 man oft genug ungleiebte Anrufe erhält: "Hier ist das Weingut ...", da werden diese Anfufe bald viel öfter sein. Sobald man zu Hause sitzt wird das Telefon gehen - und man bekommt mehr Werbung, als während der Filme im Fernsehen.

Auch die Handynummer wird da weitergegeben. Man kauft eigentlich ein Handy, um andere Leute erreichen zu können - und nicht um ständig für Werbezwecke angerufen zu werden. Man sitzt im Wagen, in der Arztpraxis oder in der Arbeit - und erhält dauernd "wichtige" Werbeanrufe.

Ich denke auch nicht, daß mit diesem Meldegesetz ein Ende abzusehen ist. Wenn der Staat erst einmal sieht, wie viel Geld mit privaten Daten eingenommen werden kann - dann werden noch ganz andere Daten freigegeben.


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17.07.2012 16:09
avatar  Rika
#4 RE: "Meldegesetz"
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Also ich bekam noch nie einen Werbeanruf, weder auf dem Festnetz noch auf dem Handy. Weil ich meine Nummern nicht ins öffentliche Telefonbuch eintragen lasse und die Nummeranzeige auf den Telefonen unterdrücke. Und ich denke da darf auch der Staat keine Telefonnummern weitergeben, denn das wäre ein Verstoß gegen das Datenschutzgesetz.
Meinst Du nicht, daß sie nur die Adresse und Namen weitergeben?
Die wissen meine Telefonnummern garnicht. :twinkle"

Liebe Grüße, Rika


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17.07.2012 16:10
avatar  EhemaligesMitglied ( gelöscht )
#5 RE: "Meldegesetz"
Eh
EhemaligesMitglied ( gelöscht )

:twinkle"
Ich weiß nicht genau, welche Daten da weitergegeben werden sollen. Allerdings wird es sicherlich mehr sein, als nur der Name und die Adresse.
Vor allem glaube ich daran, daß es nicht bei dem jetzigen Stand bleiben wird - da wird (wenn der deutsche Michel wieder einmal nicht protestiert) der Staat bald noch mehr Daten verkaufen.

Aber ganz davon abgesehen: Wenn ich den Namen und die Adresse habe reicht das meist schon: Man nimmt den Namen und erhält mit Google (und auch ganz anderen Programmen) sofort mehr:
Über Facebook, Internetseiten und Co erhält man sofort die Telefon-Nummer, die Handy-Nummer, Verhalten in der Privatzeit (veröffentlichte Fotos von Partys und Hobbys).
Da sieht man sofort, daß ein Anwärter für eine Lebensversicherung mit einem Hobby, wie Fallschrimspringen von Hochhäusern, nicht für die Versicherung erwünscht ist.

Bei mir ist es jedenfalls so, daß ich mindestens zwei mal in der Woche angerufen werde. Ständig ist dort ein Institut für ..., eine Winzerei oder sonst ein "Verein", der irgend etwas von mir will. Entweder soll ich mich schnell entscheiden - und etwas kaufen - oder ich soll irgendwelche Daten von mir preigeben. Natürlich sind diese Daten "anonym" ... Leider reagiere ich bei solchen Anrufen immer gleich: Da sie aufdringlich (und damit unfreundlich sind) - werde ich auch unfreundlich - und lege mit einem entsprechenden Kommentar auf. Natürlich ohne auf diese Idioten einzugehen.
:twinkle"


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17.07.2012 16:11
avatar  Rika
#6 RE: "Meldegesetz"
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Das würde ich auch so machen.
Es liegt vermutlich am Eintrag ins Telefonbuch denke ich.
Aber zum Thema: Es ist eine Frechheit was unsere Regierung macht!

Liebe Grüße, Rika


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17.07.2012 16:12
avatar  EhemaligesMitglied ( gelöscht )
#7 RE: "Meldegesetz"
Eh
EhemaligesMitglied ( gelöscht )

:twinkle"
Da sind wir wohl die großen Ausnahmen: Die meisten Leute geben ihre Daten sehr gerne preis: Bei Preisausschreiben, für Werbeproben - und vor allem in Facebook & Co wird gerne alles geschrieben, was man einem Fremden nicht verraten würde.


Gerade solche Firmen, wie Payback läßt die Firmen die Daten ganz legal sammeln. Diese Daten werden natürlich auch verkauft. Da wird jetzt schon von den Payback-Kunden freiwillig das Kaufverhalten preigegeben. Man sieht genau, wo der Kunde einkauft, was er kauft - und wie er finanziell da steht.

Wenn ich also jetzt die Namen und Adressen vom Meldeamt bekomme - dann kann ich diese Daten jederzeit mit den weiteren Daten verbessern. Da bekommt man sehr schnell eine größere Datenbank über eine bestimmte Person.

Da kann man nur sagen: Big Brother is watching you (der gläserne Bürger) wird immer realer.


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17.07.2012 16:12
avatar  Rika
#8 RE: "Meldegesetz"
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Stimmt. Ich kenne einige, die verschleiern ihre IP mit Proxy aus Angst identifiziert zu werden (was Unsinn ist). Aber ihre Adresse und Telefonnummer geben sie bekannt.
Big Brother ist schon da, leider.

Liebe Grüße, Rika


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