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Austritt Griechenlands aus der Währungsunion doch nicht mehr undenkbar?

04.01.2015 19:52
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#1 RE: Austritt Griechenlands aus der Währungsunion doch nicht mehr undenkbar?
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ExMitglied ( gelöscht )

Guten Abend,

"Der Spiegel" brachte heute die Nachricht, dass ein Austritt Griechenlands aus der Währungsunion nun doch nicht mehr so undenkbar sei, wie man ihn in der Vergangenheit immer dargestellt hat. Man denkt jetzt also doch über Alternativen nach, die es bis dato angeblich nicht gegeben hat.

Am 25. Januar sind in Griechenland Wahlen, und wenn dort die Linken bei einem Wahlsieg die von der Währungsunion geforderten Entschuldungs- und Sparmaßnahmen ablehnen, fehlt die Grundlage für eine Fortsetzung der Mitgliedschaft Griechenlands.

Für die Griechen hätte ein Austritt aus der Währungsgemeinschaft zur Folge, dass sie einen Schuldenschnitt anstreben könnten, sie ihre neue Währung (vielleicht wieder die Drachme?) abwerten könnten, was dem Export des Landes helfen würde, ebenso dem Tourismus, aber den Import verteuern würde, und Griechenland könnte eine eigene Zinspolitik betreiben, die dem Land hilft, aber die restlichen EU-Währungsländer nicht beeinflusst. Denn das ist ja das Problem, welches wir in der Gemeinschaft haben: Einen Zinssatz, der für alle Mitgliedsländer gültig ist, obwohl die wirtschaftlichen Gegebenheiten so unterschiedlich sind. In Deutschland läuft die Konjunktur einigermaßen ordentlich, man könnte also die Zinsen anheben, was im Interesse der Sparer auch zu wünschen wäre, aus Rücksicht auf die konjunkturschwachen Länder bleibt der Zinssatz aber unten und die Geldmenge wird sogar noch erhöht.

Wäre also ein Austritt Griechenlands für die Gemeinschaft wünschenswert, oder wäre dies langfristig das Ende des Euro?


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04.01.2015 19:59
avatar  Rika
#2 RE: Austritt Griechenlands aus der Währungsunion doch nicht mehr undenkbar?
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Also ich denke für die Griechen wäre ein Austritt gut.
Was uns angeht frage ich mich, wie wir das "geliehene" Geld wieder zurück erhalten wenn Griechenland nicht mehr zur EU gehört?
Ob es das Ende für den Euro bedeuten würde weiß ich nicht. Aber ich persönlich würde mich sogar drüber freuen, ich mochte die DM lieber.
Kann sein das ich da irgendwelche negativen Folgen in diesem Fall jetzt nicht absehe, das kam jetzt ganz spontan.

Liebe Grüße, Rika


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04.01.2015 20:49
avatar  France
#3 RE: Austritt Griechenlands aus der Währungsunion doch nicht mehr undenkbar?
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Ich kann - ehrlich gesagt - nicht an einen Austritt Griechenlands glauben.
Es sieht mir jetzt ein wenig nach "haltet uns zurück, sonst passiert ein Unglück" aus...

Alles, was wir sind, ist Sand im Wind.
Bill & Ted Zitat

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04.01.2015 21:36
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#4 RE: Austritt Griechenlands aus der Währungsunion doch nicht mehr undenkbar?
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ExMitglied ( gelöscht )

Zitat von Rika
Also ich denke für die Griechen wäre ein Austritt gut.
Was uns angeht frage ich mich, wie wir das "geliehene" Geld wieder zurück erhalten wenn Griechenland nicht mehr zur EU gehört?


Für die Griechen vielleicht, aber schade fände ich es schon, wenn die einheitliche Währung zu bröckeln anfinge. Sie sollte ja zusammen mit den Grenzöffnungen erst der Anfang zum Vereinigten Europa sein (was natürlich nie soweit führen könnte wie bei den Vereinigten Staaten von Amerika).

Ein Austritt aus der Euro-Währung muss allerdings nicht gleich zum Austritt aus der EU führen. Dies kann ohnehin ein Land nur von sich aus beschließen, nicht die EU. Es sei denn, grobe Vertragsverletzungen liegen vor. Im Falle Ungarn z. B. muss die EU allmählich ernsthaft erwägen, das Land auszuschließen. Dessen neue Verfassung entspricht nicht den demokratischen Regeln der EU. Bei Griechenland könnte höchstens das lange Verschweigen der finanziellen Lage und nun schon wieder die Nichteinhaltung der EU-Auflagen zum Ausschluss führen, was ich aber nicht glaube.
Man darf auf die Wahlen und deren Folgen gespannt sein.


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05.01.2015 16:34
avatar  Susi
#5 RE: Austritt Griechenlands aus der Währungsunion doch nicht mehr undenkbar?
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Nachdem zum großen Teil die Banken gerettet sind, kann man Griechenland ruhig austreten lassen. :hä: So wird nun von Merkel und Co. gedacht?
Das Risiko einer Staatspleite liegt nun nicht mehr bei den Banken, sondern bei den europäischen Steuerzahlern.
In der letzten Zeit hieß es doch immer, die Eurokrise sei vorbei? Es könnte sein, dass sie jetzt eigentlich erst richtig los geht?
Die manipulierten Finanzmärkte und dazu die politisch, verlogene und korrupte Führung, nicht nur in Griechenland, ist die Bevölkerung leid.

Den Zahlungsausfall von 50 Milliarden Euro in griechischen Staatsanleihen hat die EU, der IWF mit zusätzlichen 245 Milliarden Euro unterstützt. Das kann Griechenland nie mehr zurück zahlen. Die griechischen Banken sind fein raus.
Vielleicht wollen Merkel und Co. den griechischen Wählern nur Angst machen, um den Ausgang der Wahl noch umzukehren?

„Lachen braucht weniger Energie als ein ernstes Gesicht.“
Anton Gunzinger

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05.01.2015 20:30
avatar  Molly ( gelöscht )
#6 RE: Austritt Griechenlands aus der Währungsunion doch nicht mehr undenkbar?
Mo
Molly ( gelöscht )

Heute stand irgendwo Griechenland könne sich den Austritt garnicht leisten.


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06.01.2015 15:38
avatar  Susi
#7 RE: Austritt Griechenlands aus der Währungsunion doch nicht mehr undenkbar?
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Warum?

„Lachen braucht weniger Energie als ein ernstes Gesicht.“
Anton Gunzinger

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06.01.2015 19:57
avatar  Molly ( gelöscht )
#8 RE: Austritt Griechenlands aus der Währungsunion doch nicht mehr undenkbar?
Mo
Molly ( gelöscht )

Es geht um Alexis Tsipras und seinen Versprechen. Griechenland wäre zu hoch verschuldet, ein Ausstieg würde das Land ruinieren.
"Bliebe noch der Ausstieg aus EU und Euro. Doch der Syriza-Chef dürfte wissen, dass die Rückkehr zur eigenen Währung eine selbstmörderische Option ist. Zuvor würden die Griechen ihre Euroeinlagen von den heimischen Konten abräumen und damit das Bankensystem zum Einsturz bringen. Experten gehen davon aus, dass die Drachme um mindestens 50 Prozent abwerten müsste, womit sich die weiter bestehenden Staatschulden verdoppeln würden. Griechenland könnte sich auf Jahre hinaus am internationalen Kapitalmarkt kein Geld mehr leihen. Dem Land würden Devisen für wichtige Importe fehlen, beispielsweise für Medikamente und Benzin. Ausländische Investoren würden sich verabschieden, die Inflation dürfte im höheren zweistelligen Bereich liegen."
Lest hier: http://www.stern.de/politik/ausland/grex...as-2164051.html


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