Altersbedingtes Aufmerksamkeitsdefizit
#1 Altersbedingtes Aufmerksamkeitsdefizit
Der Text dümpelt im Internet rum, nirgendwo ein Autor angegeben ... aber total aus dem Leben gegriffen (aus meinem ...)
Vor Kurzem wurde bei mir A.A.A.D.D. diagnostiziert – Age Activated Attention Deficit Disorder, auf Deutsch: Altersbedingtes Aufmerksamkeitsdefizit.
Und so zeigt es sich:
Ich beschließe, meinen Rasen zu sprengen. Während ich den Gartenschlauch in der Einfahrt aufdrehe, schaue ich zu meinem Auto hinüber und stelle fest, dass es mal gewaschen werden sollte.
Als ich zur Garage laufe, bemerke ich, dass Post auf dem Terrassentisch liegt, die ich zuvor aus dem Postkasten geholt hatte.
Ich beschließe also, zuerst die Post durchzusehen, bevor ich das Auto wasche.
Ich lege die Autoschlüssel auf den Tisch, schmeiße die Reklame in den Mülleimer unter dem Tisch und bemerke, dass der Mülleimer voll ist.
Also lege ich die Reklame wieder auf den Tisch und beschließe, erst einmal den Papiermüll wegzufahren.
Doch dann denke ich mir, wenn ich den Papiermüll wegfahre, kann ich auch gleich bei der Bank Geld abheben.
Ich schnappe meinen Geldbeutel und bemerke, dass meine Girokonto-Karte fehlt. Mir fällt ein, dass die Karte auf dem Schreibtisch im Büro liegt, also gehe ich zum Schreibtisch im Haus und sehe dort eine Tasse Kaffee herumstehen, die ich ja noch trinken wollte.
Ich schaue gleich nach meiner Bankkarte, aber erst muss ich noch den Kaffee wegstellen, damit ich ihn nicht aus Versehen umkippe.
Der Kaffee ist kalt, und ich beschließe, ihn in der Küche im Topf etwas aufzuwärmen.
Während ich mit dem Kaffee in die Küche laufe, fällt mir die Blumenvase auf dem Esstisch ins Auge - die Blumen brauchen Wasser.
Ich stelle den Kaffee auf den Esstisch und entdecke meine Brille, nach der ich den ganzen Morgen gesucht habe. Ich beschließe, die Brille lieber auf den Schreibtisch ins Büro zu legen, aber erst brauchen die Blumen frisches Wasser.
Ich lege dir Brille wieder auf den Esstisch, laufe mit der Vase zum Spülbecken und erblicke plötzlich die TV-Fernbedienung. Jemand hat sie auf dem Esstisch liegen lassen.
Mir wird klar, dass ich, wenn ich später fernsehen möchte, nach der Fernbedienung suchen werde, aber mich nicht daran erinnern werde, dass sie auf dem Esstisch liegt, also beschließe ich, sie wieder ins Wohnzimmer zu bringen, wo sie hingehört, doch zunächst werde ich den Blumen frisches Wasser geben.
Ich fülle frisches Wasser in die Vase, aber leider kleckere ich dabei etwas Wasser auf den Boden.
Also lege ich die Fernbedienung wieder auf den Esstisch, hole Handtücher und wische das Wasser auf.
Dann laufe ich wieder in den Flur und versuche mich zu erinnern, was ich eigentlich vorhatte.
Am Ende des Tages ist das Auto nicht gewaschen, habe ich kein Geld abgehoben, steht eine kalte Tasse Kaffee auf dem Esstisch, haben die Blumen immer noch kein frisches Wasser, ist meine Bankkarte immer noch nicht in meinem Geldbeutel, kann ich die Fernbedienung nicht finden, suche ich wieder meine Brille und kann mich nicht erinnern, wo die Autoschlüssel hin sind. Als ich dann versuche herauszufinden, warum ich heute nichts erledigt habe, bin ich erstaunt, denn ich weiß, dass ich heute den ganzen Tag lang verdammt beschäftigt war und jetzt völlig erschöpft bin.
Mir wird klar, dass das ein ernstes Problem ist, und ich versuche gleich, mir Hilfe zu holen, aber erst muss ich noch meine E-Mails checken...
Bitte tut mir einen Gefallen. Leitet diese Nachricht an alle weiter, die ihr kennt, denn ich kann mich nicht erinnern, an wen ich sie überhaupt geschickt habe.
Lacht nicht — auch euch wird dieses Schicksal eines Tages ereilen!!
Ach ist DAS herrlich Lenchen,
So aus dem wahren Leben.
Zudem kam dann noch das Kind, daß dann auch was dringeliches wollte,
oder erzählt hat...
Jaaa so geht es mir auch oft.
Oder ging es als ich noch " aktiv" war.
Nicht altersbedingt--sondern einfach " Fahrig"/durcheinander,
der Wunsch bzw. der Auftrag perfekt zu sein
und alles im Griff zu haben,
da man ja zuhause ist und alle Zeit der Welt hat.
Und seinen Tagesablauf selbst bestimmen kann,
nur am Abend musste eben alles fertig und korrekt sein.
--
#3 RE: Altersbedingtes Aufmerksamkeitsdefizit
Da sträuben sich mir die Haare beim lesen!
Also ich leide nicht unter A.A.A.D.D. und hoffe, das es so bleibt.
Ich mach immer fertig was ich angefangen hab, eins nach dem anderen. Und alles was ich habe hat einen festen Platz und dort wird es nach Benutzung sofort wieder hin gelegt. Somit muß ich nie was suchen, weiß immer wo es ist.
Und muß nie was weg- oder aufräumen.
Und das ist echt ganz einfach, hab es mir als ich jung war mal angewöhnt und damit bestimmt Monate meines Lebens gewonnen, in denen ich sonst suchen und aufräumen müsste. Wogegen das hin legen oder stellen von Gegenständen an ihren Platz 2 Sekunden dauert.
Zilly klar, mit Kindern im Hause wird man natürlich oft abgelenkt oder unterbrochen.
Ja Rika
ich denke --Ordnung halten-- war nicht das Thema dieses köstlichen Berichtes...
Ja
Kinder sind immer ein unkontrollierbarer Aspekt im Tagesablauf,
da kommt immer was unerwartetes.. und ist " Zeitfresser ".
Es ist eher der eigene Anspruch an sich selbst --die Ordnung sowieso--
und dann die Perfektion.
Bzw der Auftrag des Ehemannes, der Chef von 400 arbeitenden Menschen war,
und von mir absolute Aufgabenerfüllung erwartete.
Dazu die geschäftlich/kreative Arbeit.
Suchen--nein, ich habe selten " gesucht ", da ich immer wusste -wo- was -war.
Im AtelierSchrank/Regal drittes Fach --links in der roten Schachtel--usw
Auch sämtliche Bücherregale im Haus, in Themen geordnet.
Mein Lagermagazin hat heute noch eine ein streng thematisierte Ordnung..
Verpackung ( für meine onlineshops)Gefäße zum Farbenmischen
Papierarbeiten, Porzellanmalen, Holzarbeiten,
Stempel, Deko, Seifen/Kerzen ,Modelierarbeiten, Nähmaterial,Garne Knöpfe
Keramik Literatur usw usw.
Im Gartenhaus jedes Regalfach hatte sein " Thema".
Schneidewerkzeuge, Tierzubehör ( Kaninchen, Enten, Hunde Vogel).
"Alles was mit " Wasser " zutun hat:
Teichpumpe,Schlauchadapter,Kannen Sprühflaschen.
Alles was mit Anzucht zutun hat:
Dünger,Saat und Samen-vorziehen Kästen, Erde, Kochtopf zum abkochen der Erde usw.
Alles was mit Abstützen und Pflege zutun hat --usw..
Die Werkstatt war Männersache..
Nein,Ordnung ist nicht mein Problem (gewesen)..
Es war lediglich Überforderung ein zu großer Aufgabenbereich.
Ich kam ins Schwimmen mit der Zeit...
der Tag war zu kurz für alle Aufgaben / Verpflichtungen.
Das große Haus, der Garten, Atelier, pünktlich Essen auf dem Tisch,
alles immer sauber haben. (adrett aussehen )
Zuviel für einen Menschen allein.
und dann habe ich 99% erledigt, und 1 % war nicht erledigt, das wurde kritisiert..
"Warum hast du denn nicht..du hast doch Zeit gehabt..."
Das führte dazu, daß ich gleichzeitig drei Dinge im Kopf hatte
und so agierte wie oben beschrieben:
was sehen -- sofort erledigen..und dabei wollte ich eigentlich was anderes.
und was ganz anderes musste sofort und sowieso erledigt werden.
Das hatte nichts mit " Ordnung halten " zutun.
Sondern mit Anspruchsverhalten das nicht erfüllbar war.
---
Waschmaschine füllen, Putzeimer schnappen,
dabei schnell noch Handtücher zum Zusammenlegen mitnehmen.
Uhr gucken --ach Mensch Kartoffeln aufsetzen..Kind hat Hunger
Putzeimer zurückstellen..
Handtücher über den Stuhl legen, Kartoffeln schälen, schnell Tassen spülen.
Telefon ( Kursansfrage ) Terminkalender schauen, Kartoffeln kochen fertig
Kind will essen, Handtücher nehmen schnell zusammenlegen--dabei
mit Kind unterhalten, Waschmaschine ist fertig, Putzeimer schnappen, denn der Hund hat Tapsen gemacht ( darf nicht sein.)
Küche räumen. Kaffeepause. dabei Einkaufszettelschreiben,
schauen was ist im Schrank, Wäsche aufhängen, Garten --Pflanzen stützen.
Kind fragt fährst du mit mir zum Freund ins Nachbardorf..dabei einkaufen Hundegassi
Regen droht Wäsche abhängen..
Kurs vorbereiten Internetshop schauen ob jemand eingekauft hat.
Bild vorbereiten, Telefonanfrage,Feuchte Wäsche erneut aufhängen.
Abendbrottisch decken,Salat bereiten ,da der Mann gern Frisches isst.
Also so ging es immer wieder... der ganz normale Wahnsinn.
Ich sagte immer: ich schwimme um komme nie an...
Zilly, du hast es erfasst ... der ganz normale Multitasking-Wahnsinn, dem man nicht entkommen kann, wenn man für andere sorgen muss und "nebenbei" auch noch beruflich zu Hause arbeitet.
Als wir jünger waren, ging uns das von der Hand, irgendwann nahe am Burn-out, aber ich muss feststellen, dass ich jetzt beim Älterwerden mit Multitasking meine Probleme bekomme. Eine Sache und die fertig, das klappt nicht immer, denn es schiebt sich oft etwas dazwischen, dem man Priorität einräumen muss. und dann hat man schon das erste aus den Augen verloren.
Ich habe viele Interessen und möchte so vieles machen ... einiges lässt sich halt auch nicht sofort fertigstellen, sondern dauert, und da macht man dann etwas dazwischen ... es geht um Tätigkeiten, die parallel laufen und wenn es zu viele sind, kommt man ins Schwimmen.
(
gelöscht
)
#6 RE: Altersbedingtes Aufmerksamkeitsdefizit
Ja Lenchen, das ist die Ursache.
Stopp und Nein --sagen ging damals nicht.
Denn frau wollte funktionieren...
Stimmt --früher ging es flotter --hopplahopp..
und man merkte garnicht wie man ausbrannte...
Später ging es immer schlechter und dann garnicht nicht mehr..
denn die Krankheiten kamen und blockierten-Alaarm--
Genauso wie du es beschreibst..
---
Heute sage ich Stop.
Aber die Traurigkeit bleibt...
#8 RE: Altersbedingtes Aufmerksamkeitsdefizit
Mit Ordnung halten meine ich, das zum Beispiel der Schlüssel seinen festen Platz hat (an der Türklinke) sobald ich heim komme, so daß ich ihn nicht suchen muß. Das leg ich alles automatisch hin wo es immer ist. Oder Kaffeetasse steht nach dem trinken sofort in der Spüle. Daher bleibt nirgends was liegen das ich dann suche oder sehe was ich da noch machen muß.
Aber ich gehe vom Single-Haushalt aus, wo mich niemand ablenkt.
Und Multitasking mach ich nur am Computer. Im Haushalt eins nach dem anderen, erst das eine fertig machen und wenn ich dann noch Zeit und Lust hab das nächste.
Das kann mir ebenfalls passieren... Ich beginne etwas, sehe eine andere Sache, will sie schnell dazwischenschieben, gehe dann wieder zur ersten Sache über etc. Zweckmässig ist es nicht immer, doch zum Glück bin ich noch nie ins Schwimmen gekommen.
Ich frage mich, wieviel wird einem eingetrichtert weil man Senior ist und es deshalb das neue Normale ist/sein soll? Dem Multi-Tasking kann man einfach nicht entgehen, jung oder alt. Dass man sich "weggspielt", weil man etwas anderes sieht was einen neuen Gedanken oder eine Notwendigkeit ausloest, ist nichts Neues. Lasst Euch bloss so schnell nichts einreden.
Ins Schwimmen komme ich meistens auch nicht, aber manchmal schwimme ich gegen den Strom.
Natürlich ist das witzig geschrieben, manches hat aber einen ernsten Hintergrund.
Etwas anfangen, sich ablenken lassen, auf diese Ablenkung eingehen, das kann so weit gehen, bis man nicht mehr weiß was man überhaupt wollte.
Bei GG hat es so angefangen und das hatte nichts mit Burn-out zu tun. Auch nicht mit A.A.A.D.D. sondern ganz einfach mit Demenz.
Aber in diesem Fall hier hat es wohl damit zu tun, dass man am liebsten alles zur gleichen Zeit fertig bringen möchte, doch zum Schluss eigentlich gar nichts geschafft hat, weil man eben unter diesem Aufmerksamkeitsdefizit leidet. Zerstreuter Professor könnte man auch sagen?
Der Text machte mich schon beim Lesen etwas konfus, glücklicherweise finde ich mich in ihm noch nicht wieder. Ich kann gut liegenlassen, verzichten, alle Fünfe gerade sein lassen und mich nur auf eine Sache konzentrieren ....im häuslichen Bereich. Im Berufsleben ging es schon mal anders zu. Alle Kolleginnen krank und ich saß mit zwei Ärzten alleine in der überfüllten Praxis...den Tag werde ich nie vergessen.
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