Wie würdet ihr entscheiden?
Das wird ein spannender Fernseh-Themenabend. Die Zuschauer werden zu Schöffen und können über Schuld oder Unschuld eines Piloten abstimmen, der eine Passagiermaschine abgeschossen hat. Das Flugzeug war in der Gewalt eines Terroristen . Der wollte die vollbesetzte Maschine in die voll besetzte Allianz -Arena in München abstürzen lassen.
http://www.stern.de/kultur/tv/ard-film-t...ng-7099336.html
Ich freue mich auf diesen Film, der ja schon lange angekündigt wurde. Ferdinand von Schirach ist ein deutscher Strafverteidiger und Schriftsteller. Nach seinen Büchern wurden schon mehrere Filme gedreht, z.B. "Schuld" und "Verbrechen". Diese wurden in Serien ausgestrahlt, haben mir sehr gut gefallen. Alle seine Werke beruhen auf wahre Begebenheiten..
Ich weiß nur noch nicht, wie das mit der Abstimmung funktioniert. Ich bin auf jeden Fall auch für "NICHT SCHULDIG".
Diese Frage ist nicht spontan zu beantworten. Ich stelle mir vor, wie ich reagieren würde, wenn ein Familienmitglied von mir in dem Flugzeug gewesen wäre… Da kommt dann auch die Frage auf, ob es sicher war, dass das Flugzeug tatsächlich in das Fussballstadion gelenkt wäre.
Der Unterschied liegt in der Absicht. Wann wird aus einer guten Tat eine böse Tat, wann aus einer bösen Tat eine gute? Der Pilot hat entgegen seiner Befehle das Flugzeug abgeschossen und somit 164 Menschen getötet. Kann das ungesühnt bleiben? Ich weiss es in diesem Fall nicht!
So gesehen, hast Du Recht, France, als Angehöriger sieht man das natürlich aus einem anderen Blickwinkel. Aber das Flugzeug wurde von Terroristen gekapert, die steuerten direkt auf das Fußballstadion zu. Ich denke, sie haben es extra zu diesem Zweck gekapert, um das Flugzeug über das Stadion abstürzen zu lassen, was allein die Explosion angerichtet hätte, kann man nur erahnen. Nachdem wir den Film gesehen haben, sind wir schlauer.
Diese Gerichtsverhandlung war sehr interessant. 86.9% haben für NICHTSCHULDIG gestimmt, 13.1% für SCHULDIG. Besonders gut hat mir die Urteilsbegründung des Richters gefallen. Die 164 Menschen wären auf jeden Fall gestorben, dazu noch zig-tausend Menschen im Stadion. Die Argumente der Staatsanwältin, dass evtl. der Pilot die Maschine noch hochreißen hätte können, dass die Passagiere evtl. noch ins Cockpit hätten kommen können, um den Terroristen zu überwältigen, alles vielleicht, vielleicht, vielleicht, blah, blah, blah.
Man kann nicht ein Menschenleben gegen ein anderes abwägen, das stimmt. Aber es gibt Ausnahmefälle und das war ein Ausnahmefall. Besonders gut fand ich die Ausführung des Rechtsanwaltes, der Vergleich mit den siamesischen Zwillingen, dass wohl abwägen kann, ein Menschenleben gegen ein anderes.
Gucks Du hier
Abstimmung in Österreich: 87% NICHTSCHULDIG, 13% SCHILDIG.
Abstimmung Schweiz: 84% NICHTSCHULDIG, 16% SCHULDIG.
Wenn das nicht eindeutig ist.
Telefonisch bin ich gar nicht durchgekommen, war immer besetzt. Online Abstimmung hat dann geklappt. Meine Entscheidung war auch ' nicht schuldig.' Das Plädoyer des Verteidigers hat mich überzeugt.
Es erschütterte mich, dass nicht eine Sekunde daran gedacht wurde, das Fussballstadion zu evakuieren...
Wie es in der Realität ausgesehen hätte, ob es in so kurzer Zeit möglich gewesen wäre, das ist eine andere Sache.
Der Pilot tut mir leid, denn seine Tat kann nicht als "gute Tat" angesehen werden. Doch es gibt Situationen, wo alle Prinzipien über den Haufen geworfen werden. Der Unterschied liegt in der "Absicht" des Piloten. Ja, der Freispruch ist in diesem Fall berechtigt.
Ich hab den Film zwar nicht gesehen, aber der Inhalt war ja klar.
Interessant war für mich die anschliessende Diskussion darüber bei Plassberg.
Man muß offensichtlich zwischen Gefühl und Verstand unterscheiden, und vor allem die Rechtslage sehen.
Alle waren sich einig ausser, ich glaub er hiess Baum von der FDP, der auch mal Minister war, dessen Aussagen waren für mich interessanter. Man kann hier nämlich eigentlich nicht richtig entscheiden, weil die Würde der Menschen im Flieger genauso wichtig waren, resp. sind wie die der Stadionsbesucher.
Er kritisierte auch, m.E. korrekt, dass ja die Meinung der Befragten die der richtenden Justiz sei, somit eigentlich absurd, nur vom Gefühl bestimmt.
War das ganze eigentlich notwendig oder ist es bloss der Sensationsgier geschuldet?
Gerhart Baum hat mich in der Diskussion überhaupt nicht überzeugt, eher aufgeregt. Die Würde des Menschen ist und kann nicht immer unantastbar sein, denn sonst würde es auch den finalen Rettungsschuss nicht geben dürfen. In dem gezeigten Fall war der Abschuss das 'kleinere Übel', so schlimm es auch klingen mag. Die Menschen im Flugzeug wären auch ohne Abschuss gestorben...nur ein wenig später.. und mit ihnen Tausende im Stadion.
Eri, Deinen Ausführungen kann ich mich nur anschließen.
France, genau das hat die Staatsanwältin den einzigen Zeugen (ein Oberstleutnant sowieso) auch gefragt, warum wurde nicht evakuiert. Es war nach dem Anruf des Terroristen nicht klar, welches Ziel er anfliegen wollte, da mehrere zur Auswahl standen, u.a. irgendwo ein Rockkonzert, bei dem 30.000 Menschen waren. Als klar war, dass er das Stadion anfliegt, standen wohl noch 13 MIn. zur Verfügung, das Stadion zu räumen, die Zeit hätte nie gereicht und es wären mehr als 164 Menschen gestorben.
Außerdem lag es nicht im Ermessen des Piloten, diese Entscheidung zu treffen, diese hätte der Krisenstab treffen müssen.
Ich gehe mit France konform.
Hätte, würde, könnte, das ganze kann man auch umdrehen. Nicht nur, dass evtl. einer den Terroristen überwältigen könnte, würde, müsste, sondern auch, fliegt das Flugzeug wirklich in die Fußballarena, oder wird es vorher noch abdrehen.
Würden wirklich so viele Leute sterben, alle 70 000 sicher nicht, aber das ich alles nur eine theoretische Annahme. Ich habe es nicht gesehen, nur den Anfang.
Mich macht bloß eines stutzig, auf was werden wir vorbereitet? Diese Sendungen häufen sich, wie ich finde. Das Töten als Spiel, die Menschen sollen entscheiden was richtig ist, oder nicht.
Den Dirk Müller schaue ich immer gerne an, mein Sohn ist bei Cashkurs angemeldet, aber es gibt auch einige schon auf YouTube. Schaut mal, ich finde er trifft es auf den Punkt.
[BBvideo 560,315]https://www.youtube.com/watch?v=lxcfhO28nUA[/BBvideo]
Susi, das ist genau so ein "wenn", man kann es doch nicht drauf ankommen lassen, dass irgendwelche Eventualitäten eintreten, wenn der Terrorist damit gedroht hat, dass zig-tausend Menschen sterben würden, da kann man doch nicht auf ein Wunder hoffen, wenn 70.000 Menschenleben in Gefahr sind.
Und wie Eri schon geschrieben hat, im Notfall -und das war einer- wählt man immer das kleinere Übel, so schlimm wie es auch ist.
Man sieht aber auch hier, wie sehr sich die Menschen in einen fiktiven Fall hineinziehen lassen, der aus bestimmten Gründen, sicher auch der Einschaltquoten wegen, ausgestrahlt wurde, sogar in Österreich.
Wir sollen skrupellos gemacht werden, dem Terror und der Menschenleben gegenüber. Was wäre gewesen, wenn der Terrorflug doch noch verhindert werden könnte? Er hätte überwältigt werden können.
Alle die zugeschaut haben sind zu einem Urteil gezwungen worden, entgegen des Grundgesetzes haben die meisten Menschen argumentiert. Ist aber alles nur ein Spiel, für die Fernsehmacher und die Zuschauer.
Es erinnert mich ein bisschen an Running Man, den Film. Ein Spiel wie im alten Rom, Daumen hoch, oder Daumen runter.
Ach France, ich sehe gerade, OK.
Das war zwar ein fiktiver Fall, der aber genauso gut Wirklichkeit werden kann. Skrupellos gegen Terror? Meine Daumen würden hochgehen. Ich bin zu keinem Urteil gezwungen worden, ich habe meine Entscheidung wohl überlegt. Über Dirk Müller gehen die Meinungen doch sehr auseinander.
Das stimmt, Eri, über Dirk Müller gehen die Meinungen auseinander. Nur noch eine Frage, wie würdet Ihr den Sachverhalt sehen, mal angenommen, es wäre ein realer Fall, was ja in der jetzigen Lage nicht ungewöhnlich ist. Eure Söhne, Männer oder überhaupt Angehörige wären in diesem Stadion gewesen. Der Pilot hätte auf irgendein Wunder gewartet, dass man den Terroristen evtl. doch noch überwältigt, und und, und. Eure Angehörigen wären wegen dieser Überlegungen ums Leben gekommen. Hättet Ihr dann nicht gedacht, "hätte er doch das Flugzeug abgeschossen?"
Über jeden Menschen gehen die Meinungen auseinander....
Ich weiss nicht, wie es in Deutschland ist, in Frankreich werden die Politiker nicht müde zu erklären, dass wir uns im Krieg befinden... Terroristen wird dennoch mit den Mitteln des Rechts begegnet. Viele Angehörige der Opfer oder Überlebende der Terroranschläge erklären immer wieder, dass sie den Terroristen keinen Hass entgegenbringen, denn dann hätte der Terrorismus gewonnen. Es geht ja nicht anders. Wem steht es zu daran zu zweifeln, ob das Recht für alle Menschen gleich gelten soll?
Noch einen Kommentar dazu.
Ich akzeptiere Eure Meinung dazu, jede einzelne. Doch meine Gedanken dazu sind folgende.
Das was Fernsehen mit den Menschen macht, finde ich, ist eine unerträgliche Manipulation, im Namen eines staatlichen Anliegens, die Menschen in kürzester Zeit, quasi aus dem Fernsehsessel heraus, über Leben, oder Tod entscheiden zu lassen.
Es war ein Gedankenexperiment, ist schon klar. Aber wenn er schon nicht des Mordes verurteilt wird, dann wenigstens des Totschlages, so wäre es wohl in einer echten Verhandlung ausgegangen?
Wir wurden wohl darauf vorbereitet, dass das Grundgesetz abgeändert wird, welches schon jahrelang ein Streitthema in der Bundesregierung war. Bisher hatten sie Zweifel und es war ein Tabu darüber zu entscheiden, ein Flugzeug abzuschießen, solange unbeteiligte Zivilisten an Bord sind.
Aber nachdem nun auch in Österreich und in der Schweiz fast das gleiche Ergebnis, wie hier in Deutschland heraus gekommen ist, können sie es angehen. Das Volk hat entschieden.
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