Arthur Alexander

10.05.2015 13:27
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#1 Arthur Alexander
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Arthur Alexander, Jr. (* 10. Mai 1940 in Florence, Alabama; † 9. Juni 1993 in Nashville, Tennessee) war ein US-amerikanischer Soulsänger, Songschreiber und Pionier des Southern Soul. Er ist der einzige Künstler, dessen Kompositionen zu Lebzeiten auf Studioalben der Beatles, Rolling Stones und von Bob Dylan verewigt wurden. Sein Titel Anna (Go to Him) ist die erste Fremdkomposition auf einem Album der Beatles.

Arthur Alexander Junior kam 1940 als Sohn des Bauarbeiters und Gelegenheitsmusikers Arthur Alexander Senior zur Welt. Um Vater und Sohn zu unterscheiden, nannten Familie und Freunde den Junior kurz June. Junes Heimat war Alabama, damals einer der rassistischen Südstaaten der USA. Das Kind wuchs mit Country-Musik aus dem Radio auf. Der Vater gab die Bluesgitarre auf, als June fünf oder sechs Jahre alt war. Der Senior hatte mit der Musik kein Geld verdient und wollte darum nicht, dass sein Sohn ebenfalls einen musikalischen Weg einschlug. Mit 13 Jahren trat Arthur Alexander einer örtlichen Gospel-Gruppe bei, die sich The Heartstrings nannte. Mit ihnen sammelte er erste Auftrittserfahrungen, vor allem in der Kirche. Die Gruppe war eine reine Gesangsformation und besaß keine Instrumente. Die Heartstrings traten sogar zeitweise samstags in einer lokalen Fernsehshow auf.

Mit Tom Stafford von Stafford Publishing and Recording (kurz: SPAR Music) produzierte er seine Debütsingle Sally Sue Brown/The Girl That Radiates That Charm, damals noch unter dem Künstlernamen „June Alexander“. Der große Erfolg blieb aus, aber der Titel entwickelte sich zu einem lokalen Hit. Als Tom Stafford sich mit seinem Partner Rick Hall zerstritt, gründete der sein eigenes Studio Florence Alabama Musical Enterprises – kurz FAME Studios. Als erste Platte im neuen Studio produzierte Rick Hall eine Komposition von Arthur Alexander; es wurde dessen zweite Single You Better Move On. An der Aufnahme waren die Studiomusiker Donnie Fritts und Spooner Oldham beteiligt. Der Titel wurde an Dot Records in Nashville verkauft und entwickelte sich zum ersten kommerziellen Hit der Musikszene von Muscle Shoals. Der Titel landete auf Platz 24 der nationalen Charts und wurde nacheinander von Doris Day, The Hollies und The Rolling Stones gecovert. Am 14. März 1962 durfte Arthur Alexander seinen Hit in der landesweiten Sendung American Bandstand einem Millionenpublikum präsentieren.

You Better Move On hieß dann auch der Titel des Debütalbums auf Dot Records. Hierbei wurde der Titelsong aus Marketing-technischen Gründen durch bereits etablierte Hits ergänzt, um aus der Langspielplatte ein ‚garantiertes‘ Hitalbum zu machen. Die LP enthielt neben zwei Eigenkompositionen die Fremdkompositionen Funny How Time Slips Away von Willie Nelson, Love Me Warm and Tender von Paul Anka, The Wanderer von Ernie Maresca, Hey! Baby von Bruce Channel und den Connie Francis-Hit Don’t Break the Heart That Loves You. Größere Aufmerksamkeit erregte die Eigenkomposition Anna (Go to Him), bei der Kenny Buttrey das Schlagzeug spielte. Sie wurde von den Beatles übernommen und auf ihrer Debüt-LP Please Please Me verwendet. Every Day I Have To Cry, eine weitere Aufnahme mit Kenny Buttrey am Schlagzeug, blieb unveröffentlicht, entwickelte sich aber kurz darauf zu Alexanders meist-gecoverter Komposition. Künstler wie Steve Alaimo, Dusty Springfield, The Bee Gees und Ike & Tina Turner interpretierten sie neu.

Arthur Alexander gehörte schnell zur Klubszene von Nashville. Nach der Arbeit im Studio besuchte er den gemischtrassigen The Club Baron oder ging ins New Era auf einen Drink. Im New Era Club kam es 1963 zu einer besonderen Begegnung. Arthur wurde auf der Bühne von dem Bassisten Billy Cox begleitet, der dort zusammen mit einem „lauten“ Gitarristen namens Jimmy Marbles, seinem Freund aus Armeezeiten, auftrat. Der „laute Gitarrist“ übernahm sogar den Titel You Better Move On in sein Nashville-Repertoire, bevor er die Stadt verließ und in London als Jimi Hendrix Karriere machte.

Außerdem freundete er sich 1962 mit Otis Redding an, der im November 1967 seine Komposition Johnny Heartbreak aufnahm. Behauptungen, sie hätten den Song zusammen geschrieben, verneinte Arthur Alexander stets mit dem Hinweis, dass dieser bereits fertig gewesen sei, als er ihn Otis Redding vorsang. Otis hätte lediglich das possessive „s“ hinzugefügt und damit Johnny Heartbreak zu Johnny's Heartbreak gemacht. Alexander war mit Reddings Version unzufrieden und bezeichnete sie später als “kind of herky-jerky”.

Arthur Alexander nahm bei Dot Records ein Album und acht Singles auf (alle produziert von Noel Ball), bevor er im November 1965 zu Monument Records wechselte. Fred Fosters Plattenfirma war mit Roy Orbisons Erfolgen groß geworden, musste sich aber nach dessen Weggang neu orientieren. Alexanders Singles für Monument floppten. Einige potente Aufnahmen hingegen blieben bis 2001 unveröffentlicht, zum Beispiel Stay By Me, Me and Mine und You Don't Love Me (You Don't Care).

Trotz der Beliebtheit bei Musikerkollegen blieb der Erfolg beim Publikum aus. Andere landeten mit seinen Titeln Charterfolge, und andere verdienten das Geld. Alexander hatte in dubiosen Verträgen die Rechte an seinen Titeln an andere abgegeben. Der Abstieg vollzog sich langsam, aber stetig. 1972 coverte Elvis Presley den Song Burning Love, kurz nachdem Arthur Alexander den Titel als erster aufgenommen und in eine feste Form gebracht hatte. Alexanders Originalversion floppte, der King hatte damit seinen letzten Top-10-Hit in den USA. Als Elvis im Sommer 1977 starb, zog sich Arthur Alexander aus dem Musikgeschäft zurück und verlegte seinen Wohnort von Alabama nach Cleveland, Ohio. Dort begann er sein neues Leben als Busfahrer und Hausmeister in einer kommunalen Einrichtung. Darüber hinaus engagierte er sich bei den Wiedergeborenen Christen.

Im Sommer 1988 coverte Bob Dylan Junes Debütsingle Sally Sue Brown und machte aus der R&B-Nummer einen rockigen Blues. Im Juli 1990 wurde Alexander in die Alabama Music Hall of Fame aufgenommen. Infolge dessen keimte neues Interesse an seinen Songs auf. Nach über 20 Jahren Pause erschien 1993 das Comeback-Album Lonely Just Like Me, eingespielt mit den musikalischen Weggefährten Dan Penn, Donnie Fritts und Spooner Oldham von einst. Am 6. Juni 1993 absolvierte Arthur Alexander im Rahmen des Summer Lights Music Festival einen vielbeachteten Auftritt in Nashville. Nur wenige Minuten nach der Unterzeichnung der Verträge, die ihm die Rechte an seinen früheren Kompositionen hatte sichern sollen, erlitt Arthur Alexander einen Herzinfarkt. Drei Tage darauf starb er im Krankenhaus an Herzversagen...
http://de.wikipedia.org/wiki/Arthur_Alexander

Liebe Grüße, Rika


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27.05.2015 17:53
avatar  Mioram
#2 RE: Arthur Alexander
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Den Junge habe ich mir noch nie bewusst angehört. Eine interessante Biografie mit einem erschütternden Ende.

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