An Aus

Mauern

22.10.2014 12:58
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#1 RE: Mauern
Gast
( gelöscht )

ich weiss nicht, ob das ein Thema ist hier, weil es ja angesichts des Mauerfalls in Berlin vor 25 Jahren überkommen erscheinen könnte und vielleicht auch für dieses Forum zu ernst ist, sprich, dass jeder andere Sorgen hat, sich lieber freuen will, statt noch ein Problemfass aufzumachen.

Mauer in Israel gegen die Araber und in USA gegen die Mexikaner und Zaun in Afrikas Spanienenklave gegen Flüchtlinge.
Vielleicht gibt es noch andere Mauern, physische, die nicht bekannt sind.

Tatsache ist, dass weiterhin mit Mauern oder hohen Zäunen geschützt wird gegen welche, die rüberwollen.

Gegen Ende meiner Lebenszeit scheint mir die WElt heute, von Kriegen ganz abgesehen, kaum besser zu sein als unmittelbar nach dem großen Krieg, als ich Kind war.

Natürlich werden sowohl Wohlstandunterschiede, als auch Überbevölkerung, aber auch die Charaktereigenschaften der Menschen weiterhin verantwortlich sein für weitere Mauern, aber entsetzen darf einen das schon noch.
Haben wir selbst auch Mauern in unseren Köpfen?

Gegenüber Nachbarn, Reicheren als wir, Ungepflegteren als wir, Andersdenkenden als wir, etc, etc.?

Ja, die Menschen grenzen sich unentwegt ab, Mauern ist in, walling goes on.

Philosophiert doch hier bei Politik mit mir mal darüber.


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22.10.2014 13:33
avatar  EhemaligesMitglied ( gelöscht )
#2 RE: Mauern
Eh
EhemaligesMitglied ( gelöscht )

Aber ja, heigl, und ob man darüber sprechen kann und muss.

"Die passen nicht zu uns, mit denen wollen wir nichts zu tun haben!" ist ja schon mal ne gängige Form
der Ablehnung und somit eine Mauer.
Habe ich Frau kennengelernt, die trägt Kopftuch, ihr Sohn geht auf die Koranschule.
Hervorragendes Deutsch, antwortet auf meine Frage, woher?
"Meine Mutter ist Marokkanerin." Und dann ganz energisch: "Wir sind keine Türken!"
Selbst da also eine Mauer.

Vor einigen Jahren ging ein Vorfall durch die Presse, daß in einer tschechischen Sadt eine hohe
Mauer gezogen wurde, um die Romas besser kontrollieren zu können.


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22.10.2014 13:46
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#3 RE: Mauern
Gast
( gelöscht )

auch ich bin keineswegs frei von Mauern, auch wenn sie nicht gegenständlich sind.

Vielleicht mag sich ja noch jemand zu diesem Thema äussern, dachte das wär was für eine Kommunikationsdomäne wie ein Internet-Forum.??

Servus, ich höre.


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22.10.2014 14:16
avatar  EhemaligesMitglied ( gelöscht )
#4 RE: Mauern
Eh
EhemaligesMitglied ( gelöscht )

ja, heigl, Mauern im Kopf haben bestimmt viele und ganz bevon befreit bin auch ich nicht. Im Fernsehen hat man ja gesehen, was da in Hellersdorf los war vor dem Flüchtlingsheim. Welcher Hass da aus manchem Mund sprach, da habe ich mich fremdgeschämt. Ich habe eine gewisse Aversion gegen die total schwarz vermummten Frauen. Wer weiß, was sich darunter verbirgt. Multikulti schön und gut, aber irgendwie passen sie doch nicht in unser Straßenbild.


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24.10.2014 13:50
avatar  France
#5 RE: Mauern
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In einem Lied singt Udo Jürgens "wir haben Riegel vor den Herzen und um die Seele Stacheldraht"...
Kein System kann alles erfüllen, es hängt alles vom Menschen ab. Er hat sich schon immer eingemauert, meistens zu seinem Schutz, was sehr oft begründet war. (Wer hat keinen Zaun oder eine Mauer um sein Grundstück gezogen?) Doch wer von uns fühlt heute noch soziale Verantwortung?
Wir haben unsere Gewohnheiten!... Und so wird man auch im Denken schlapp...

Alles, was wir sind, ist Sand im Wind.
Bill & Ted Zitat

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24.10.2014 14:10
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#6 RE: Mauern
Gast
( gelöscht )

Sind Mauern unumgänglich und immer noch besser als totale Gleichgültigkiet, die eine Schwester der Toleranz ist?


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24.10.2014 14:27
avatar  France
#7 RE: Mauern
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Ich finde die Frage nicht ganz leicht zu entscheiden. Langzeitwirkung von Hass, Misstrauen und Verbitterung ist sicher ebenso schlimm wie eine Mauer... Ist es nicht erstaunlich, dass es der Mensch aushält, nichts zu tun und als Zuschauer über Gut und Böse entscheidet?

Alles, was wir sind, ist Sand im Wind.
Bill & Ted Zitat

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25.10.2014 10:25
avatar  Jeanlouis ( gelöscht )
#8 RE: Mauern
Je
Jeanlouis ( gelöscht )

Mauern entstehen durch Ungerechtigkeiten in der Welt und in den Köpfen der Menschen.
Es wird dadurch publiziert weil niemand damit umgehen kann oder will.
In der heutigen Ellenbogengesellschaft ist sich jeder selbst am Nächsten, und weil er das liebt grenzt er es ab oder sich.
Und diese Mauern und Grenzen abzureißen schafft keiner auf der Welt.


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25.10.2014 12:39
avatar  ExMitglied ( gelöscht )
#9 RE: Mauern
Ex
ExMitglied ( gelöscht )

Mauern können schützen
Mauern können trennen
Mauern bedeuten Abwehr
Mauern verwehren den Weitblick
Mauern schränken ein

Mit all diesen Einschränkungen werden wir im Leben konfrontiert
Habt Ihr auch schon mal im Sinn gehabt, eine solche Mauer zu durchbrechen?


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25.10.2014 12:45
avatar  France
#10 RE: Mauern
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Liebe Sirius, wer engherzig und kleingeistig ist, dem wird es kaum gelingen.
Was bleibt, um jemanden zu überzeugen, ist das (gute) Beispiel...

Alles, was wir sind, ist Sand im Wind.
Bill & Ted Zitat

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25.10.2014 22:18
avatar  ExMitglied ( gelöscht )
#11 RE: Mauern
Ex
ExMitglied ( gelöscht )

Hallo Sirius,

O Ja, ich denke, je älter ich werde, immer öfter daran, die Mauer des Schweigens zu durchbrechen. Es wird immer leichter, denn: was kann mir noch passieren?
Dieses weinerliche Gejammer der Faulen, die nur nachplappern "Wie können ja doch nichts daran ändern" fällt mir auf die Nerven, aber wie.

In meinem Dorf habe ich damit begonnen, indem ich antworte auf Beschwerden: "Und warum wehren wir uns nicht"? Ich möchte meinen Mitmenschen wieder klarmachen, dass Zusammenhalt und Tatkraft Berge versetzen. Jahrzehntelang wurde uns gepredigt, wir müssten uns selbst verwirklichen. Mit dem Erfolg, dass nun jeder nur noch nach seinen eigenen Interessen handelt und eine Mauer um sich baut. Und hier höre ich jetzt auf zu schreiben, denn ich weiss, dass im Internet Maschinen jedes Wort kontrollieren, das von der allgemeinen Meinung abweichen könnte.

Wir können die Mauern der Gleichgültigkeit einreissen. Z. B.: ein vielbegangener kleiner Weg in unserem Dorf wird bei Glatteis nicht gestreut von der Stadt. Viele von uns Alten müssen ihn (da die kürzeste Strecke) zum Bäcker begehen. Nachdem ich mir die Klagen meiner Nachbarn tagelang angehört hatte, sagte ich: jetzt reichts, wenn morgen nicht gestreut ist, bring ich einen Spaten mit zum Eisdecke aufbrechen. Eine andere sagte mit frohem Gesicht: ich hab noch Sand übrig, bring ich mit. Kurz, einige Anlieger wollten durchaus mitmachen, damit wir alle wieder sicher laufen konnten. Am nächsten Morgen hatte die Stadt ein Einsehen gehabt in der Nacht. Der Weg war sicher.
Schaun wir mal, wen ich dieses Jahr infizieren kann mit Gemeinschaftssinn. Kleine Mauern, um den anderen Menschen zu zeigen, bitte bis hierher, nicht weiter, gestehe ich jedem Menschen zu. Mich ärgern die dicken großen Mauern. LG Treff


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