Al Stewart

27.08.2012 19:41
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#1 Al Stewart
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1976 "Year Of The Cat" Al Stewart

Dieser Song war Al Stewart's einziger Top-Ten-Hit. Die Idee zu dem Text beruht auf dem Humphry Bogart-Film "Casablanca".
Er erzählt die Geschichte eines Touristen, der ein Hippie-Mädchen auf einem Markt in einem fremden Land kennen lernt, eine Nacht mit ihr verbringt und danach feststellt, daß sein Touristenbus längst abgefahren ist. So bleibt er eben noch...
Außerdem bedeutet "Das Jahr der Katze" nach der chinesischen Astrologie ein alle 12 Jahre wiederkehrendes Jahr, in welchem man keinen Stress hat.

Ursprünglich hatte Al Stewart einen vollkommen anderen Text für diesen Song geschrieben.
Die Idee dazu hatte er nach einer Vorführung des britischen Komikers Tony Hancock in Bournemouth, England im Jahr 1966. Hancock war sehr deprimiert und die Show war ein Disaster. Er trat schließlich an den Rand der Bühne und offenbarte seinen Seelenzustand dem Publikum: "Ich will garnicht hier sein. Ich hab mein Leben so satt. Ich bin ein kompletter Verlierer. Ich weiß nicht, warum ich es nicht hier und jetzt beende".
Das Publikum lachte, weil es glaubte diese Worte gehörten zu einer Rolle, die Hancock gerade spielte. Aber Al Stewart wusste "oh mein Gott, er meint das so, das ist Realität".
Zwei Jahre später beging Tony Hancock Selbstmord mit einer Drogen-Überdosis.
Al Stewart schrieb den ursprünglichen Songtext darüber, der Song hieß "Foot On The Stage". Der Refrain hieß ""Your tears fall down like rain at the foot of the stage".

Jahre später gefiel Stewart der Gedanke nicht, daß die ganze Welt von der Tragödie Hancocks erfuhr, außerdem kannte niemand in USA den Komiker.
So schrieb er einen neuen Songtext für die Melodie, es wurde "Year Of The Cat".
(Quelle: songfacts.com)



Songtext:
On a morning from a Bogart movie
In a country where they turn back time
You go strolling through the crowd like Peter Lorre
Contemplating a crime
She comes out of the sun in a silk dress running
Like a watercolour in the rain
Don't bother asking for explanations
She'll just tell you that she came
In the year of the cat

She doesn't give you time for questions
As she locks up your arm in hers
And you follow 'till your sense of which direction
Completely disappears
By the blue tiled walls near the market stalls
There's a hidden door she leads you to
These days, she says, I feel my life
Just like a river running through
The year of the cat

Well, she looks at you so cooly
And her eyes shine like the moon in the sea
She comes in incense and patchouli
So you take her, to find what's waiting inside
The year of the cat

Well, morning comes and you're still with her
And the bus and the tourists are gone
And you've thrown away your choice and lost your ticket
So you have to stay on
But the drum-beat strains of the night remain
In the rhythm of the new-born day
You know sometimes you're bound to leave her
But for now you're going to stay
In the year of the cat

Liebe Grüße, Rika


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14.05.2020 10:07
avatar  Rika
#2 RE: Al Stewart
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Al Stewarts Vater starb bei einem Flugzeugabsturz vor der Geburt seines Sohns. Er zog mit seiner Mutter in das südenglische Bournemouth, wo er bis 1962 die Schule besuchte. Während dieser Zeit lernte er Gitarre bei Robert Fripp, was ihm Auftritte als Mitglied einiger Bands seiner Heimatstadt ermöglichte.

Dann zog er nach London, weil die Musikszene dort lebendiger war. Dort trat er regelmäßig in Clubs auf, mit Bob-Dylan-Coverversionen, eigenen Titeln und als Ansager für Interpreten wie Paul Simon, dessen Zimmernachbar er einige Monate lang war. 1966 erhielt er seinen ersten Plattenvertrag bei Decca Records.

Künstlerisches Schaffen
Seine erste Single, The Elf, verkaufte sich weniger als 500 Mal. Er wechselte zu Columbia Records, wo er 1967 sein Debütalbum veröffentlichte. Auf Bedsitter Images lieferte Stewart Studien eines zumeist bürgerlichen Milieus und persönlich gefärbte Erzählungen. Die Nachfolge-LP Love Chronicles, eine Liebeserklärung an seine damalige Freundin, wurde von der Zeitschrift Melody Maker zum Folkalbum des Jahres gewählt. Stewarts drittes Album, Zero She Flies, wurde, wie beide Vorgänger, von Roy Guest produziert. Der akustischen Musik verschrieben blieb Stewart – trotz Produzentenwechsel – auf Orange, seinem vierten Langspieler. Der kommerzielle Erfolg fiel weiter bescheiden aus.

1973 erschien Stewarts erstes Konzeptalbum: Past, Present & Future. Das gewachsene historische Interesse des Künstlers trat in den Vordergrund. Inspiriert durch die Prophezeiungen des Nostradamus, über den das Album einen gleichnamigen Titel enthält, sollte jedem bis dato vergangenen Jahrzehnt des 20. Jahrhunderts ein Titel gewidmet werden. Auch wenn das Konzept nicht in dieser Form umgesetzt wurde, bemühte sich Stewart um eine kritische Betrachtung neuerer amerikanischer und europäischer Geschichte. Wie bereits seine erste Nordamerika-Tournee 1974 vermuten ließ, visierte er in den folgenden Jahren zunehmend den US-amerikanischen Markt an.

Erstmals in der US-Hitparade vertreten war er 1975 mit dem Album Modern Times, produziert von Alan Parsons. Dieser zeichnete ebenfalls verantwortlich für die zwei kommerziell erfolgreichsten Alben, die Stewart veröffentlichte: Year of the Cat (1976) und Time Passages (1978). Das Album Year of the Cat war in Deutschland, Großbritannien und den Vereinigten Staaten sehr erfolgreich. Unter denselben Titeln gelangten Singles sowohl in Großbritannien als auch in den USA in die Top 40. In niedrigeren Regionen der Charts vertreten waren Songs wie On the Border, Song on the Radio und zuletzt Midnight Rocks von seinem 1980 erschienenen Album 24 carrots. Trotz deutlicher Ausrichtung auf kommerziellen Erfolg fanden sich auch auf seinen bestverkauften Alben einzelne Lieder mit historischer Thematik.

Stewarts Erfolgsserie riss so abrupt, wie sie begonnen hatte. Dem scheuen Künstler fehlte es neben hittauglichen Songs vor allem an Medienwirksamkeit. Weder das mit Liveaufnahmen ergänzte Studioalbum Indian Summer (1981) noch dessen Nachfolger Russians & Americans (1984) konnten an vergangene Erfolge anknüpfen. Vertragliche Schwierigkeiten hinderten Stewart vier Jahre lang, neues Material zu veröffentlichen. Wenig experimentierfreudig präsentierte er sich auf dem 1988 erschienenen Album Last Days of the Century, ebenso wie auf Famous Last Words (1993). Beide Alben wurden produziert von Peter White, mit dem Stewart auf dem Live-Album Rhymes in Rooms gespielt hatte.

Sein Konzeptalbum Between the wars (1995) über die Zeit zwischen dem Ersten und dem Zweiten Weltkrieg entstand in Kooperation mit dem Ex-Gitarristen der Wings, Laurence Juber. Stewart beschäftigte sich unter anderem mit Josef Stalin (Joe the Georgian), dem Fliegerpionier Charles Lindbergh (Lindy Comes to Town) und der US-amerikanischen Schauspielerin Marion Davies (Marion the Châtelaine). Im Jahr 2000 setzte sich der leidenschaftliche Hobbykellermeister auf einem weiteren Konzeptalbum namens Down in the Cellar mit dem Thema Wein auseinander. Da sein US-amerikanisches Label Miramar Records vor der Veröffentlichung Konkurs anmelden musste, erschien die CD nur in Europa bei EMI. Dies- wie jenseits des Atlantiks erfuhr das Album eine weniger breite und zudem kritische Rezeption; so wurde die erneute Zusammenarbeit mit Laurence Juber als Fehler gewertet.

Ein thematisch freieres Werk lieferte er 2005 mit A Beach Full of Shells ab. Er konzentrierte sich dabei ein weiteres Mal auf seine „Kernkompetenzen“: liebevoll erzählte Geschichten in Form verdaulich instrumentierter Mid- bis Uptempo-Songs, die von der Kritik als gelungene Qualitätssicherung freundlich aufgenommen wurden. Persönlichkeiten, die ihn zu einem Titel inspirierten, waren der deutsche Pilot Max Immelmann (The Immelman turn), der britische Schriftsteller Edward Lear (Mr. Lear) und die erste Frau Heinrichs VIII., Katharina von Aragón (Katherine of Oregon). Weitere Lieder beschäftigten sich mit Leonardos Mona Lisa (Mona lisa talking) sowie Violet Bonham Carter, der Tochter des britischen Premierministers (Somewhere in England 1915). Wie auf den meisten vorangegangenen Alben hatte Al Stewart alle Titel selbst komponiert und getextet. Er steht regelmäßig zusammen mit Dave Nachmanoff auf der Bühne, was 2009 auf Uncorked - Al Stewart live with Dave Nachmanoff dokumentiert wurde.
https://de.wikipedia.org/wiki/Al_Stewart

Liebe Grüße, Rika


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14.05.2020 11:14
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#3 RE: Al Stewart
Gast
( gelöscht )

"Year of the cat" ist einfach unvergesslich. Ein toller song .


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14.05.2020 12:50
avatar  Rika
#4 RE: Al Stewart
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Mir gefielen seine ersten Alben besser. Da hat er wunderschöne poetische Songs komponiert.
Das Album "Love Chronicles" zum Beispiel, auf dem er die Liebe zu seiner Freundin verarbeitet hat.
Oder das Album "Bedsitter Images", er erzählt hier in Songs verpackt persönliche Erlebnisse.
In allen seinen ersten Werken hat er persönliche Erlebnisse und sein Leben in Musik gepackt.



Auch instrumental sehr beeindruckend:




Liebe Grüße, Rika


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18.05.2020 07:55
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#5 RE: Al Stewart
Gast
( gelöscht )

Ja, auch die eingefügten songs sind mehr als hörenswert .


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