Cary Grant

25.10.2017 21:19
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#1 Cary Grant
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Cary Grant (* 18. Januar 1904 als Archibald Alec Leach in Bristol; † 29. November 1986 in Davenport) war ein britischer Schauspieler. Er nahm 1942 die US-amerikanische Staatsbürgerschaft an.

Grant zählte über 30 Jahre zu den populärsten Filmstars in Hollywood und pflegte in vielen Komödien und Thrillern das Image des selbstironischen und attraktiven Weltmannes. Alfred Hitchcock schuf mit Cary Grant in der Hauptrolle die bedeutenden Filmklassiker Verdacht (1941), Berüchtigt (1946), Über den Dächern von Nizza (1955) und Der unsichtbare Dritte (1959). Auch mit Komödien wie Leoparden küßt man nicht (1938), Die Nacht vor der Hochzeit (1940) und Arsen und Spitzenhäubchen (1944) war Grant erfolgreich.

1965 zog er sich nach 77 Filmen aus dem Filmgeschäft zurück. 1970 erhielt er einen Ehrenoscar für sein Lebenswerk. Das American Film Institute wählte ihn auf Platz 2 der 25 bedeutendsten männlichen US-amerikanischen Filmstars aller Zeiten.

Cary Grant wurde 1904 als Archibald Alec Leach im englischen Bristol geboren und wuchs dort in bescheidenen Verhältnissen auf. Als er neun Jahre alt war, wurde seine Mutter Elsie Maria Kingdon (1877–1973) wegen psychischer Probleme für Jahre in eine Heilanstalt eingewiesen. Lange wusste er nichts davon und glaubte, seine Mutter hätte ihn verlassen; erst nach dem Tod des Vaters Elias James Leach (1873–1935) meldete sich ein Anwalt, der ihn über die wirklichen Begebenheiten unterrichtete. Seine Mutter wurde nach 21 Jahren entlassen, und bis zu ihrem Tod hatte er wieder Kontakt mit ihr. Dieser war allerdings stets sehr angespannt.

Bereits als Kind interessierte sich Grant für die Bühne und spielte in der Theatertruppe „The Penders“. Er besuchte die Bishop Road Primary School und anschließend die Fairfield Grammar School in Bristol. Mit 13 Jahren verließ Grant die Schule, gab aber vor, älter zu sein, und schloss sich einer Komödiantentruppe an, die durch die englische Provinz tourte. Er wurde als Pantomime und Akrobat geschult und trat in Vaudeville-Shows und Musicals in London auf. Er spielte auch in mehreren Stücken am Broadway in New York. Anfang der 1930er-Jahre unternahm er eine Bühnentournee in den Vereinigten Staaten, wo er sich dauerhaft niederließ. 1932 wurde er von der Filmgesellschaft Paramount Pictures unter Vertrag genommen, nachdem man ihn 1931 beim Vorsprechen für junge Schauspieler entdeckt hatte.

Sein Filmdebüt hatte er im Pre-Code-Drama This Is the Night (1932), das ihn unter Regie von Frank Tuttle als Lili Damitas betrogenen Ehemann zeigte. Im selben Jahr spielte er einen Verehrer von Marlene Dietrich im Melodram Blonde Venus von Josef von Sternberg. Zunächst trat Grant vor allem in Nebenrollen auf, fand aber schnell das für ihn passende Rollenfach – den gutaussehenden Smokingträger, der in den Routinekomödien des Studios als junger Liebhaber auftrat. Mae West sorgte dafür, dass er 1933 in Sie tat ihm unrecht als ihr Partner verpflichtet wurde. Grant verfeinerte konsequent sein Timing und seine Talente. Nach einigen Misserfolgen stieg er während der 1930er-Jahre zu einem der populärsten Stars auf. 1935 drehte er das erste von insgesamt vier Malen mit Katharine Hepburn: Das Drama Sylvia Scarlet war zwar ein Misserfolg, brachte ihm aber gute Kritiken ein. Den endgültigen Durchbruch brachte ihm 1937 seine Rolle als lebenslustiger Geist in der Komödie Topper – Das blonde Gespenst, die einer der größten Hits des Jahres wurde.

Bekannt sind aus Grants frühem Schaffen vor allem die klassischen Screwball-Komödien, in denen er regelmäßig den männlichen Hauptdarsteller an der Seite scharfzüngiger Partnerinnen mimte. In Die schreckliche Wahrheit (1937) von Leo McCarey führt er einen Scheidungskrieg mit Irene Dunne; in Howard Hawks' Leoparden küßt man nicht (1938) spielte er einen verwirrten Paläontologen, der in allerlei Schlamassel gerät; in Die Schwester der Braut (1938) von George Cukor verliebt er sich in seine Schwägerin; in Die Nacht vor der Hochzeit (1940) macht er seiner Ex-Frau Katharine Hepburn erneut den Hof, und in Sein Mädchen für besondere Fälle (1940) spielt er einen rücksichtslosen und sensationsgierigen Chefredakteur.

Bereits in den 1930er Jahren hatte Grant sein Rollenspektrum erweitert und war in Abenteuerfilmen wie S.O.S. Feuer an Bord (1939) aufgetreten. 1941 begann er seine Zusammenarbeit mit dem „Master of Suspense“ Alfred Hitchcock und stellte in dem Thriller Verdacht einen charmanten, aber zwielichtigen Liebhaber unter Mordverdacht dar. Für das Melodram Akkorde der Liebe (1941) sowie das Liebesdrama None But the Lonely Heart erhielt er Oscar-Nominierungen als Bester Hauptdarsteller. In der schwarzen Komödie Arsen und Spitzenhäubchen (1944) spielte Grant einen Literaturkritiker, der sich an seinem Hochzeitstag mit seiner mörderischen Verwandtschaft auseinandersetzen muss. Der Film unter Regie von Frank Capra gilt bis heute als Kultfilm. In Hitchcocks Berüchtigt spielte Grant 1946 einen Geheimagenten, der sich in eine von Ingrid Bergman gespielte Spionin verliebt und dabei in einen Zwiespalt zwischen Beruf und Privatleben gerät. In Filmen wie Ich war eine männliche Kriegsbraut (1949) oder Liebling, ich werde jünger (1952) festigte er seinen Ruf als Hollywoods führender Komödienstar.

Mitte der 1950er Jahre wollte sich Grant vom Filmgeschäft zurückziehen, wurde aber von Hitchcock dazu überredet, die Hauptrolle in der Kriminalkomödie Über den Dächern von Nizza (1955) zu übernehmen. Der 50-jährige Grant erwies sich als populärer denn je und drehte bis zu seinem Leinwandabschied Mitte der 1960er Jahre noch mehrere Kassenhits: Die große Liebe meines Lebens (1957), Indiskret (1958), Hausboot (1958), Unternehmen Petticoat (1959) und Charade (1963). 1959 spielte Grant, erneut unter der Regie von Hitchcock, in dem klassischen Thriller Der unsichtbare Dritte den unbedarften Geschäftsmann Roger Thornhill, der in mörderische Geheimdienstintrigen verstrickt wird. Anfang der 1960er Jahre lehnte Grant das Angebot ab, der erste James-Bond-Darsteller zu werden, da er sich nicht für mehrere Filme verpflichten lassen wollte.

1966 drehte Grant seinen letzten Film Nicht so schnell, mein Junge. Er zog sich vom Filmgeschäft mit der Begründung zurück, dass er altersbedingt nur noch die Rollen von Großvätern spielen könne. Selbst Hitchcock konnte ihn nicht noch einmal überreden, mit ihm zu filmen, so lehnte er auch eine Rolle in Die Vögel ab.

Privatleben
1934 heiratete Grant in erster Ehe die Schauspielerin Virginia Cherrill. Sie verließ Grant, ihren zweiten Ehemann, nach wenigen Monaten. Als Begründung gab sie häusliche Gewalt an. Anschließend lebte Grant annähernd zehn Jahre mit dem befreundeten Schauspieler Randolph Scott in einer Villa zusammen. Einige Biografen schrieben, Grants Zusammenleben mit Scott sei nicht nur platonischer, sondern auch romantischer Natur gewesen.

1942 heiratete er die Woolworth-Erbin Barbara Hutton, von der er sich 1945 scheiden ließ. Mit seinem Stiefsohn aus dieser Ehe, Lance Reventlow, verband ihn eine enge Freundschaft, die bis zum Unfalltod von Reventlow anhielt. Von 1949 bis 1962 war er mit der Schauspielerin Betsy Drake verheiratet. Seine vierte Ehe ging Grant 1965 mit der US-amerikanischen Schauspielerin Dyan Cannon ein. 1966 wurde er zum ersten Mal Vater. Seine Tochter, Jennifer Grant (* 1966), wurde ebenfalls Schauspielerin. 1968 wurde die Ehe Grants mit Cannon geschieden. 1976 lernte er Barbara Harris kennen, die Presse-Chefin des Londoner Lancaster Hotels, in dem der Kosmetikkonzern Fabergé eine Jahrestagung abhielt. Nach zwei Jahren in Freundschaft begannen Harris und Grant, der 46 Jahre älter war, ihre gemeinsame Zukunft zu planen. Sie heirateten 1981 in Anwesenheit von Grants Tochter Jennifer. Es war Cary Grants fünfte Ehe, die bis zu seinem Tod hielt.

Grant galt als charmanter Gesellschafter und hatte einen großen Freundeskreis, zu dem unter anderem Frank Sinatra, Quincy Jones, Gregory Peck und Johnny Carson zählten. Er hatte gelegentlich mit Depressionen zu kämpfen und äußerte sich positiv über die Droge LSD, die ihm in den 1950er und 1960er Jahren – damals noch legal – im Rahmen einer Psychotherapie mehrmals verabreicht worden war. Später distanzierte er sich allerdings von diesen Äußerungen. Er war politisch Republikaner, hielt dies aber diskret und äußerte: „Ich mag es nicht, wenn Schauspieler öffentlich und spontan über Liebe, Religion oder Politik sprechen. Wir sind keine Experten auf diesen Themengebieten.“[8] Im Gegensatz zu anderen Republikanern kritisierte er die Politik von Joseph McCarthy und die Abschiebung seines Freundes Charlie Chaplin im Jahre 1953.

Alle Versuche, Cary Grant nach seinem Rückzug ins Privatleben zu einem Comeback zu bewegen, schlugen fehl – der Star fühlte sich im modernen Hollywood deplatziert. 1970 überreichte ihm Frank Sinatra einen Ehrenoscar dafür, „dass er Cary Grant gewesen ist“. Grant hatte für keine seiner Rollen einen Oscar erhalten. Seinen letzten kleinen Filmauftritt hatte Grant 1970 in einem Dokumentarfilm mit und über Elvis Presley.

Bereits seit den 1940er-Jahren hatte Grant sich parallel zur Schauspielerei als erfolgreicher Geschäftsmann und Immobilienmakler bewiesen. Er galt als einer der reichsten Stars in Hollywood. Als Vorstandsmitglied des Kosmetikkonzerns Fabergé unternahm Grant zusammen mit seiner Tochter ausgedehnte Weltreisen, dabei war er regelmäßig bei seiner ehemaligen Filmpartnerin Grace Kelly in Monaco zu Gast. Als der Kosmetikkonzern Fabergé 1972 zusammen mit Roger Moore und George Barrie die Filmproduktionsfirma Brut Productions gründete, die diese auch leiteten, nahm Cary Grant dort die Funktion eines Beraters ein. Brut Productions produzierte unter anderem den Erfolgsfilm Mann, bist du Klasse! (1973).

Die letzten Jahre seines Lebens tourte er immer wieder mit seiner Show A Conversation with Cary Grant durch die USA. Bei einer dieser Reisen starb Cary Grant in Davenport, Iowa im Alter von 82 Jahren an einem Schlaganfall.

Filmografie (Auswahl):
1932: This Is the Night – Regie: Frank Tuttle
1932: Sinners in the Sun
1932: Merrily We Go to Hell
1932: Hot Saturday
1932: Die Frau im U-Boot (Devil and the Deep)
1932: Blonde Venus – Regie: Josef von Sternberg
1932: Madame Butterfly – Regie: Marion Gering
1933: Sie tat ihm unrecht (She Done Him Wrong) – Regie: Lowell Sherman
1933: Ich bin kein Engel (I’m No Angel) – Regie: Wesley Ruggles
1933: Alice im Wunderland (Alice in Wonderland) – Regie: Norman Z. McLeod
1934: Prinzessin für 30 Tage (Thirty-day princess) – Regie: Marion Gering
1934: Tempel der Schönheit (Kiss and Make Up) – Regie: Harlan Thompson
1934: Meine Damen, zugehört! (Ladies Should Listen) – Regie: Frank Tuttle
1935: Das letzte Fort (The Last Outpost) – Regie: Charles Barton
1936: Suzy – Regie: George Fitzmaurice
1936: Sylvia Scarlett – Regie: George Cukor
1936: Amazing Adventure – Regie: Alfred Zeisler
1936: Große braune Augen (Big Brown Eyes) – Regie: Raoul Walsh
1937: Die schreckliche Wahrheit (The Awful Truth) – Regie: Leo McCarey
1937: Topper – Das blonde Gespenst (Topper) – Regie: Norman Z. McLeod
1938: Leoparden küßt man nicht (Bringing up Baby) – Regie: Howard Hawks
1938: Die Schwester der Braut (Holiday) – Regie: George Cukor
1939: Aufstand in Sidi Hakim (Gunga Din) – Regie: George Stevens
1939: Nur dem Namen nach (In Name Only) – Regie: John Cromwell
1939: S.O.S. Feuer an Bord (Only Angels Have Wings) – Regie: Howard Hawks
1940: Sein Mädchen für besondere Fälle (His Girl Friday) – Regie: Howard Hawks
1940: Meine Lieblingsfrau (My Favorite Wife) – Regie: Garson Kanin
1940: The Howards of Virginia – Regie: Frank Lloyd
1940: Die Nacht vor der Hochzeit (The Philadelphia Story) – Regie: George Cukor
1941: Akkorde der Liebe (Penny Serenade) – Regie: George Stevens
1941: Verdacht (Suspicion) – Regie: Alfred Hitchcock
1942: Es waren einmal Flitterwochen (Once Upon a Honeymoon) – Regie: Leo McCarey
1942: Zeuge der Anklage (The Talk of the Town) – Regie: George Stevens
1943: Mr. Lucky – Regie: H. C. Potter
1943: Bestimmung Tokio (Destination Tokyo) – Regie: Delmer Daves
1944: Pinky und Curly (Once Upon a Time) – Regie: Alexander Hall
1944: Arsen und Spitzenhäubchen (Arsenic and Old Lace) – Regie: Frank Capra
1944: None But the Lonely Heart – Regie: Clifford Odets
1946: Tag und Nacht denk’ ich an Dich (Night and Day) – Regie: Michael Curtiz
1946: Berüchtigt (Notorious) – Regie: Alfred Hitchcock
1947: So einfach ist die Liebe nicht (Bachelor and the Bobby-Soxer) – Regie: Irving Reis
1947: Jede Frau braucht einen Engel (The Bishop’s Wife) – Regie: Henry Koster
1948: Nur meiner Frau zuliebe (Mr. Blandings Builds His Dream House) – Regie: Henry C. Potter
1948: Jedes Mädchen müßte heiraten (Every Girl Should Be Married) – Regie: Don Hartman
1949: Ich war eine männliche Kriegsbraut (I Was a Male War Bride) – Regie: Howard Hawks
1950: Hexenkessel (Crisis) – Regie: Richard Brooks
1951: People Will Talk – Regie: Joseph L. Mankiewicz
1952: Vater werden ist nicht schwer (Room for One More) – Regie: Norman Taurog
1952: Liebling, ich werde jünger (Monkey Business) – Regie: Howard Hawks
1953: Du und keine andere (Dream Wife) – Regie: Sidney Sheldon
1955: Über den Dächern von Nizza (To Catch A Thief) – Regie: Alfred Hitchcock
1956: Stolz und Leidenschaft (The Pride and the Passion) – Regie: Stanley Kramer
1957: Die große Liebe meines Lebens (An Affair to Remember) – Regie: Leo McCarey
1957: Kiss Them for Me – Regie: Stanley Donen
1958: Indiskret (Indiscreet) – Regie: Stanley Donen
1958: Hausboot (Houseboat) – Regie: Melville Shavelson
1959: Der unsichtbare Dritte (North by Northwest) – Regie: Alfred Hitchcock
1959: Unternehmen Petticoat (Operation Petticoat) – Regie: Blake Edwards
1960: Vor Hausfreunden wird gewarnt (The Grass Is Greener) – Regie: Stanley Donen
1962: Ein Hauch von Nerz (That Touch of Mink) – Regie: Delbert Mann
1963: Charade – Regie: Stanley Donen
1964: Der große Wolf ruft (Father Goose) – Regie: Ralph Nelson
1966: Nicht so schnell, mein Junge (Walk Don’t Run) – Regie: Charles Walters
1970: Elvis – That’s the Way It Is (Gastauftritt) – Regie: Denis Sanders
... https://de.wikipedia.org/wiki/Cary_Grant

Liebe Grüße, Rika


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26.10.2017 11:17 (zuletzt bearbeitet: 26.10.2017 11:18)
avatar  Mioram
#2 RE: Cary Grant
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Einer von den zahlreichen Namen, Personen, die in der Jugendzeit immer wieder "auftauchten" und ihre Rolle spielten beim Füllen meiner ganz persönlichen Erinnerungs-Box... Ein großartiger Künstler, der bis zuletzt tourte mit dem dem, was sein Leben ausmachte. Mit den Frauen hatte er es, das stimmt. Aber sie eben auch mit ihm!

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26.10.2017 11:36
avatar  Rika
#3 RE: Cary Grant
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Ich war schon als kleines Mädchen vor dem Schwarz-Weiß-Fernseher entzückt von ihm. Sein Grübchen am Kinn hatte es mir besonders angetan!

Liebe Grüße, Rika


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