Bo Diddley

17.11.2014 20:27 (zuletzt bearbeitet: 02.06.2018 19:36)
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#1 Bo Diddley
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Bo Diddley (* 30. Dezember 1928 in McComb, Mississippi; † 2. Juni 2008 in Archer, Florida) war ein US-amerikanischer Rock 'n' Roll- und Bluesmusiker. Diddley gilt als ein Pionier des Rock 'n' Roll.

Bo Diddley wurde auf einer kleinen Farm in der Nähe der Stadt McComb im Bundesstaat Mississippi als Ellas Otha Bates (nach anderen Quellen auch Otha Ellas) geboren. Da seine Mutter ihn nicht großziehen konnte, adoptierte ihn ihre Cousine Gussie McDaniel, deren Nachnamen er annahm. Als Diddley sieben Jahre alt war, zog die Familie nach Chicago.

Zunächst lernte Diddley Geige spielen, mit zwölf Jahren bekam er von seiner Schwester Lucille eine einfache Gibson-Gitarre zum Üben geschenkt. Gegen Ende seiner Schulzeit gründete er mit zwei Freunden die Band The Hipsters und spielte mit ihnen auf der Straße. Nach der Schule arbeitete er zunächst als Zimmermann und Mechaniker.

Diddleys Band The Hipsters wurden im Laufe der Zeit immer populärer. Im Alter von 19 Jahren bekam er ein Engagement im 708 Club in Chicago. Dank seines leistungsstarken Verstärkers, seines einzigartigen Stils und seiner ungewöhnlichen Gitarre, die er mit einem aus einer alten Uhr und Autoteilen selbstgebauten Tremologerät erweitert hatte, erregte er beträchtliches Aufsehen. 1954 verließen Jackson und Williams die Band und wurden durch James Bradford und einen gewissen Buttercup ersetzt. Hinzu kamen noch Billy Boy Arnold, Clifton James und Jerome Green.
Durch Billy Boy Arnold versuchte Bo Diddley bei verschiedenen Plattenfirmen unterzukommen. Er schaffte es schließlich mit seinen beiden Stücken Bo Diddley und I’m a Man bei Chess Records. Auf dieser Single wirkten auch Willie Dixon und Otis Spann mit. Aufgrund des Erfolges spielte er landesweit einige Konzerte, unter anderem im Apollo Theater in New York City, wo er den bis zu diesem Zeitpunkt gehaltenen Zuschauerrekord von Sammy Davis Junior brach. In den folgenden Jahren war er immer wieder in den Charts zu hören und entwickelt sich zu einem vielseitigen Musiker.

1958 fertigte er für sich eine E-Gitarre mit rechteckigem Korpus an. Dazu nahm er den Hals einer Gretsch-Gitarre samt Kopfplatte und Griffbrett sowie die Elektrik, Brücke und Saitenhalter und montierte diese Bauteile auf einen flachen Quader aus Bakelit; dieses eigenwillig gestaltete Instrument wurde zu seinem Markenzeichen. Sie war an die Cigar Box Gitarre angelehnt, eine ursprünglich aus Armut entstandene und im Blues nicht unübliche Version der Gitarre, bei der der Korpus aus einer Holz- oder Zigarrenschachtel gefertigt wurde. Anscheinend favorisierte Diddley die rechteckige Form, da ihn die Korpushörner anderer E-Gitarren beim Springen auf der Bühne gestört haben sollen.

Ab 1959 spielte Bo Diddley auch mit Peggy Jones alias „Lady Bo“ zusammen, einer Absolventin der New Yorker Musikschule. Mit ihr erweiterte er das Spektrum seiner Songs abermals. 1960 wechselte er nach Washington, D.C. Ab dieser Zeit durfte er auch seine Musik selbst produzieren – eine in dieser Zeit für einen farbigen Musiker ungewöhnliche musikalische Freiheit, die sonst nur noch James Brown genoss. 1962 hatte Bo Diddley mit dem Song You Can’t Judge a Book By the Cover (Dixon) seinen vorerst letzten Hit. Unter seinem bürgerlichen Namen Ellas McDaniel schrieb er auch Songs wie Mona, der von den Troggs, Tom Petty und den Rolling Stones eingespielt wurde. Vorherrschend ist ein bestimmter Rhythmus, der als „Bo Diddley Beat“ bezeichnet wird oder auch als "salesman's knock" (weil die reisenden Händler in dieser Weise an die Haustüren zu klopfen pflegten). Beispiele für diesen synkopischen Rhythmus (stroke/stroke/stroke/rest/stroke/stroke) sind Diddley-Kompositionen wie Bo Diddley, aber auch Magic Carpet Ride [5] von Steppenwolf, Magic Bus [6] von The Who und Not fade away, ein Song von Buddy Holly der vor allem durch die frühen Rolling Stones bekannt wurde.
Ab Ende der 1960er geriet er, wie viele andere Bluesmusiker auch, etwas ins musikalische Abseits. Trotzdem veröffentlichte er weiterhin Alben. Diese entstanden zusammen mit bekannten Kollegen wie Little Walter, Muddy Waters und Howlin’ Wolf. Beim Toronto Peace Festival 1969 trat er unter anderem neben John Lennons Plastic Ono Band, Chuck Berry und Jerry Lee Lewis auf. 1972 war er einer der Top-Acts der London Rock And Roll Show im berühmten Wembley-Stadion. Auch in den weiteren 1970ern blieb der Einfluss von Bo Diddley ständig präsent. Zahlreiche Musiker aus der Punk- und New-Wave-Szene griffen auf seine Stücke zurück.

1989 trat Diddley im Nike-Werbespot Bo knows mit dem Baseball- und American Football-Spieler Bo Jackson auf.

1987 wurde Diddley in die Rock and Roll Hall of Fame und 2004 in die Blues Hall of Fame aufgenommen. Gelegentlich übernahm er Nebenrollen in Filmen, wie 1983 die des Pfandleihers in Die Glücksritter. Im Film Blues Brothers 2000 trat er als Musiker auf; 2003 hatte er einen Gastauftritt in der US-amerikanischen Sitcom Immer wieder Jim.
Am 13. Mai 2007 erlitt Bo Diddley nach einem Konzert in Council Bluffs, Iowa, einen Schlaganfall, der sein Sprachzentrum stark beeinträchtigte. Am 29. August 2007 erlitt er einen Herzinfarkt und musste erneut ins Krankenhaus eingeliefert werden. Am 2. Juni 2008 starb Diddley im Alter von 79 Jahren in seinem Haus in Florida an Herzversagen.

Diskografie:
1958: Bo Diddley
1959: Go Bo Diddley
1960: Have Guitar Will Travel
1960: Bo Diddley in the Spotlight
1960: Bo Diddley Is a Gunslinger
1961: Bo Diddley Is a Lover
1962: Bo Diddley's a Twister
1962: Bo Diddley
1962: Bo Diddley & Company
1963: Surfin' with Bo Diddley
1963: Bo Diddley's Beach Party
1964: Bo Diddley's 16 All-Time Greatest Hits
1964: Two Great Guitars (mit Chuck Berry)
1965: Hey Good Lookin'
1965: 500% More Man
1966: The Originator
1967: Super Blues (mit Muddy Waters & Little Walter)
1968: Super Super Blues Band (mit Muddy Waters & Howlin' Wolf)
1970: The Black Gladiator
1971: Another Dimension
1972: Where It All Began
1972: Got My Own Bag of Tricks
1973: The London Bo Diddley Sessions
1974: Big Bad Bo
1976: 20th Anniversary of Rock & Roll
1977: I'm a Man
1983: Ain't It Good To Be Free
1985: Bo Diddley & Co – Live
1986: Hey…Bo Diddley in Concert
1989: Breakin' Through the BS
1989: Living Legend
1991: Rare & Well Done
1992: Live at the Ritz (mit Ronnie Wood)
1993: This Should Not Be
1994: Promises
1996: A Man Amongst Men
1997: His Best
2002: Moochas Gracias (mit Anna Moo)
http://de.wikipedia.org/wiki/Bo_Diddley

Liebe Grüße, Rika


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02.06.2018 08:12 (zuletzt bearbeitet: 02.06.2018 08:13)
avatar  Rika
#2 RE: Bo Diddley
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Er war ein fantastischer Musiker!
Im Jahr 2004 hab ich ihn in Wolfsburg erlebt und dann kurz persönlich gesprochen.
Hier ein Foto zum Abschied bevor er mit seinem kleinen "Bühnenauto" abgeholt wurde. Da war ich völlig zerzaust und erschöpft von dem mitreissenden Konzert auf dem Fesival, es hatte über 30 Grad und von Vormittag bis Nacht spielten die Musiker. Bo war ab abends der Höhepunkt des Festivals. Ich glaub ich war erschöpfter als der Bo.
Bo and Rika

Liebe Grüße, Rika


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02.06.2018 19:02
avatar  Eri
#3 RE: Bo Diddley
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Eri

Nun bin ich aber von den Socken , Rika ! Dem Bo bist du ja richtig nahe gekommen. Etwas erschöpft sehr ihr beide aus. Ein tolles Erinnerungsfoto.

Es schadet nicht, hinter die eigenen unleidlichen Gedanken einen Punkt zu setzen.
Virginia Woolf

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02.06.2018 19:05
avatar  Rika
#4 RE: Bo Diddley
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Eri alle sahen erschöpft aus, es war nach 24 Uhr und ab vormittags bei 37 Grad im Schatten liefen die Festival-Konzerte. Damals bin ich noch öfters mit gefahren auf Blues-Festivals.
Der Bo hatte damals schon stark Diabetes, war ja nicht mehr der jüngste, aber er hat ein Konzert hin gelegt, da können sich so manche jungen Bands ein riesiges Stück abschneiden.

Liebe Grüße, Rika


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02.06.2023 10:22
avatar  Mioram
#5 RE: Bo Diddley
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Ooooh, Rika, wenn da noch ein Autogramm vom Bo darauf wäre, dann könntest Du bei 'Bares für Rares' damit in Erscheinung treten.

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02.06.2023 11:24
avatar  Rika
#6 RE: Bo Diddley
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Mio ich hatte damals ganz viele Fotos vom Bo, auf der Bühne. Irgendwann bekam ich eine Email von einem Typen (vielleicht sein Manager) ob ich die Fotos verkaufen würde und was die kosten. Ich war baff, nannte irgendeine Summe (weiß nicht mehr) und der überwies das Geld und bekam dafür die Fotos per Email im Anhang.
Die Fotos ließ ich aber auf meinem PC. 3 Tage später waren die Fotos von meinem PC verschwunden. Der Typ musste hacken können, sonst hätte er sie nicht löschen können. Andererseits hätte er sie dann auch kostenlos klauen können. Aber vielleicht war er ein "ehrlicher" Hacker. Jedenfalls sah der das halt so, das er mit dem Kaufpreis das Copyright über die Fotos hat. Auch gut. Aber dieses eine Foto hab ich ihm nicht verkauft, da bin ich schließlich drauf.

Liebe Grüße, Rika


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18.04.2024 12:06
avatar  Rika
#7 RE: Bo Diddley
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Liebe Grüße, Rika


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18.04.2024 15:16
avatar  Mioram
#8 RE: Bo Diddley
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Ja, so sang er damals und machte der Menschheit Freude damit!

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