Heinz Rühmann

21.10.2017 14:28
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#1 Heinz Rühmann
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Dachte mir fast jeder mochte ihn und seine Filme, darum ein ausgiebiges Thema.



Heinrich Wilhelm „Heinz“ Rühmann (* 7. März 1902 in Essen; † 3. Oktober 1994 in Aufkirchen am Starnberger See) war ein deutscher Schauspieler und Regisseur.

Seine Rolle in Die Drei von der Tankstelle bedeutete 1930 seinen Durchbruch als Filmschauspieler. Darauf folgte eine steile Karriere in der Zeit des Nationalsozialismus, wo er Darsteller in 37 und Regisseur von vier Filmen war. Hier wurde Rühmann vorwiegend als komödiantischer Durchschnittstyp eingesetzt wie in seiner bekanntesten Rolle als Hans Pfeiffer in der Komödie Die Feuerzangenbowle. In der Nachkriegszeit konnte er als Charakterdarsteller an frühere Erfolge anknüpfen, so etwa im Hauptmann von Köpenick und in Es geschah am hellichten Tag. Seinen letzten Filmauftritt hatte der Schauspieler 1993 in Wim Wenders’ In weiter Ferne, so nah! 1995 wurde Heinz Rühmann posthum die Goldene Kamera als Größter deutscher Schauspieler des Jahrhunderts verliehen.

Heinz Rühmann wurde 1902 in Essen geboren. Seine Eltern hatten im Frühjahr desselben Jahres die Bahnhofsgaststätte in Wanne gepachtet. Heute erinnert der Bahnhofsvorplatz als Heinz-Rühmann-Platz an diese Verbindung. Vor den Gästen des Lokals hatte Rühmann im Alter von ungefähr fünf Jahren seine ersten Auftritte, die er selbst als Urszenen seiner Karriere bezeichnete. Um seine Stammgäste zu amüsieren, holte Hermann Rühmann seinen Sohn regelmäßig abends aus dem Bett, um ihn auf der Theke Gedichte rezitieren zu lassen. Heinz spielte seine Rolle, wie man es von ihm erwartete, und genoss den Applaus seines Publikums.

Die Geschäfte der Bahnhofsgaststätte entwickelten sich sehr positiv, so dass die Rühmanns 1913 das neu eröffnete Hotel Handelshof in Essen mit Cafés, Restaurants, einem Weinsalon und verschiedenen Geschäften übernehmen konnten. Der wirtschaftliche Erfolg blieb jedoch aus, sodass sie bereits Ende desselben Jahres Insolvenz anmelden mussten. In der Folge zerbrach die Ehe der Eltern, im März 1915 wurde sie geschieden. Hermann Rühmann zog nach Berlin, wo er wenig später wahrscheinlich Suizid beging. Die genauen Todesumstände konnten nie geklärt werden.

Frau Rühmann und die Kinder blieben zunächst in Essen. Die Familie siedelte jedoch 1916 nach München über, da eine Freundin der Mutter erzählt hatte, dies sei die Stadt mit den niedrigsten Lebenshaltungskosten in Deutschland. Allerdings war es auch in der bayerischen Landeshauptstadt schwierig, die drei Kinder mit der schmalen Witwenrente durchzubringen. Heinz Rühmann wechselte im Frühjahr 1919 an die Luitpold-Oberrealschule, um dort das Abitur abzulegen. Er verfolgte jedoch den Unterricht lustlos. Sein Ziel war es inzwischen, Schauspieler zu werden. Er trat einer Münchner Laienspielbühne in der Augustenstraße bei. Seine Mutter unterstützte ihn bei seinen Bemühungen. Um auf die professionelle Ebene zu gelangen, sprach er bei Ernst von Possart vor, der ihm abriet, Schauspieler zu werden, was Rühmann aber nicht irritierte. Er wandte sich an den Schauspieler Friedrich Basil vom Hoftheater, um Schauspielunterricht zu bekommen. Im zweiten Anlauf nahm Basil ihn an.

Bereits sechs Monate später wurde Richard Gortner auf ihn aufmerksam. Gortner, der in Breslau zwei Theater leitete, darunter das Lobe-Theater, bot Rühmann ein Engagement an beiden Bühnen für 80 Mark Monatsgage an. Basil, der die Ausbildung gefährdet sah, protestierte zunächst. Er ließ sich schließlich von seinem Kollegen überzeugen, dass sein Schützling in Breslau gut aufgehoben sei. Kurz bevor Rühmann die Reise an seinen neuen Arbeitsplatz antreten sollte, wachte er morgens mit einer Gesichtslähmung auf der linken Seite auf. Ein Arzt diagnostizierte eine Entzündung des Fazialisnervs infolge einer verschleppten Erkältung. Rühmann reiste dennoch ab und wurde von seinen neuen Arbeitgebern erst einmal wieder nach Hause geschickt, um sich auszukurieren.

Nach wenigen Wochen war die Lähmung verschwunden, und Rühmann hatte seine ersten Auftritte. Der erhoffte große Erfolg blieb in Breslau aber aus. Seine Rollen waren zu oft auf einen männlichen, heldenhaften Typen ausgelegt. Seine relativ geringe Körpergröße und sein jungenhaftes Aussehen standen hierzu im Widerspruch. Die negativen Kritiken versuchte Rühmann durch exzentrische Kleidung und entsprechenden Habitus in der Öffentlichkeit zu kompensieren.

Nachdem der Schauspieler ungefähr ein Jahr in Breslau gearbeitet hatte, wechselte die Direktion. Gortner ging und wurde durch Paul Barnay ersetzt. Dieser übernahm das gesamte Ensemble; als einzige Ausnahme wurde Heinz Rühmann unter Hinweis auf mangelnde Begabung nicht wieder engagiert. Als ihm in dieser Situation das Residenztheater Hannover ein Angebot unterbreitete, nahm er es sofort an.

Auch an seinem neuen Betätigungsort verfolgte ihn sein offensichtliches Problem. Rühmann war zu klein, zu jungenhaft, um Heldenrollen zu übernehmen. Während bei Rühmann diese Erkenntnis wuchs und er sich überlegte, wie er dieser Schwierigkeit begegnen sollte, schloss das Residenztheater 1922 seine Pforten. Die damals herrschende Wirtschaftskrise hatte dem Theater die wirtschaftliche Basis entzogen. Nach einer kurzen Rückkehr nach München konnte Rühmann eine neue Anstellung in Bremen finden. Hier wurde ihm die Hauptrolle in Der Mustergatte angetragen. Sie entsprach exakt seiner persönlichen Ausstrahlung und wurde für ihn zum großen Erfolg. Weit über 2000 Mal spielte er sie in den folgenden dreißig Jahren. 1937 wurde der gleichnamige Film zum Kassenschlager. Anders, als er es selbst in seinen Erinnerungen darstellt, war Der Mustergatte für das Bremer Schauspielhaus die erfolgreichste Aufführung des Jahres 1922. Im Dezember des gleichen Jahres kündigte Rühmann seinen Vertrag, da es Schwierigkeiten mit der Leitung des Hauses gegeben hatte, an denen er selbst wegen seiner teilweise recht heftigen Improvisationen nicht unschuldig war.

In der Folge war es aufgrund der gesamtwirtschaftlichen Situation schwer, ein Engagement zu bekommen. Heinz Rühmann unternahm vergebliche Versuche in Braunschweig und am Düsseldorfer Schauspielhaus. Schließlich nahm ihn die Bayerische Landesbühne unter Vertrag. Hierbei handelte es sich um ein Tourneetheater ohne festes Haus. 1921 durch das Bayerische Kultusministerium gegründet, lag die Leitung zur damaligen Zeit bei Otto Kustermann, der sich als Oberregisseur am Bremer Schauspielhaus einen Namen gemacht hatte. Kustermann hatte seine Schauspieler in zwei Gruppen aufgeteilt, die sich nie sahen, weil jede Truppe ein anderes Gebiet bereiste. Während seiner Arbeit hörte Rühmann von einer attraktiven Frau, einem Ensemblemitglied, die unter dem Künstlernamen Maria Herbot auftrat, aber eigentlich Maria Bernheim (1897–1957) hieß. Die beiden lernten sich kennen und Bernheim, über vier Jahre älter und gut zehn Zentimeter größer als Rühmann, gab ihren eigentlichen Beruf auf und wurde, wie er es selbst nannte, seine Privatregisseurin.

Rühmann blieb nur wenige Monate an der Bayerischen Landesbühne, dann ereilte ihn ein Ruf an die Münchner Kammerspiele. Die damalige Direktorin der Kammerspiele, Hermine Körner, sah in ihm die wesentliche Bereicherung ihres Ensembles ins komische Fach, und so stimmte er zu. Zu dieser Zeit bekam Heinz Rühmann auch sein erstes Angebot, in einem Stummfilm mitzuwirken. Grundsätzlich nicht sehr begeistert von diesem Medium, überzeugte ihn letztlich die Bezahlung. Für zehn Drehtage wurden 500 Mark Gage in Aussicht gestellt. Rühmann nahm an, und so kam er in dem Film Das deutsche Mutterherz auf die Leinwand.

Am 9. August 1924 heiratete Rühmann Maria Bernheim. Statt einer Hochzeitsfeier gab es die Premiere von Slangs Die Erwachsenen, in der Rühmann eine der Hauptrollen übernommen hatte. Als der Mime an das Deutsche Theater nach Berlin berufen wurde, sahen die beiden sich immer seltener, was sich letztlich auf die Ehe auswirkte.

Ende der 1920er Jahre wurde Heinz Rühmann zum erfolgreichen Bühnenschauspieler. Der Mustergatte feierte nach wie vor Erfolge. Zusätzlich bekam er in der Hauptrolle als Charleys Tante gute Kritiken. Es folgten die ersten Einsätze in Stummfilmen. 1930 wurde Erich Pommer, zu diesem Zeitpunkt Produktionschef der UFA, auf ihn aufmerksam und lud ihn zu einem Vorsprechen für einen Tonfilm ein. Rühmann konnte dabei nicht überzeugen und wurde nicht engagiert. Hartnäckig arbeitete er daran, eine zweite Chance zu erhalten, die er schließlich bekam. Diesmal verkörperte er einen ungehorsamen Schüler im Streit mit seinem Lehrer. Damit überzeugte er Pommer, der ihm daraufhin mit der Rolle des „Hans“ neben Willy Fritsch und Oskar Karlweis eine der Hauptrollen in dem Film Die drei von der Tankstelle gab. Mit einer Einspielsumme von 4,3 Millionen Reichsmark wurde der Film zum erfolgreichsten Film der Saison. Rühmann war von da an in ganz Deutschland bekannt.

Pommer war von seinem neuen jungen Schauspieler begeistert. Noch bevor Die drei von der Tankstelle seine Kinopremiere erlebte, bekam Rühmann eine weitere Rolle in Einbrecher. Bei seinem nächsten Film für die UFA, Der Mann, der seinen Mörder sucht (1931), spielte er zum ersten Mal die Hauptrolle, und seine Gage verdoppelte sich.

Auf diese Weise wirtschaftlich abgesichert, erfüllte sich Rühmann einen Jugendtraum. Er machte den Pilotenschein und kaufte sich ein eigenes Flugzeug. Der passionierte Flieger machte 1932 die Bekanntschaft von Ernst Udet, der im Ersten Weltkrieg durch seine Luftkämpfe bekannt geworden war. Rühmann bewunderte Udet. Er richtete z. B. seine Wohnung an der Salzburger Straße in Berlin-Wilmersdorf nach dem Vorbild der Räumlichkeiten Udets ein. Im „Fliegerzimmer“ hingen etliche Fotos, die die beiden bei gemeinsamen Ausflügen zeigten.

Rühmann sah sich 1932 auf dem damaligen Höhepunkt seiner Karriere und machte Werbung für Sportkleidung. Die Ufa schloss einen Dauervertrag mit ihm ab, durch den er einer der zu dieser Zeit bestbezahlten Schauspieler des Deutschen Reichs wurde.

Nach der Machtübernahme der NSDAP 1933 äußerte sich Rühmann nicht öffentlich zur Politik in Deutschland, die neben der Ausschaltung des Rechtsstaates und verbrecherischer Willkür die Ausgrenzung und Verfolgung der Juden beinhaltete. Rühmann war gut mit Joseph Goebbels bekannt und gehörte zu „einem kleinen Kreis um den Propagandaminister“.

Als Rühmann in Schwierigkeiten kam, da seine Frau Maria Bernheim im Dritten Reich als Jüdin angesehen und diskriminiert wurde, wandte er sich an Goebbels. Rühmann war nach den Nürnberger Gesetzen und ähnlichen Vorschriften für Künstler in der Reichsfilmkammer als Ehemann einer Jüdin auf eine „Judenliste“ der Reichsfilmkammer gesetzt und aus der Kammer ausgeschlossen worden. Das bedeutete ein Berufsverbot. Am 6. November 1936 schrieb Goebbels in sein Tagebuch: „Heinz Rühmann klagt uns sein Eheleid mit einer Jüdin. Ich werde ihm helfen. Er verdient es, denn er ist ein ganz großer Schauspieler.“ Rühmann wurde eine Sondergenehmigung erteilt, die ihm ermöglichte, als Filmschauspieler weiter zu arbeiten. Doch die Probleme gingen weiter. Als Goebbels ihm nicht weiter helfen wollte, wandte Rühmann sich an den mächtigen Hermann Göring. Der riet, er solle sich scheiden lassen und Bernheim solle einen Ausländer heiraten, dann hätte sie Schutz vor Verfolgung und Rühmann keine Probleme mehr. Die Ehe mit Maria Bernheim wurde 1938 geschieden. Maria Bernheim heiratete „in einer Scheinehe“ den schwedischen Schauspieler Rolf von Nauckhoff, der dauerhaft in Deutschland lebte. Angeblich hatte Rühmann Nauckhoff, der über kein großes Einkommen verfügte, zur Hochzeit einen „Sportwagen vor die Tür gestellt“. Die Scheidung trug Rühmann später den Vorwurf ein, er habe seine Frau im Stich gelassen, um seine Karriere als Schauspieler voranzutreiben. Doch das Ehepaar hatte sich vermutlich schon vorher auseinandergelebt. Maria Bernheim war jedenfalls bei der Hochzeit Rühmanns mit Hertha Feiler anwesend. Bernheim konnte 1943 nach Stockholm ausreisen und entging auf diese Weise der Ermordung. Rühmann unterstützte sie dauerhaft auch in Schweden.[19] Auf jeden Fall hatte Rühmann Vorteile von der Scheidung. Er erhielt am 18. Januar 1939 seine Mitgliedschaft in der Reichsfilmkammer wieder und brauchte keine Sondergenehmigung mehr, um als Schauspieler zu arbeiten. Seine Kontakte zu Goebbels und auch Göring zahlten sich aus. 1940 übernahm Rühmann die Regie eines „Geburtstagsfilms“, den die UFA jedes Jahr als Geschenk für den Propagandaminister drehte. Rühmann zeigte darin den Tagesablauf der Goebbelsschen Kinder. Goebbels war laut Tagebucheintrag sehr gerührt über den Film.

Rühmann hatte Mitte der Dreißiger Jahre ein längeres Verhältnis mit seiner Kollegin Leny Marenbach, seiner Film-Partnerin unter anderem in Der Mustergatte und Fünf Millionen suchen einen Erben.

Im Jahr 1938 führte Rühmann Regie bei dem Film Lauter Lügen. Hierbei lernte er die Wiener Schauspielerin Hertha Feiler kennen. Im Juli 1939 heirateten die beiden. Hertha Feiler war nach den Nürnberger Rassegesetzen als „Vierteljüdin“ eingestuft, sodass sie Rühmann hatte heiraten können. Mit einer Sondergenehmigung von Goebbels wurde sie in die Reichsfilmkammer aufgenommen. 1942 wurde als einziges Kind der Ehe der Sohn Peter geboren.

Rühmann wurde vom Filmpublikum nicht als Aushängeschild des nationalsozialistischen Regimes wahrgenommen. Das lag voll auf der Linie von Goebbels, der eine subtile Propaganda bevorzugte. Die Bandbreite von Rühmanns Filmrollen reichte von komischen Figuren (Die Feuerzangenbowle) und tragikomischen Figuren (Kleider machen Leute) bis hin zu propagandistischen Auftritten (Wunschkonzert). In Quax, der Bruchpilot spielte Rühmann einen „treuherzig blickenden“ Flieger in einem Komödienfilm, der Reklame für militärische Ausbildung machen sollte. Das wird von Wolfgang Benz als ein Beispiel für „indirekt-manipulative Propaganda“ angeführt. 1941 spielte er unter der Regie des Präsidenten der Reichsfilmkammer, Carl Froelich, in Der Gasmann einen Gasableser, der der Auslandsspionage verdächtigt wird. Rühmann kam wie viele Prominente des Dritten Reiches in den Genuss von teilweise jährlichen Sonderzahlungen aus einem Geheimfonds Hitlers in Höhe von 20.000 bis 60.000 Reichsmark.

Im zeitlichen Zusammenhang mit dem Einmarsch der Wehrmacht in Dänemark und Norwegen im Frühjahr 1940 befürchteten die Rühmanns, als „Stimmungsmacher“ missbraucht zu werden. Sie schrieben zahlreiche Briefe an dänische Freunde, um einen solchen Eindruck zu korrigieren. Als Gerüchte aufkamen, die Rühmanns wollten auswandern, ließ Goebbels mittels des Reichsfilmintendanten Hippler Rühmann zur Rede stellen. Im Tagebuch vermerkte Goebbels zum 10. April 1940: „Kleinigkeiten: Rühmann hat sich positiv erklärt.“ Der maßgebliche Denunziant wurde im Übrigen gemaßregelt.

Im Jahr 1943 zeichnete sich ein Aufführungsverbot des in der Entstehung befindlichen Films Die Feuerzangenbowle auf Bestreben von mit Goebbels konkurrierenden Nazikreisen, u. a. dem Erziehungsminister Bernhard Rust, wegen der negativen Darstellung der Rolle der Lehrer ab. Durch die guten Beziehungen Rühmanns zu Hermann Göring konnte Rühmann dennoch den Start des Films in den Kinos durchsetzen. Er brachte auf Görings Befehl den Film selbst ins Führerhauptquartier Wolfsschanze, wo eine Privatvorführung unter anderem für Hermann Göring stattfand, der daraufhin die Aufhebung des Filmverbots durch Hitler verfügte. Am 28. Januar 1944 wurde der Film uraufgeführt.

Heinz Rühmann wurde als Staatsschauspieler nicht zur Wehrmacht eingezogen. Er musste nur eine Grundausbildung als Abwehrflieger auf dem militärischen Flugübungsplatz Quarmbeck südlich von Quedlinburg absolvieren. Für das Regime war er als Schauspieler wichtiger, als er es als Soldat hätte sein können. Von der Teilnahme am Kriegseinsatz wurde er verschont. Im August 1944 wurde er in die Gottbegnadeten-Liste des Regimes aufgenommen.

Die Landhaus-Villa Heinz Rühmanns in Berlin, Am Kleinen Wannsee 15, hatte Rühmann 1938 sehr günstig von der Witwe des verstorbenen jüdischen „Kaufhauskönigs“ Adolf Jandorf erworben, die vor den Nazis nach Den Haag geflüchtet war. Bei diesem Vorgehen hatte er von der Judenverfolgung profitiert. Die Villa wurde im Zuge der Kämpfe um die Reichshauptstadt im März 1945 beschossen und brannte bis auf die Grundmauern nieder. Das Ehepaar Rühmann-Feiler flüchtete, nachdem ihr Grundstück zur Hauptkampflinie (HKL) erklärt wurde. Neun Umzüge in Notunterkünfte innerhalb Berlins folgten bis Kriegsende am 8. Mai 1945.

Im Zusammenhang mit dem Kriegsende äußerte sich Rühmann in seiner Autobiografie, im Mai 1945 hätten russische Offiziere mit ihm Kontakt aufgenommen, um „über den Aufbau des deutschen Films“ zu sprechen. 2001 wurde bekannt, dass er ähnlich wie der Mediziner Ferdinand Sauerbruch oder der Architekt Hans Scharoun auch mit der Gruppe Ulbricht in einer beratenden Verbindung war.

Am 28. März 1946 wurde im Rahmen der sogenannten Entnazifizierung festgestellt, es bestünden „keine Bedenken gegen eine weitere künstlerische Betätigung des Herrn Rühmann“. Bis dahin hatte für ihn ein Auftrittsverbot bestanden. Rühmann beantragte im Juli desselben Jahres eine Genehmigung für das Aufführen von Theaterstücken und reiste mit einer kleinen Theatergruppe umher.
Rühmann gründete 1947 im Westsektor die Filmgesellschaft Comedia, die nach mehreren Misserfolgen 1953 in Konkurs ging. Erst mit Hilfe des Regisseurs Helmut Käutner gelang ihm ein Comeback als Schauspieler, zunächst in dem Film Keine Angst vor großen Tieren (1953), dann in der Tragikomödie Der Hauptmann von Köpenick (1956), in der er den Schuster Wilhelm Voigt spielte und dafür 1957 mit dem Preis der deutschen Filmkritik ausgezeichnet wurde. In den folgenden Jahren spielte Heinz Rühmann in zahlreichen Unterhaltungsfilmen von unterschiedlicher Qualität und konnte an seine früheren Erfolge anknüpfen.

Rühmann drehte 1960 die Pater Brown-Adaption Das schwarze Schaf und 1962 die Fortsetzung dazu Er kann’s nicht lassen. Regisseur Helmuth Ashley erinnert sich zu der Verpflichtung des Filmkomponisten Martin Böttcher, der beide Filme vertonte und auch die Rühmann-Filme Max, der Taschendieb (1962) und Die Ente klingelt um ½ 8 (1968):

„… merkte ich, dass hinten (im Aufnahmesaal) eine Tür aufging. Heinz Rühmann schlich herein und setzte sich in die letzte Reihe. Ohne ein Wort zu sagen. Nach einer Viertelstund verschwand er. … Er wollte sich vergewissern, dass er die richtige Entscheidung (zur Verpflichtung Böttchers) getroffen hat.“ – Helmuth Ashley, 2007
1966 erhielt Rühmann das große Bundesverdienstkreuz.

Auch nach seiner Anfangszeit trat Rühmann weiterhin am Theater auf, so z. B. an den Münchner Kammerspielen, wo er unter der Regie von Fritz Kortner in Warten auf Godot zu sehen war. Von 1960 bis 1962 war Rühmann Mitglied des Wiener Burgtheaters. Zunächst spielte er dort in Mein Freund Harvey am Akademietheater, danach verkörperte er den Willy Loman in Der Tod des Handlungsreisenden. Am 31. Dezember 1976 gastierte Rühmann als Frosch in Die Fledermaus an der Wiener Staatsoper.

Im Jahr 1970 starb seine Frau Hertha Feiler. 1974 heiratete Rühmann seine dritte Frau, Hertha Droemer. Diese starb am 20. April 2016 im Alter von 93 Jahren.

Von 1977 bis 1982 wirkte er in der Matinée Rund um die Oper in der Bayerischen Staatsoper mit, zu der ihn der damalige Intendant August Everding eingeladen hatte. Als Vertreter des Publikums erkundete Rühmann in dieser oft angesetzten und beliebten Veranstaltung alle Bereiche der Welt der Oper. Die Konzeption dieser Matinée hat mit ihm Klaus Schultz entwickelt, der ihn in den Jahren 1985 bis 1993 wiederholt zu Lesungen in den von ihm geleiteten Theatern von Aachen und Mannheim engagierte.

In seinen letzten Lebensjahren entdeckte Rühmann die Rezitation als eine neue Leidenschaft und tauschte mehr und mehr Bühne und Leinwand gegen Rezitationspult und Plattenstudio. Besondere Beliebtheit erlangten in diesem Zusammenhang seine Weihnachtslesungen, die im Zweiten Deutschen Fernsehen (ZDF) gezeigt wurden, u. a. 1984 in der St.-Michaelis-Kirche in Hamburg.

Bei Stars in der Manege 1980 trat Rühmann mit dem Clown Oleg Popow auf. Als am 20. März 1981 seine Kollegin Edith Schultze-Westrum verstarb, mit der er in den 1930er Jahren unter Otto Falckenberg zusammengearbeitet hatte, hielt er bei der Beisetzung auf dem Waldfriedhof Solln in München die Grabrede. 1982 veröffentlichte er unter dem Titel Das war’s seine Autobiografie.

Anlässlich seines 90. Geburtstags wurde 1992 eine Sondersendung im deutschen Fernsehen ausgestrahlt. Loriot und Evelyn Hamann trugen einen neuen Sketch vor und verbeugten sich anschließend vor dem „Geburtstagskind“.

Im Jahr 1993 trat er in einer RTL-Sendung von Thomas Gottschalk auf.

Seinen letzten Auftritt hatte Heinz Rühmann am 15. Januar 1994 in Linz bei der Fernsehshow Wetten, dass..?. Das anwesende Publikum feierte den bereits zur lebenden Legende gewordenen Schauspieler mit minutenlangem stürmischem Beifall und rührte ihn zu Tränen.

Am 3. Oktober 1994 starb Rühmann in Aufkirchen am Starnberger See im Alter von 92 Jahren und wurde einen Tag später – auf seinen Wunsch – eingeäschert. Die Urne wurde am 30. Oktober 1994 in Aufkirchen beigesetzt. Die Gemeinde Berg, zu der Aufkirchen gehört, benannte eine Straße, in deren Nähe er zuletzt lebte, in Heinz-Rühmann-Weg um. Auch die Gemeinde Grünwald hat in dem Ortsteil Geiselgasteig unweit des Bavaria-Geländes eine Heinz-Rühmann-Straße.

Filmografie:
1926: Das deutsche Mutterherz (Stummfilm)
1927: Das Mädchen mit den fünf Nullen (Stummfilm)
1930: Die Drei von der Tankstelle
1930: Einbrecher
1931: Der Mann, der seinen Mörder sucht
1931: Bomben auf Monte Carlo
1931: Meine Frau, die Hochstaplerin
1931: Der brave Sünder
1932: Der Stolz der 3. Kompanie
1932: Man braucht kein Geld
1932: Es wird schon wieder besser
1932: Strich durch die Rechnung
1933: Ich und die Kaiserin
1933: Lachende Erben
1933: Heimkehr ins Glück
1933: Drei blaue Jungs – ein blondes Mädel
1933: Es gibt nur eine Liebe
1934: Die Finanzen des Großherzogs
1934: So ein Flegel
1934: Pipin der Kurze
1934: Ein Walzer für dich
1934: Heinz im Mond
1934: Frasquita
1935: Der Himmel auf Erden
1935: Wer wagt – gewinnt
1935: Eva
1935: Der Außenseiter
1936: Ungeküsst soll man nicht schlafen geh’n
1936: Allotria
1936: Wenn wir alle Engel wären
1936: Lumpacivagabundus
1937: Der Mann, von dem man spricht
1937: Der Mann, der Sherlock Holmes war
1937: Der Mustergatte
1938: Die Umwege des schönen Karl
1938: Fünf Millionen suchen einen Erben
1938: 13 Stühle
1938: Nanu, Sie kennen Korff noch nicht?
1939: Der Florentiner Hut
1939: Paradies der Junggesellen
1939: Hurra! Ich bin Papa!
1940: Kleider machen Leute
1940: Wunschkonzert (Gesangsauftritt)
1941: Hauptsache glücklich
1941: Der Gasmann
1941: Quax, der Bruchpilot
1942: Fronttheater (Cameo-Auftritt)
1943: Ich vertraue Dir meine Frau an
1944: Die Feuerzangenbowle
1945: Sag’ die Wahrheit (unvollendet)
1948: Der Herr vom andern Stern
1949: Das Geheimnis der roten Katze
1949: Ich mach dich glücklich
1952: Das kann jedem passieren
1952: Wir werden das Kind schon schaukeln
1953: Quax in Afrika
1953: Keine Angst vor großen Tieren
1953: Briefträger Müller
1954: Auf der Reeperbahn nachts um halb eins
1955: Zwischenlandung in Paris (Escale à Orly)
1955: Wenn der Vater mit dem Sohne
1956: Charleys Tante
1956: Der Hauptmann von Köpenick
1956: Das Sonntagskind
1957: Vater sein dagegen sehr
1958: Es geschah am hellichten Tag
1958: Der Mann, der nicht nein sagen konnte
1958: Der Pauker
1958: Der eiserne Gustav
1959: Menschen im Hotel
1959: Ein Mann geht durch die Wand
1960: Der Jugendrichter
1960: Mein Schulfreund
1960: Der brave Soldat Schwejk
1960: Pater Brown – Das schwarze Schaf
1961: Der Lügner
1962: Max, der Taschendieb
1962: Pater Brown – Er kann’s nicht lassen
1963: Meine Tochter und ich
1963: Das Haus in Montevideo
1964: Vorsicht Mister Dodd
1965: Dr. med. Hiob Prätorius
1965: Das Liebeskarussell
1965: Das Narrenschiff (Ship of Fools)
1966: Hokuspokus oder: Wie lasse ich meinen Mann verschwinden…?
1966: Grieche sucht Griechin
1966: Geld oder Leben (La bourse et la vie)
1966: Maigret und sein größter Fall
1968: Die Abenteuer des Kardinal Braun (Operazione San Pietro)
1968: Der Tod des Handlungsreisenden (Fernsehen)
1968: Die Ente klingelt um ½ 8
1969: Sag’s dem Weihnachtsmann (Fernsehen)
1970: Mein Freund Harvey (Fernsehen)
1970: Endspurt (Fernsehen)
1971: Der Kapitän
1971: Der Pfandleiher (Fernsehen)
1973: Der Hausmeister (Fernsehen)
1973: Oh Jonathan – oh Jonathan!
1976: Kein Abend wie jeder andere
1977: Das chinesische Wunder
1977: Gefundenes Fressen
1978: Diener und andere Herren (Fernsehen)
1979: Noch ’ne Oper (Fernsehen)
1979: Balthasar im Stau (Fernsehen)
1980: Aller guten Dinge sind drei (Fernsehen)
1981: Ein Zug nach Manhattan (Fernsehen)
1983: Es gibt noch Haselnußsträucher (Fernsehfilm)
1993: In weiter Ferne, so nah!
....... https://de.wikipedia.org/wiki/Heinz_R%C3%BChmann

Liebe Grüße, Rika


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21.10.2017 14:29
avatar  Rika
#2 RE: Heinz Rühmann
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Wenn der Vater mit dem Sohne ist ein deutscher Spielfilm aus dem Jahr 1955, entstanden unter der Regie von Hans Quest mit Heinz Rühmann in der Hauptrolle. Die Uraufführung fand am 12. August 1955 im Ufa-Palast in Köln statt.

Teddy Lemke ist Untermieter bei Fräulein Biermann. Diese hat den sechsjährigen Ulli in Pflege genommen, dessen Mutter nach Amerika ausgewandert ist. Teddy Lemke kümmert sich liebevoll um den kleinen Ulli, als wäre er sein eigener Sohn. Als Ulli ihn mit einem Kinderclownkostüm überrascht, das er zufällig auf dem Dachboden gefunden hat, erzählt Teddy zögernd seine Lebensgeschichte: Er war früher ein berühmter Clown, der zusammen mit seinem Sohn auftrat. Als der Junge starb, beendete Teddy seine Karriere.

Ulli bearbeitet Teddy so lange, bis dieser wieder in seine Clownsrolle zurückkehrt und zusammen mit Ulli auftritt. Sie haben Erfolg, ein Engagement winkt. Doch da kehrt Ullis Mutter Gerti, die inzwischen verheiratet ist, aus Amerika zurück, um ihr Kind zu holen. Teddy flieht mit dem Kind von Berlin aus bis in die Schweiz, verfolgt von der Mutter des Kindes, deren Ehemann und Gehilfen. Ihr Ehemann stellt Teddy, den er zunächst für den Vater des Kindes hält, zur Rede, erkennt aber dann die wahren Verhältnisse. Ulli zieht mit seinen Eltern nach Amerika, und Teddy, der sich schweren Herzens damit abfindet, gibt am Schluss eine Solovorstellung.

Der Film machte das Gutenachtlied La-Le-Lu, nur der Mann im Mond schaut zu von Heino Gaze bekannt. Das Lied stammt aus dem Jahr 1950.

Der Film gab Rühmann die Möglichkeit, in seine erklärte Lieblingsrolle zu schlüpfen: die eines Clowns. Er tat dies so perfekt, dass die Internationale Artistenloge ihm die Goldene Artistennadel verlieh – eine für einen „Amateur“ einmalige Auszeichnung.

Die gleichnamige österreichische Fernsehserie hat mit dem Film nichts zu tun.
https://de.wikipedia.org/wiki/Wenn_der_Vater_mit_dem_Sohne_(1955)



Der Kinderstar Oliver Grimm, der den kleinen Ulli darstellte, ist im Alter von 69 Jahren jetzt verstorben.

Liebe Grüße, Rika


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21.10.2017 14:31
avatar  Lenchen
#3 RE: Heinz Rühmann
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In Berlin Nähe Potsdamer Platz steht er heute noch:

Liebe Grüße vom Lenchen
Wenn du etwas haben möchtest, was du noch nie gehabt hast, dann musst du etwas tun, was du noch nie getan hast. chinesische Weisheit

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21.10.2017 14:31
avatar  Rika
#4 RE: Heinz Rühmann
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Der Hauptmann von Köpenick ist ein deutscher Farbfilm nach dem gleichnamigen Theaterstück von Carl Zuckmayer. Der Film wurde von der Real-Film in den Real-Filmstudios in Hamburg produziert und am 16. August 1956 im Ufa-Palast Köln uraufgeführt.

Die Handlung beruht auf Zuckmayers bekanntem Drama: Es erzählt die Geschichte des durch seinen genialen Coup im Oktober des Jahres 1906 weltberühmt gewordenen Kriminellen Wilhelm Voigt. Es nimmt diesen Coup zum Anlass für eine kritische Darstellung des Militarismus im deutschen Kaiserreich. Die in Drama und Film erzählte Vorgeschichte der Begebenheit ist jedoch in weiten Teilen Fiktion.

Der Schuster Wilhelm Voigt wird nach 15 Jahren Haft, die er wegen verschiedener Betrügereien aufgebrummt bekommen hat, aus dem Strafgefängnis Berlin-Plötzensee entlassen. Er hat vor, ein ehrlicher Mensch zu werden, aber überall, wo er sich bewirbt, fragt man ihn, beginnend mit den Worten: „Haben Sie gedient?“ nach seinem Vorleben. Voigt kann keine Arbeit bekommen, solange er keinen Pass hat, und keine Aufenthaltsgenehmigung im jeweiligen Bezirk (und damit auch keinen Pass), solange er keine Arbeit hat. Deshalb bricht er in ein Potsdamer Polizeirevier ein, um sich einen Pass zu verschaffen, wird erwischt und zu zehn Jahren Zuchthaus in Berlin-Sonnenburg verurteilt.

In der Gefängnisbibliothek entdeckt er die preußische Felddienstordnung und lernt sie auswendig. Zudem bildet der Gefängnisdirektor seine Häftlinge in militärischem Gehabe aus. Nach seiner Haftentlassung kommt Voigt zunächst bei seiner Schwester und deren Mann unter und kümmert sich hingebungsvoll um ein tuberkulosekrankes Mädchen, das als Untermieterin ein Zimmer bei seiner Schwester bewohnt. Als seine Resozialisierung aber an der Bürokratie erneut scheitert, plant er seinen nächsten Coup. Beim Trödler Krakauer erwirbt er eine gebrauchte Hauptmannsuniform (die vom Köpenicker Bürgermeister abgelegt worden war). Nachdem er sie angezogen hat, ist er scheinbar mit einem Schlag ein anderer Mensch, denn alle erweisen dem vermeintlichen „Hauptmann“ höchsten Respekt. Voigt nutzt diese Autorität, um mit einigen auf der Straße angetroffenen Soldaten das Rathaus von Köpenick zu besetzen, den Bürgermeister zu verhaften und die Stadtkasse zu beschlagnahmen. Nur den erhofften Pass kann er sich nicht beschaffen, da es im Rathaus Köpenick keine Passabteilung gibt.

Schließlich stellt sich Voigt einige Tage später selbst auf dem Polizeipräsidium und gibt die ganze Geschichte unter allgemeiner Erheiterung der Zuhörer zum Besten. Voigt wird wieder einmal verurteilt, diesmal aber vom Kaiser begnadigt und erhält ein ganz besonderes Geschenk: seinen Pass. Letztlich kommt er aber zu der Erkenntnis, diesen „überwartet“ und auch nicht mehr nötig zu haben, da er ja nun der berühmte „Hauptmann von Köpenick“ sei...
https://de.wikipedia.org/wiki/Der_Hauptm...%B6penick_(1956)

Liebe Grüße, Rika


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21.10.2017 14:32
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#5 RE: Heinz Rühmann
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Die Feuerzangenbowle ist eine deutsche Filmkomödie aus dem Jahr 1944 mit Heinz Rühmann in der Hauptrolle. Sie basiert auf dem gleichnamigen Roman von Heinrich Spoerl. Regie führte Helmut Weiss.
Dem Film ist ein (angepasstes) Zitat aus dem Roman vorangestellt: „Dieser Film ist ein Loblied auf die Schule, aber es ist möglich, daß die Schule es nicht merkt.“

Die Rahmenhandlung des Films beginnt mit einer Runde vier älterer Herren, die sich bei einer Feuerzangenbowle Geschichten aus ihrer Schulzeit erzählt. Der erfolgreiche junge Schriftsteller Dr. Johannes Pfeiffer, der ebenfalls an der Bowlenrunde teilnimmt, beneidet seine Freunde um den Spaß, den sie in ihrer Schulzeit hatten. Ihm selbst blieb solcher versagt, da er von einem Hauslehrer erzogen wurde. Seine Freunde animieren ihn daraufhin, sich als Schüler zu verkleiden und für ein paar Wochen eine richtige Schule zu besuchen. Die Wahl fällt auf ein Gymnasium in der kleinen Stadt Babenberg.

In der Binnenerzählung besucht er die Schule als Oberprimaner Hans Pfeiffer. Er ist bald in der Klasse beliebt und spielt zusammen mit seinen Klassenkameraden den Lehrern Crey (genannt Schnauz) und Bömmel sowie dem Direktor Knauer (genannt Zeus) übliche Schüler-Streiche. Seine extravagante Freundin Marion reist ihm nach und versucht, ihn zur Rückkehr zu bewegen. Er lässt sich zunächst von ihr überreden, nach Berlin zurückzukehren, beschließt aber im letzten Moment, an der Schule zu bleiben und Marion allein zurückreisen zu lassen. Er hat sich in die siebzehnjährige Eva, Tochter des Direktors, verliebt und offenbart ihr seine wahre Identität. Eva nimmt ihn diesbezüglich jedoch nicht ernst.

Durch diese Zurückweisung gekränkt, beschließt er, seinen Hinauswurf aus der Schule zu provozieren. Zunächst lädt er die Oberklasse der benachbarten Mädchenschule zum gemeinsamen Unterricht im Jungengymnasium ein. Er selbst hält den Chemieunterricht, verkleidet als Prof. Crey (dem echten Professor hat Pfeiffer Wecker und Uhr verstellt, sodass Crey sich erst viel zu spät auf den Weg zur Schule begibt). Just am selben Tag besucht der Oberschulrat das Gymnasium, um die Eignung des Professor Crey für das Direktorat einer eigenen Schule zu prüfen. Als das den Unterricht visitierende Lehrerkollegium feststellt, dass Pfeiffer den Unterricht hält, fleht ihn Direktor Knauer an, den Schwindel weiterzuspielen. Gerade als der Oberschulrat, zufrieden mit dem erlebten Unterricht, abreisen möchte, stürmt der wahre Professor Crey zur Tür hinein und steht Pfeiffer gegenüber. Der Oberschulrat empfiehlt den beiden Herren, sich zu einigen, wer denn nun der wahre Crey sei, und reist ab. Pfeiffer beendet die Maskerade und erwartet seinen Hinauswurf für diese Aktion, was aber nicht geschieht. Zuletzt droht Pfeiffer damit, die Tochter des Direktors zu entführen, die spontan aufspringt und zu ihm stürmt. Da er sein Diplom, seine Promotionsurkunde und Einkommensnachweise präsentieren kann, steht einer Verbindung der beiden letztlich nichts im Wege.

Der Film endet mit der Rahmenhandlung: Pfeiffer, wieder als Erwachsener, erklärt, all das soeben Erzählte sei eigentlich nur erfunden. Nur die Szenerie mit der Feuerzangenbowle sei Wirklichkeit....
https://de.wikipedia.org/wiki/Die_Feuerzangenbowle_(1944)

Liebe Grüße, Rika


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21.10.2017 14:33
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#6 RE: Heinz Rühmann
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Ein Mann geht durch die Wand ist eine Filmkomödie von Ladislao Vajda aus dem Jahre 1959. Das Drehbuch entstand nach der Novelle Le Passe Muraille des französischen Schriftstellers Marcel Aymé.

Der kleine Steuerbeamte 3. Klasse Herr Buchsbaum ist im Grunde ein ganz zufriedener Mensch, bis er eines Tages einen neuen Vorgesetzten bekommt, dem die überaus freundlichen Mahnbriefe gar nicht gefallen. Er trifft zufällig seinen alten Professor, der eher enttäuscht ist, dass sein bester Schüler nur Beamter 3. Klasse geworden ist. Buchsbaum erzählt ihm, dass er zwar immer fleißig, gewissenhaft und pünktlich war, aber dennoch nicht der Beste im Leben geworden ist. Irgendetwas hat ihm immer gefehlt. Er hatte große Pläne, aber es war ihm immer, als wäre eine Wand da. Daraufhin erwidert der Professor, dass es nur eine Ausrede wäre, für einen, der in jedem Fach der Beste war. Es gäbe keine Wände, ihm würde nur das Selbstvertrauen fehlen.

Als es bei ihm in der Wohnung einen Kurzschluss gibt und die ganze Wohnung dunkel ist, versucht er, die Tür zu finden, um dem Hausmeister Bescheid zu sagen, allerdings steht er plötzlich im Treppenhaus und stellt fest, dass er durch Wände gehen kann. Er ist daraufhin sehr verstört und sucht einen Arzt auf, von dem er aber nur Tabletten bekommt, die ihn zufriedenstellen.

Als er am nächsten Tag ins Büro kommt, wird er von seinem Chef Pickler zum Aktensortieren verdonnert. Buchsbaum ist verärgert darüber und steckt daraufhin den Kopf durch die Wand in das Chefbüro und sagt dem Chef seine Meinung. Daraufhin erleidet Pickler einen Nervenzusammenbruch und wird von Ärzten abgeholt.

Buchsbaum lernt seine neue Nachbarin, die Klavierlehrerin Yvonne Steiner, kennen, in die er sich sofort verliebt. Für sie geht er durch die Wand, um ihr ihre gepfändete Uhr zurückzubringen und die Rechnung zu bezahlen. Plötzlich taucht ein anderer Mann auf, jung und schön. Buchsbaum ist enttäuscht, weil er denkt, dass er keine Chancen mehr hat. Er stiehlt eine Kette für seine Nachbarin, die aber die Polizei rufen möchte.

Buchsbaum ist in Anstand, Güte und Liebe enttäuscht und möchte von jetzt an alles nur noch für sich. Er geht in die Bank und stiehlt eine Million, bekommt aber ein schlechtes Gewissen und lässt das Geld von seinem Freund, dem Maler, zurückbringen, damit dieser den Finderlohn von 10 % bekommt. Seinem Freund glaubt man jedoch nicht und er kommt ins Gefängnis. Buchsbaum geht deshalb noch ein zweites Mal in die Bank, um dort zu übernachten und seinen Freund frei zu bekommen. Als er im Gefängnis immer wieder aus und ein geht, wird er in den Turm gesperrt und soll in Ketten gelegt werden. Buchsbaum, der sich unschuldig fühlt, weil er alles zurückgebracht hatte, geht wieder nach Hause. Dort wird er von der Nachbarin empfangen, die feststellt, dass er krank ist. Die Nachbarin holt ihren Arzt, den jungen Mann, den Buchsbaum für den Liebhaber gehalten hat. Buchsbaum verabredet sich mit der Nachbarin und ist wieder sehr glücklich, unter anderem auch, weil er wegen seiner erfolgreichen freundlichen Mahnbriefe zum Beamten 2. Klasse befördert wurde. Als er am Abend bei ihr klingelt, weil er nicht durch die Wand gehen möchte, merkt er plötzlich, dass er sich wieder an die Wände lehnen kann....
https://de.wikipedia.org/wiki/Ein_Mann_geht_durch_die_Wand

Liebe Grüße, Rika


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21.10.2017 14:35 (zuletzt bearbeitet: 21.10.2017 14:35)
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#7 RE: Heinz Rühmann
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Charleys Tante ist eine deutsche Filmkomödie nach der gleichnamigen Farce von Brandon Thomas (engl. Originaltitel: Charley’s Aunt). Die Uraufführung erfolgte am 19. Januar 1956 im Kölner Ufa-Palast.

Handelsattaché Dr. Otto Dernburg ist aus Südamerika zu Wirtschaftsverhandlungen nach Deutschland gekommen. Dabei fällt sein Auge auf die attraktive Millionärin Carlotta Ramirez. Zunächst aber besucht er seinen jüngeren Bruder Ralf, der mit seinem Freund Charley eine Dachwohnung bewohnt. Die beiden erwarten die attraktiven Schwedinnen Ulla und Britta, fürchten sich aber vor deren strengem Onkel Niels. Charleys unbekannte Tante, die auch kommen wollte, lässt sich kurzfristig entschuldigen. Britta und Ulla wollen aber nicht mit den beiden Männern alleine bleiben.

Seinem Bruder zuliebe und um den Abend zu retten, verkleidet sich Dr. Dernburg als Charleys Tante. Die Situation wird zusehends komplizierter, als dann Charleys Vater und auch Onkel Niels auftauchen. Die falsche Tante schafft es jedoch, beide zu besänftigen. Schließlich erscheint auch noch die echte Tante, bei der es sich um keine Geringere als Carlotta Ramirez handelt. Sie gibt sich zunächst reichlich pikiert, da die falsche Tante ausgerechnet jenes Kleid trägt, das Dernburgs Butler kurz zuvor entwendet hat. Sie bringt die falsche Tante in arge Verlegenheit, lässt sie aber nicht auffliegen. Erst als die Frauen gegangen sind, demaskiert sich Dr. Dernburg. Am nächsten Tag zeigt sich Carlotta selbst in dem Kleid, das Dernburg am Abend zuvor getragen hat. Sie zeigt ihm, dass sie ihn durchschaut hat, ihm aber nichts nachträgt...
https://de.wikipedia.org/wiki/Charleys_Tante_(1956)

Liebe Grüße, Rika


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21.10.2017 14:46
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#8 RE: Heinz Rühmann
Gast
( gelöscht )

....ganz schön bewegtes Leben was Rühmann geführt hat und so wahnsinnig viele Filmerfolge.Die kannte ich garnicht alle obwohl ich viele seiner Filme gesehen habe.

.....eine Vierteljudin was ist das?


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21.10.2017 14:59
avatar  Rika
#9 RE: Heinz Rühmann
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Ich denke wenn nur ein Großvater oder eine Großmutter Jüdin war wird mit Vierteljüdin bezeichnet.

Liebe Grüße, Rika


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21.10.2017 15:23
avatar  ( gelöscht )
#10 RE: Heinz Rühmann
Gast
( gelöscht )

....aha,ja so könnte es gewesen sein....danke Rika.


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22.10.2017 11:19
avatar  Mioram
#11 RE: Heinz Rühmann
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Mein Schwiegervater hatte Ähnlichkeit mit dem Heinz. Schon deshalb war Letzterer in meiner angeheirateteten Familie ein angesehener Mann. Aber auch mein eigener Vater hielt viel von ihm.
Ich selbst sah in (noch etwas) jüngerem Alter gerne mal einen Film mit ihm.
Die Länge seiner Filmografie (be)sagt alles...

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22.10.2017 11:28
avatar  Rika
#12 RE: Heinz Rühmann
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Meine Eltern waren richtige Fans vom Heinz. Aber das waren in der Generation so gut wie alle.
Dadurch sah ich seine Filme im Schwarz-Weiß-Fernseher, später neuere im Bunt-TV.
Ich mochte ihn aber auch sehr. Seine Art und die witzigen Komödien. Als Kind hat mich das begeistert.

Liebe Grüße, Rika


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22.10.2017 12:01
avatar  Eri
#13 RE: Heinz Rühmann
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Eri

Heinz Rühmann hatte viele Paraderollen , aber am meisten hat er mich als Schuster Wilhem Voigt beeindruckt.

Es schadet nicht, hinter die eigenen unleidlichen Gedanken einen Punkt zu setzen.
Virginia Woolf

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22.10.2017 21:10
avatar  Lotta ( gelöscht )
#14 RE: Heinz Rühmann
Lo
Lotta ( gelöscht )

Heinz Rühmann war einfach herrlich. Hab viele Filme mit ihm gesehen, in der Rolle des Schuster Wilhelm Voigt hat er mir besonders gefallen.

Irgendwie hab ich immer noch den Song von Drafi Deutscher im Ohr.


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23.10.2017 08:26
avatar  Mioram
#15 RE: Heinz Rühmann
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Ja, Lotta, so war das vom Drafi wohl auch angedacht...

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