
An Aus
Corona und der Beruf Krankenschwester
was meint ihr, wie steht ihr zu dieser Frage....
ich bin ja Krankenschwester, Minijob, 18.5 Std. im Monat.
Auf KEINER Intensivstation, auf KEINER Inneren, wo Covid19 Pat. isoliert liegen und betreut werden.
Ich habe seit 40 Jahren eine Freundin, und wir walken z.B. jede Woche 1,5 Std.
Wir waren auch zusammen in Kuba etc....
Sie meint schon länger, wieso ich eigentlich noch arbeiten geh.
Aber das ist ein anderes Thema und geht eigentlich nur mich selbst was an, diese Frage.
Jedenfalls hat sie durch Corona Panik und ist sehr ängstlich, auch im Wissen, dass ich ab und an im Klinikum bin. Walken war also gestrichen.
Nun hatte ich (weil unsere Station schon die ganze Zeit nur halb belegt ist), länger frei - die 3. Woche jetzt. (irgendwann müssen wir alle, die Minusstunden haben, die wieder nacharbeiten).
Ich schrieb meiner Freundin per WhatsApp (damit sie Zeit zum nachdenken hat), dass ich schon über 14 Tage frei hab und symptomfrei bin und ob
wir wieder laufen gingen. Sie sagte ja und wir waren für heute verabredet.
2 Tage vorher war ein Artikel in der Zeitung wo stand, dass sich tausende vom Pflegepersonal in der BRD angesteckt hätten.
Also sagte sie mir wieder ab, es sei ihr zu gefährlich- und das traf mich sehr - hab überhaupt nicht geantwortet darauf, sonst wär ich wahrscheinlich nicht sehr nett im Ton gewesen.
Ich versteh noch, wenn jemand sehr ängstlich ist. Aber bitte dann überall. Aber zum Frisör gehen, eine andere Bekannte treffen, die einen Minijob in einer Röntgenpraxis hat..... ist ja keine Gefahr da- aber bei mir eine große....
Tja, also ich kündige ganz bestimmt nicht, um ihren Vorstellungen zu entsprechen.
Nur tut es mir sehr leid, denn nach Monaten irgendwann wird unser Verhältnis einen so großen Knacks haben, der immer nachwirken wird oder
es bleibt bei der Funkstille.
Was meint ihr dazu? Hättet oder habt ihr Panik im Wissen, jemand arbeitet beim Arzt oder im Krankenhaus? Wobei eine Frisöse auch genauso
nah ist ihren Kunden gegenüber - und sehr viele Kunden am Tag hat.
Es ist eine Diskriminierung, finde ich. Ich weiß noch von so einem Fall - da sind die Nachbarn auf die andere Straßenseite, wenn die Krankenschwester die Straße entlang lief. Diese Krankenschwester hat dann ihren Job bei der Sozialstation gekündigt. Sie kam mit dem Druck aus ihrem Umfeld nicht mehr zurecht.
Klar soll man Abstand halten und-oder Mundschutz anhaben. Aber wenn die Leute die Straßenseite wechseln? Find ich krass.
Und 1,5 Meter auseinander an der frischen Luft walken.....muss man da Panik haben?
Ach je...

Also ich würde natürlich mit dir spazierengehen, Petra , mit Abstand ist es ja wieder erlaubt . Beim Einkaufen treffe ich auch ständig Leute und weiß nicht, ob die vielleicht im Krankenhaus oder im Pflegeheim arbeiten. Das wäre mir aber auch egal, niemals würde ich den Menschen Druck machen. Eine Tochter arbeitet in einer großen HNO Praxis, die würde ich ja monatelang nicht mehr sehen können. Sie hat aber auch nie über irgendwelche Anfeindungen berichtet. Es gibt schon merkwürdige Menschen...
Ich erinnere mich aber an die Zeit, als Aids ein Thema war, die unglaubliche Hysterie , auch nachdem der Weg der Ansteckung bekannt war.


Ich würde auch mit dir spazieren gehen. Die allgemeinen Maßnahmen wie keine Hand geben, guten Abstand halten natürlich inbegriffen.
Was deine Freundschaft betrifft:
Es ist jetzt auch an dir, den Grad deiner Freundschaft zu ihr zu überdenken, denn wenn sie nun mal diese Ängste hat, sollte eine gute Freundin ihr das zugestehen, ohne sie zu verurteilen. Wenn eure Freundschaft echt ist, hält sie sowas aus und du nimmst es ihr nicht übel, dass sie Ansteckung befürchtet und sich (vielleicht übertrieben) schützen will.
Was sie beim Friseur oder sonstwo macht, sollte darauf keinen Einfluss haben, denn es geht ja um ein Zusammensein mit dir und im Hintergrund um deine Arbeit.
Falls sich die Dame allerdings mit einer anderen Krankenschwester oder ähnlichem Personal doch trifft, wären auch meine Toleranzschwelle und mein guter Wille überstrapaziert.

ANERKENNUNG FÜR KRANKENHAUS-MITARBEITER, ABER AUCH DISKRIMINIERUNG
Das Coronavirus macht vielen Menschen Angst und nimmt zum Teil hysterische Züge an.
Menschen, die im Pflegedienst arbeiten, oder gar asiatisch aussehen, werden plötzlich gemieden.
Da darf ich auch nicht zum Chinesen essen gehen.
Sie arbeiten in einer Klinik?
Verlassen Sie den Markt und viele andere Äußerungen, wie ich schon bei Corona geschrieben habe, sind diese leider keine Seltenheit.
"Natürlich kann ich Ängste vor Ansteckung verstehen", aber wir alle schützen uns, so gut wie wir können.
"Licht und Schatten".Es gibt viele Menschen, die ihre Solidarität mit allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern in den Krankenhäusern zeigen.
Und dann gibt es leider die, die sich genau anders verhalten. und dazu gehört auch deine Freundschaft, die ich persönlich umgehend beenden wird.
Diese unnatürliche Angst von ihr, wird sich nicht verlieren, die schiebt dann schon bei der kleinsten Erkältung Panik.
Auf solche Freunde kann man verzichten.

Petra, meine Meinung ist, sei Deiner Freundin nicht boese und akzeptiere ihre Einstellung. Jeder hat so seine Bedenken und Aengste und trifft die Vorsichtsmassnahmen die er fuer richtig haelt. So eine Situation ist noch nie dagewesen und jeder handelt nach seiner eigenen Fasson. Wichtig ist, dass Ihr beide weiterhin gesund und munter seid wenn alles wieder normal ist.
Also ich würde weiterhin mit Dir zusammen laufen und so, halt ganz normal den Umständen mit Abstand entsprechend. Deine Freundin ist besorgt aber sie sollte Dich kennen und wie gesagt, Abstand halten. Ich glaube aber daß die Freundschaft von euch durch ihr Verhalten schon einen Knacks bekommen hat. Schade drum, aber es ist halt so.
danke für eure Antworten . Ich glaube auch, dass ein Knacks da ist und es tut schon weh.
Ich weiß nicht, ob ihr WhatsApp habt und euch auskennt. Jedenfalls hab ich jeden Tag ein Bild oder Spruch oder Urlaubsbilder oder sonstiges im Status und man kann auch
sehen, wer ihn sich angesehen hat. Meine Freundin und ihr Mann hatten ihn sich "jeden Tag" in der Vergangenheit angesehen. Jeden Tag.
Seitdem sie mir den walkingtermin abgesagt hat, schauten sie nicht mehr dahin - soll es der Bruch sein oder wie soll ich das deuten?
Oder kann man Corona bekommen, wenn man den Status von jemand ansieht? Sorry, ist natürlich ein Witz und makaber.
Mal schaun, was die so Zeit bringt
Pilzfreund
(
gelöscht
)
#10 RE: Corona und der Beruf Krankenschwester

Petra, es tut immer weh wenn man eine bisher gute Freundschaft verliert, denn Freunde gehen zusammen durch dick und dünn. Manche, und das ist nun mal die falsche und unvollständige Unterrichtung durch unseren Staat oder unsere Politiker, denn oft gewinnt man die Meinung, wenn ich C habe sterbe ich. Wer tut das schon gerne? Leben heißt leben und leben ist immer verbunden mit Risiko. Wie geschrieben, ich denke ein kleiner Riss ist da. Schade.
Wenn man mehr wüßte über das "Leben" danach, wäre es vielleicht leichter.
#11 RE: Corona und der Beruf Krankenschwester

Gute Freunde sind duenn gesaet, besonders im Alter. Ist es die Sache wert, eine gute Freundschaft zu verlieren? Die Welt steht momentan auf dem Kopf. Es ist unvermeidlich, dass Meinungen auseinandergehen. Ueber den Knacks wird das Gras wachsen, wenn ihr beide auf die Freundschaft Wert legt.
Meine Freundin war letztens hier. Wir beide sind über 60. Ihr älterer Mann kränkelt und meinte: "Wenn ich jetzt noch Corona kriege ist es aus mit mir."
Wir beide saßen jeweils am Ende des Tisches mit Maske! Dass war sicherlich nicht das Gelbe vom Ei, aber ich konnte die Angst des Mannes meiner Freundin verstehen.
Diese Zeit geht auch vorbei.
Petra, ich wäre auch verletzt, und ich würde warten bis sie sich wieder meldet.
Nicht traurig sein . Es kommt alles sicherlich wieder ins rechte Lot.
danke für eure Meinungen. Es war mir wichtig zu wissen, ob die Mehrheit so denkt wie ich oder nicht.
Dass die Gefahr beim walken halt sehr klein ist, wenn man Abstand hält.
Heute früh hat sie von sich aus angerufen und gesagt, sie hatte wohl in der Panikreaktion auf den Zeitungsartikel so reagiert und mir abgesagt.
Nun, wir haben alles ruhig miteinander durchgesprochen und jetzt liegt es wieder an ihr, zu überlegen....
den nächsten geplanten Dienst hab ich erst morgen in einer Woche und evtl. überwindet sie ihre Ängste und in dieser Woche gehen wir es an.
Und ob sie dann weiterhin Panik hat, wenn ich wieder am arbeiten bin? Muss man abwarten. Wäre schön, wenn die Zahlen nicht wieder in die Höhe gingen und man bzw sie dann nicht wieder Panik bekommt. Alles bescheiden.
Jedenfalls ist ihr jetzt bewusster durch mich, dass sie es letztlich auch anderswo bekommen könnte, wenn sie Pech hat.
z.B. beim Frisör, wo die Frisöse auch nicht den Abstand einhalten kann und vorher viele andere Kunden hatte. Oder Oder ….

Diese Entwicklung freut mich, Petra! Angst kann bei manchen Menschen für einen Realitätsverlust sorgen. Ich kann natürlich nur von Frankreich schreiben, aber die Panikmache soll in meinen Augen eher das Versagen unserer Politiker vertuschen. Pilzi spricht es an, es ist keine Lösung, die Bürger zu bevormunden, sie müssen Risiko und Verantwortung für sich selbst tragen. Ich bin gespannt, was wir in einiger Zeit alles über Angst schüren und diese Angst ausnutzen erfahren werden.

Abwarten, Petra, vielleicht gelingt es Deiner Freundin tatsächlich, "über ihren Schatten zu springen". Es gibt sehr ängstliche Menschen, eine Schulfreundin von mir gehört dazu, es ist ihre Natur. Seitdem es heisst "bleiben Sie Zuhause", bleibt sie eisern in ihrer Wohnung, schickt ihren Mann zum Einkaufen und steckt die Nase nur mal kurz für einen Spaziergang in der menschenleeren Natur vor die Tür. Sie will sogar jetzt, wo alles wieder gelockerter zugeht, im Juni nicht verreisen. Sie und ihr Mann buchen schon lange ein kleines Häuschen mit Garten am Wasser, aber sie hat Angst. Auf meine Frage, was passieren kann, wenn sie von der Wohnung ins Auto steigt und dann in dem Ferienhäuschen mit Garten an der See, wo kein Mensch hinkommt, an der frischen Luft ausspannen kann, schob sie ihren Mann vor, der nicht nur im Garten hocken will, sondern Ausflüge plant, und zwar dort, wo man logisch anderen Menschen begegnet, die sicher nicht immer den Abstand einhalten... Nun, das sollte sie mit ihrem Mann klären, aber sie müsste wirklich aus ihrer "Bude" rauskommen.
Ich weiss nicht, wie sie sich entscheiden wird, ich will sie auch nicht mehr fragen, denn ich werde es noch früh genug im Juni erfahren.
#17 RE: Corona und der Beruf Krankenschwester

Tja, da zählt der Spruch: Leben und leben lassen.
Jeder so, wie er es für sich als richtig empfindet. Da sollte man sich auch nicht reinstecken und den anderen bequatschen und zu etwas überreden, das er eigentlich nicht will. In so einem Fall bringt man erst selber dann den Wurm rein. Ist doch nicht schlimm, wenn jemand gerne daheim bleibt und es ihm dort gut geht ... "Ich mein's dir doch nur gut" bringt diesen Menschen nur in Stress. Daran ist nichts gut ...
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