In den 70er Jahren gab es an jeder Ecke eine Folk-Kneipe. Mit kleiner Bühne, auf der Folkmusiker aus aller Welt auftraten. Oft auch ganz spontan.
Die Stimmung gab es nie wieder. Man saß an Tischen, es gab Getränke und belegte Brote. Und man erfreute sich an der Livemusik.
Ich war fast jeden Abend irgendwo in so einer Folk-Kneipe in Nürnberg. Man lernte auch sehr nette Menschen kennen.

In sehr vielen Kneipen traten Iren auf. Irish Folk war das Erste, was mich auf Irland aufmerksam machte und später dorthin auswandern ließ. Nicht zuletzt weil die irischen Musiker sehr sympathisch waren.
Bei uns waren hauptsächlich die Dubliners bekannt. Doch die Dubliners spielten eigentlich keinen traditionellen Folk sondern Sauflieder. :cheesy:

Ich stelle allen Interessierten hier mal richtigen Irish Folk vor.
Am schönsten sind die "Reels" und "Jigs". Sehr schwungvolle akkustische Instumentalmusik.

Davy Arthur

Balkan oder Griechenland, damit hab ich es nicht so. Ausser "Sorba's Tanz", den Sirtaki kann ich immer wieder gerne hören.
Ja, das muß man live erleben, die Jigs und Reels.
Aber wir müssen ja auch nicht mit allem übereinstimmen.
Es gibt nicht nur Reels insturmental. Das war jetzt nur der Anfang.
Die gesungenen irischen Lieder sind mehr als sentimental, sehr oft jedenfalls. Kommt noch.

Ja, ich mag Banjo auch sehr. Der Davy Arthur war einer der besten Irish Folk Musiker für mich.

Es lieben zigtausende diese Musik obwohl sie nie in Irland waren.
Die Folkkneipen waren voll solcher Menschen in den 70ern. Und diese Menschen sind heute Senioren.
Und das Irish Cottage Pub am Waagplatz ist heute noch voll wenn die Iren dort spielen.
Wem es nicht gefällt der muß ja hier nicht rein schauen. Es ist für die, denen Irish Folk am Herzen liegt.

Hier nochmal was flottes instrumentales. Die Chieftains, eine sehr bekannte irische Folkband, mit "Morning Dew".

Mio es war umgekehrt. Diese irische Folkmusik habe ich in Deutschland in den Folkkneipen kennen gelernt. Und sie war ein maßgeblicher Grund nach Irland auszuwandern.
Die geheimnisvolle, wunderschöne Landschaft, die genau zu der Musik passt, tat ein übriges.
Wie gesagt: es waren damals zigtausende Menschen die von der irischen Folkmusik begeistert waren. Und auch heute gibt es noch eine unheimlich große Fangemeinde in Deutschland. Sie haben keinen Bezug zu Irland, aber zu der Musik.
Deshalb haben auch so viele junge Musiker auf dem Irish Folk aufgebaut mit einer Mischung aus Folk und moderner Musik große Erfolge.
Zum Beispiel Enya. Sie verkauft soviele Alben wie wenige sonst in Deutschland. Mein Fall ist sie allerdings nicht, ich mag die "echte" Folklore.

Das muß ja auch jeder für sich entscheiden lieber Mio.

Oh, Eri kennt sich aus.

Wunderschön!
Die Iren können einfach alle gut singen! Und Gitarre spielen. Weil sie schon als Kleinkind zuhause mit Eltern und Geschwistern im Kreis sitzen und Musik machen.

Mir persönlich gefallen die ursprünglichen Irish-Reels besser als die modernen Bühnenauftritte mit Show-Effekt und Laserbestrahlung und Orchestermusik. Also die Original-Folklore. Wie sie in Pubs und in Familien stattfinden.
Mit Fiddle, Flöte, Harfe und Gitarre und kleinen Klopfinstrumenten.

So klingt das wenn Iren im Pub einfach so Musik machen.

Und Banjo. Einer der bekanntesten Irish-Folk-Banjo-Spieler ist Davey Arthur. Er spielte oft mit den Furey Brothers zusammen.
Hier eine "Pausenfüller"-Einlage mit nur einem Furey.

Klasse Lenchen, das Video.

Die Iren küssen gerne!
Der Willie ist toll!