Scorpions

25.05.2022 09:32
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#1 Scorpions
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Scorpions ist eine deutsche Hard-Rock-Band aus Hannover, die 1965 als Nameless gegründet wurde, 1972 ihr erstes Album veröffentlichte und bis heute besteht. Die Scorpions Musikproduktions- und Verlags-GmbH hat ihren Sitz in Schwarmstedt (Heidekreis), die Scorpions GbR in Langenhagen (Region Hannover).

Zu den erfolgreichsten Songs der Scorpions zählen Rockhits wie Rock You Like a Hurricane, The Zoo, Big City Nights, No One Like You und Balladen wie Still Loving You, Send me an Angel und Wind of Change, die international bis heute zu den Rockklassikern gezählt werden. Mit über 110 Millionen verkauften Tonträgern und 50 Jahren auf der Bühne gehören die Scorpions zu den erfolgreichsten und langlebigsten Bands der Musikgeschichte. 2009 wurde die Band mit dem Echo Pop für ihr Lebenswerk ausgezeichnet. 2010 wurden die Scorpions mit einem Stern und Handabdrücken der Mitglieder auf dem Rockwalk in Los Angeles geehrt und 2017 in die Hall of Heavy Metal History aufgenommen.

Die Band wurde 1965 in Sarstedt vom Gitarristen Rudolf Schenker und dem Schlagzeuger Wolfgang Dziony im Zuge der Beat- und Rockära als Amateurband zunächst unter dem Namen Nameless gegründet, da man sich auf keinen geeigneten Namen einigen konnte. Zur Anfangsbesetzung gehörten Joachim Kirchhoff (Bass), Rudolf Schenker (Gitarre), Karl-Heinz Vollmer (Gitarre) und Wolfgang Dziony (Drums). Nachgespielt wurde alles, was in der englischen Hitparade ganz oben war, hauptsächlich die Songs der Beatles.

Ein Jahr nach der Gründung nannte sich die Band schließlich Scorpions, laut Rudolf Schenker deshalb, weil es sich dabei um einen Namen handelt, der sowohl national als auch international verstanden werden könnte. Von 1965 bis 1967 gaben sie in Norddeutschland Konzerte und traten auch im Vorprogramm von Bands wie den Lords, Searchers oder Dave Dee auf. In dieser Zeit übernahm Rudolf Schenker auch den Gesang. 1967 kam der Sänger Werner Hoyer dazu und machte die Band zum Sextett. Nur sechs Monate später löste sich die Band auf, da der damalige Leadgitarrist Karl-Heinz Vollmer zur Bundeswehr eingezogen wurde. Rudolf Schenker und Wolfgang Dziony gründeten in dieser Zeit eine Soul-Band, die aber mit der Einberufung Rudolf Schenkers zur Bundeswehr zerbrach. Im Herbst 1968 ließ Schenker die Scorpions in der Besetzung Rudolf Schenker, Gitarre, Wolfgang Dziony, Schlagzeug, Lothar Heimberg, Bass, Ulrich Worobiec, Leadgitarre und Bernd Hegner, Gesang wieder aufleben.
Ende 1969 wurden der Sänger Hegner und der Gitarrist Worobiec entlassen und der Sänger Klaus Meine und Rudolfs jüngerer Bruder Michael Schenker von der Band Copernicus stießen zu den Scorpions. In den kommenden Monaten widmete sich die Band verstärkt dem Komponieren eigener Songs. Ihre Liedtexte schrieb sie von Beginn an auf Englisch, da sie von Anfang an das internationale Hard-Rock-Business erobern wollten. Für den Anti-Drogen-Film Das Kalte Paradies spielte sie 1971 drei Lieder ein. Bei den Aufnahmen lernte sie Conny Plank kennen, Produzent ihres ersten Albums Lonesome Crow. Es wurde 1972 in der Besetzung Rudolf Schenker (Gitarre), Michael Schenker (Gitarre), Klaus Meine (Gesang), Wolfgang Dziony (Schlagzeug) und Lothar Heimberg (Bass) eingespielt und veröffentlicht. Das Album öffnete der Band den Weg zu einer internationalen Karriere, die zunächst in Japan, Amerika, Frankreich und England Erfolge zeigte, dann auch in den USA und ab 1984 auch in Deutschland. Sie spielte auf einer Deutschlandtournee als Vorgruppe von Rory Gallagher, Uriah Heep und UFO. Da der Gitarrist von UFO nicht nach Deutschland einreisen konnte, bat die Band Michael Schenker um Hilfe, der die gesamte Tour als deren Aushilfsgitarrist spielte und anschließend die Scorpions verließ, um endgültig bei UFO einzusteigen. Lonesome Crow wurde auch von einer lokalen Plattenfirma in Chicago, USA, veröffentlicht und verkaufte sich dort etwa 25.000-mal. Die Scorpions spielten im Jahr 1972 über 130 Konzerte. Nachdem Michael Schenker mit UFO nach England gegangen war, stiegen auch Wolfgang Dziony und Lothar Heimberg aus, da sie für sich keine Zukunft in der Band sahen.

Es fanden sich jedoch neue Mitstreiter: Die Mitglieder der Band Dawn Road, Uli Jon Roth (Leadgitarre), Francis Buchholz (Bass), Jürgen Rosenthal (Schlagzeug) und Achim Kirschning (Keyboards) bildeten mit den verbliebenen Scorpions Klaus Meine und Rudolf Schenker die neue Band. Gemeinsam unterzeichneten sie einen Plattenvertrag mit RCA Records und nahmen 1974 das zweite Album, Fly to the Rainbow, auf. Im Herbst des Jahres gingen sie mit Casey Jones auf Deutschlandtour.

Mit den Aufnahmen zum nächsten Album, In Trance, begannen sie ihre Zusammenarbeit mit dem Rockmusik-Produzenten Dieter Dierks, der für die nächsten vierzehn Jahre die Alben der Band produzierte. Mittlerweile saß Rudy Lenners am Schlagzeug. Auf der Platte zierte erstmals das Logo des Scorpions-Schriftzugs die Plattenhülle. Das Album stieg zum bestverkauften RCA-Album in Japan auf und machte die Scorpions dort populär.

Im Februar 1975 veröffentlichten sie unter dem Pseudonym The Hunters eine Single mit deutschen Coverversionen der Sweet-Hits Fuchs geh’ voran (Fox on the Run) und Wenn es richtig losgeht (Action). 1975 absolvierten die Scorpions ihre erste Europatournee und traten im Vorprogramm von The Sweet auf. Mit ihren Auftritten im durch die Beatles bekannt gewordenen Liverpooler Cavern Club (1975) und im Londoner Marquee Club (1975/76) machten sie sich in Großbritannien einen Namen.

Das Album Virgin Killer wurde 1976 veröffentlicht. Es brachte später die erste Goldene Schallplatte der Scorpions in Japan. In Deutschland erhielt es die Auszeichnung LP des Jahres. Während der Tournee zum Album tourte die Band 1976 wieder durch Großbritannien (und spielte dort 30 Konzerte) und als Vorgruppe von KISS durch Deutschland.

Für das 1977 veröffentlichte Album Taken By Force, das in Japan ebenfalls vergoldet wurde, übergab Rudy Lenners das Schlagzeug an Herman Rarebell, da Lenners kurzfristig erkrankt war. Nach Auftritten in Europa absolvierten die Scorpions anschließend eine Tournee durch Japan (dem zweitgrößten Musikmarkt der Welt). Bereits bei ihrer Ankunft am Tokyoter Flughafen wurden sie gefeiert. Rund 12.000 Zuschauer kamen zu den fünf Konzerten in Tokio (Nakano Sun Plaza, 2200 Plätze, 3 Konzerte), Osaka (Koseinenkinkaikan, 2400 Plätze) und Nagoya (Kokaido, 2300 Plätze). Lead-Gitarrist Ulrich Roth verließ nach der Tournee die Band, da er sich künstlerisch bei den Scorpions nicht mehr ausreichend gefordert fühlte. Höhepunkt und Abschluss der Ulrich-Roth-Jahre der Scorpions ist die bis heute weltweit als Insider-Tipp bekannte Doppel-LP Tokyo Tapes (1978), die während der Taken-By-Force-Tour am 24. und 27. April in der Sun Plaza Hall, Tokio aufgezeichnet wurde. Roth gründete derweil mit Electric Sun seine eigene Formation.

Um einen Nachfolger für Roth zu finden, inserierte Francis Buchholz im englischen Musikmagazin Melody Maker. So testeten die Scorpions in London etwa 140 Gitarristen, entschieden sich aber schließlich für den aus Hannover stammenden Matthias Jabs, der früher Mathematik-Nachhilfeschüler von Buchholz gewesen war.

Ende 1978 spielten die Scorpions noch ein paar Konzerte mit Jabs, bevor sie mit den Aufnahmen für das Lovedrive-Album begannen. Während der Aufnahmen meldete sich Michael Schenker zurück, der soeben UFO verlassen hatte. So wurde der eben erst engagierte Jabs wieder entlassen und Michael Schenker nahm seinen Platz ein. Schenker spielte gemäß „offiziellen“ Angaben Lead-Gitarre bei drei Liedern des Lovedrive-Albums: Lovedrive, Another Piece of Meat und Coast To Coast. Wie später bekannt wurde, spielte er die Lead-Gitarre auch bei Holiday sowie (zumindest teilweise) bei Loving You Sunday Morning. Aufgrund von Alkohol- und anderen Problemen brach er während der Deutschlandtournee im Winter 1979 bereits nach wenigen Konzerten zusammen. Die Scorpions konnten Jabs daraufhin überreden, bei den verbleibenden Deutschlandkonzerten als Ersatz für Michael Schenker zu spielen. Auf der Frankreichtournee 1979 erlitt Michael Schenker erneut einen Zusammenbruch und musste abermals durch Jabs ersetzt werden. Da sich die restlichen Bandmitglieder zu diesem Zeitpunkt eingestehen mussten, dass sie mit Michael Schenker definitiv nicht mehr arbeiten konnten, boten sie Jabs an, fortan fix bei der Band zu bleiben. Dieser sagte – nach drei Monaten Bedenkzeit – während der Japantournee im Juni 1979 zu. Jabs’ Virtuosität und Spielfreude trägt bis heute noch entscheidend zum Erfolg der Band bei.

Mit dem Album Lovedrive wurden die Scorpions auch in den USA aktiv. Der erste US-Auftritt fand 1979 vor etwa 60.000 Zuschauern in Cleveland beim World Series of Rock-Festival zusammen mit Bands wie Thin Lizzy, Aerosmith, Ted Nugent und AC/DC statt. Danach begleiteten die Scorpions Ted Nugent, Rainbow und AC/DC als Vorgruppe auf deren USA-Tourneen und spielten dort auch eigene Konzerte. In England spielten sie als Headliner beim Reading-Rock Festival und zum Abschluss der Hallentour durch Großbritannien im Hammersmith Odeon von London.

Die Platte Lovedrive stieg bis auf dem 55. Platz der Billboard-Charts. Die Musikzeitschrift Melody Maker bezeichnete es als eines der besten Heavy-Metal-Alben des Jahres. Die Scorpions-Mitglieder zu dieser Zeit waren die „klassische“ Besetzung (1978–1992): Klaus Meine (Gesang), Rudolf Schenker (Gitarre), Matthias Jabs (Gitarre), Francis Buchholz (Bass) und Herman Rarebell (Schlagzeug). Lovedrive erreichte schließlich Goldstatus in den USA, was den Durchbruch für die Scorpions bedeutete. Das nächste Album, Animal Magnetism (1980), konnte den Status der Band ausbauen. Die Songs „The Zoo“ und „Make It Real“ wurden zu Hits, welche auch heute noch von der Band gespielt werden. Mit Don’t Make No Promises (Your Body Can’t Keep) ist auch Jabs’ erste eigene Komposition (der Text stammt von Herman Rarebell) auf dem Album vertreten. Während der anschließenden Welttournee traten die Scorpions auch zum ersten Mal beim Monsters-of-Rock-Festival in Castle Donington auf und spielten vor den Headlinern Rainbow und Judas Priest.[6] In den USA gaben sie u. a. zusammen mit Judas Priest und Def Leppard Konzerte.

Während der Aufnahmen zum Album Blackout verlor Meine 1981 seine Stimme und wollte sogar die Band verlassen. Über die Jahre hatten sich bei ihm Verhärtungen auf den Stimmbändern gebildet. Doch die Freundschaft zwischen Rudolf Schenker und Klaus Meine und der enge Zusammenhalt innerhalb der Band ließen Meine nach einer langwierigen Gesangstherapie und zwei Stimmbandoperationen bei einem Wiener Facharzt, der auch Opernsänger behandelt, das Trauma überstehen. Danach (1982) konnte Meine seinen Stimmumfang sogar steigern. Für ihn gehört Blackout zu einem der drei wichtigsten Alben der Band. Es gilt als bestes Hard-Rock-Album des Jahres und erreichte die Top Ten der amerikanischen Charts. Das Lied No One Like You stand in den USA eine Woche auf dem ersten Platz der Mainstream Rock Tracks-Charts und war dort im Jahr 1982 das meistgespielte Lied im Radio. 1984 wurde Blackout in den USA mit Platin ausgezeichnet.[7] Zudem drehten sie zu dem Lied No One Like You auf der Gefängnisinsel Alcatraz das erste Musikvideo der Bandgeschichte.

Im März 1982 begann die Blackout-Tour in Paris und führte die Band rund um die Welt. In Frankreich, wo die Gruppe zur beliebtesten Rockband gewählt wurde, erhielt das Album Blackout Doppelgold. Auf der US-Tour fungierte u. a. die britische Heavy-Metal-Band Iron Maiden, die gerade mit ihrem Album The Number of the Beast große Erfolge feierte, als Vorgruppe. Am 19. Juni 1982 spielten sie erstmals im Madison Square Garden in New York.

Am 29. Mai 1983 spielten die Scorpions auf dem US-Festival im San Bernardino Valley zusammen mit unter anderem Mötley Crüe, Ozzy Osbourne und Van Halen als vorletzte Band vor über 300.000 Zuschauern. Kurz vor dem Beginn des Auftritts beim US-Festival jagten fünf Jets der US-Luftwaffe über die Zuschauermenge und sorgten zusammen mit den gleichzeitig gezündeten Feuersäulen für einen spektakulären Showauftakt. Bei ihrer Abschiedstournee griffen sie dieses Intro wieder auf. Nun wurde mit Text und Bild auf das damalige Event angespielt. Am 17. und 18. Dezember 1983 spielten sie in der Dortmunder Westfalenhalle bei einem Rockfestival unter anderem zusammen mit Def Leppard, Ozzy Osbourne, Krokus und Iron Maiden. Die Tournee (ohne Festivals) zählte mehr als eine Million Zuschauer.

Für die Aufnahmen zum nächsten Album, Love at First Sting, gingen die Scorpions mit ihrem Produzenten Dieter Dierks 1983 nach Stockholm in die dortigen Polar-Studios von ABBA. Da Dierks mit Bassist Francis Buchholz und Schlagzeuger Herman Rarebell Probleme hatte, engagierte er Bassist Jimmy Bain und Schlagzeuger Bobby Rondinelli für die Aufnahmen. Die Aufnahme-Sessions wurden aber abgebrochen, als das gewünschte Ergebnis nicht erreicht wurde. In den Dierks Studios wurde das Album, mit Rarebell und Buchholz, schließlich fertiggestellt. Love at First Sting kletterte nach Veröffentlichung im Jahr 1984 auf den sechsten Platz der amerikanischen Billboard Charts und bekam am Tag der Veröffentlichung Platin und wenige Monate später Doppel-Platin in den USA. Mitte der 1990er wurde das Album mit Dreifach-Platin in den USA ausgezeichnet. Die Singles Rock You Like A Hurricane und Still Loving You trugen einen großen Teil dazu bei. Die Single-Auskopplung Still Loving You aus dem Album Love at First Sting brachte die Scorpions 1984 auch in Deutschland in den Charts nach oben.[5] Die Zeitschrift Rolling Stone bezeichnete die Band als Heavy Metal Latest Heroes und MTV nannte die Scorpions in dieser Zeit The Ambassadors of Rock. Alleine in Frankreich wurden von Still Loving You 1,1 Millionen[10] Singles verkauft (laut Rudolf Schenker in seinem Buch Rock Your Life über 2 Millionen). Das Album verkaufte sich in den Jahren 1984/85 über sechs Millionen Mal. Bis heute zählt Love At First Sting zu den erfolgreichsten Rock-Alben aller Zeiten und wurde mehr als 10 Millionen Mal verkauft. Im Jahr 1984 befanden sich mit Love At First Sting, Blackout und Animal Magnetism drei ihrer Alben zeitgleich in den amerikanischen Billboard Charts. Die 1985 veröffentlichte Live-LP World Wide Live unterstrich den neuen Superstarstatus der Band, denn es entwickelte sich weltweit zum zweitmeistverkauften Livealbum nach Frampton Comes Alive und steht noch heute, weltweit gesehen, an dritter Stelle der erfolgreichsten Live-Alben aller Zeiten.

Die Love at First Sting Tour startete am 23. Januar 1984 in Birmingham. Die Scorpions waren 1984 rund vier Monate auf Nordamerikatour und gaben dabei mehr als achtzig Konzerte, zum Beispiel spielten sie zweimal hintereinander in der Veranstaltungshalle The Forum von Los Angeles vor jeweils mehr als 16.000 Besuchern, und am 20., 21. und 23. Mai 1984 dreimal hintereinander im Rosemont Horizon (heute Allstate Arena) in Rosemont bei Chicago, nach einem Konzert in Kalamazoo, Michigan gaben sie am 25. Mai 1984 das vierte Konzert im Rosemont Horizon. Die Konzertreise führte die Scorpions wieder nach New York, wo sie vom 6. bis 8. Juni 1984 gleich dreimal hintereinander im ausverkauften Madison Square Garden vor über 60.000 Fans auftraten. Erst im Dezember 2010 gelang es mit Rammstein einer deutschen Band den Madison Square Garden wieder auszuverkaufen; sie spielten dort ihr erstes Konzert in den USA seit dem Jahr 2001.[11] Bon Jovi spielten bei den meisten Konzerten, u. a. im Madison Square Garden, in Nordamerika im Vorprogramm und begannen so ihre Karriere. Fastway und Jon Butcher waren weitere Vorbands. Unter dem Motto Super Rock 84 in Japan spielten sie in Japan sechs Shows mit Whitesnake, Michael Schenker Group/MSG und Bon Jovi, unter anderem im Seibu Stadion von Tokio. Auch in Europa war die Tour sehr erfolgreich, sie traten beispielsweise am 29. Februar 1984 in Paris im Palais Omnisports de Paris-Bercy vor 15.500 Zuschauern auf, dieses war zugleich das erste Konzert das im Bercy stattfand. In Deutschland spielten die Scorpions 1984 zwölf Konzerte, darunter in der Olympiahalle München. Bei vielen der Europakonzerte der Band trat Joan Jett im Vorprogramm auf. 2,2 Millionen Konzertbesucher zählte die Love-at-First-Sting-Tournee im Jahr 1984.

Am 15. und 19. Januar 1985 spielte die Band zwei Konzerte als Co-Headliner vor jeweils über 470.000 Fans bei der ersten Ausgabe des Rock-in-Rio-Festivals in Rio de Janeiro. In Stevenage (England) spielten sie 1985 mit Bands wie Deep Purple und UFO auf dem Knebworth-Festival. Während der Love-at-First-Sting-Tour kamen 1985 100.000 Zuschauer in den Nippon Budokan von Tokio und 60.000 Besucher in die Castle Hall von Osaka, Japan. Sie spielten als Headliner Konzerte beim Day-on-the-Green-Festival im Stadion von Oakland, USA mit Victory, Yngwie Malmsteen, Metallica und Ratt und im Cotton Bowl Stadium von Dallas, USA mit Deep Purple, Ted Nugent, Bon Jovi und anderen.

Im Jahr 1986 traten sie als Co-Headliner vor Ozzy Osbourne und nach Bands wie Def Leppard oder Motörhead beim berühmten Monster-of-Rock-Festival in Castle Donington (England) auf. Bei den europäischen Monsters-of-Rock-Festivals in Budapest, MTK Stadion, in Nürnberg auf dem Zeppelinfeld, sowie auf dem Maimarkt-Gelände von Mannheim hatten die Scorpions Headliner-Status. Ozzy Osbourne, MSG, Bon Jovi, Def Leppard und Warlock traten vor den Scorpions, auf der bis dahin in Deutschland größten Open-Air-Bühne, auf. Insgesamt spielte die Band während der Love-at-First-Sting-Tournee mehr als 200 Shows.

1987 begannen die Scorpions mit den Aufnahmen des Albums Savage Amusement, welches im April 1988 erschien und das letzte Album ist, das von Dieter Dierks in den Dierks Studios produziert wurde. Es erreichte Platin in den USA. Die Welttournee zum Album starteten die Scorpions im April 1988 als zweite westliche Hard-Rock-Band (die erste war Uriah Heep) in der Sowjetunion und spielten zehn Konzerte im Sport-und-Konzert-Komplex im damaligen Leningrad, heute Sankt Petersburg. Die Band Gorky Park spielte bei den Konzerten im Vorprogramm. Für die Produktion der Show musste die Band mit 500.000 DM in Vorkasse gehen. Vom 27. Mai 1988 bis zum 30. Juli 1988 traten die Scorpions zusammen mit Kingdom Come, Metallica, Dokken und Van Halen bei der Monsters-of-Rock-Tour '88 durch die Stadien und Open-Air-Arenen Nordamerikas auf, unter anderem spielten sie im Giants Stadium, New Jersey.[13] Die Bands Kingdom Come (hier spielte zu dieser Zeit der spätere Scorpions-Drummer James Kottak), Metallica und Dokken waren Vorbands, die Scorpions traten direkt vor Van Halen als Co-Headliner auf. Kingdom Come und Winger waren danach Vorbands bei den weiteren Hallenkonzerten der Scorpions in den Vereinigten Staaten und Kanada. Insgesamt zählte die Nordamerika-Tournee bei 78 Konzerten rund 1,5 Millionen Besucher.

Gleich dreimal hintereinander traten sie im Februar 1989 im Londoner Hammersmith Odeon auf. In Deutschland spielten sie zum Beispiel in der Dortmunder Westfalenhalle vor 23.500 Zuschauern. In die Frankfurter Festhalle kamen 22.500 Zuschauer, die Scorpions halten damit bis heute den Hausrekord des bestbesuchten Konzertes. Die Europatournee zählte mehr als 500.000 Besucher. Beim Moscow Music Peace Festival spielten sie, inzwischen getrennt von den Dierks Studios und der bisherigen Plattenfirma EMI-Electrola, neben Künstlern wie Ozzy Osbourne, Mötley Crüe, Bon Jovi, Skid Row und Cinderella vor 260.000 Zuschauern erneut in der Sowjetunion.

Die Stimmung auf diesen Konzerten verarbeitete Meine in dem Lied Wind of Change, das er im September 1989 schrieb und das 1990 auf dem Album Crazy World erschien und 1991 als Single veröffentlicht wurde. Das bis heute erfolgreichste Lied der Band wurde zum weltweiten Soundtrack zum Fall der Berliner Mauer im November 1989, dem Untergang der Sowjetunion und der Beendigung des Kalten Krieges, zur Hymne von Glasnost und Perestroika. Oft wird auch heute noch vermutet, dass das Lied aufgrund des Falls der Berliner Mauer entstand und geschrieben wurde, was jedoch definitiv nicht den Tatsachen entspricht. Das Lied wurde von den Scorpions später auch in einer russischen und spanischen Version aufgenommen. In der ZDF-Sendung Unsere Besten wurde Wind of Change im Jahr 2005 zum Deutschen Jahrhunderthit gewählt.

Am 21. Juli 1990 traten die Scorpions als Gastmusiker auf dem ehemaligen Mauerstreifen auf dem Potsdamer Platz in Berlin auf. Anlässlich des von Ex-Pink-Floyd-Mitglied Roger Waters inszeniertem Mammutkonzerts The Wall – Live in Berlin spielten sie dort den Floyd-Klassiker In the Flesh?. Während der Show wurden zahlreiche andere Lieder des Albums von Künstlern wie Bryan Adams, Cyndi Lauper, Ute Lemper und Sinéad O’Connor neu interpretiert und entsprechend live vorgetragen.

Im Sommer 1990 begannen die Aufnahmen für ihr elftes Studioalbum Crazy World. Für die Produktion reiste die Band nach Los Angeles, um in den Goodnight L.A. Studios von Keith Olsen (Produzent von Whitesnake, Ozzy Osbourne u. v. a.) aufzunehmen. Weitere Aufnahmen fanden in den Niederlanden statt. Es war die erste Produktion der Band im Ausland. Bis dahin fanden die Aufnahmen in Deutschland, ab 1975 in den Dierks Studios, statt. Auf Crazy World nahm die Band erstmals die Hilfe eines außenstehenden Komponisten in Anspruch. Jim Vallance hatte schon für Bryan Adams und Aerosmith geschrieben und wurde auf Crazy World als Co-Autor der Lieder Tease Me Please Me, Don’t Believe Her und Kicks After Six genannt.

Im November 1990 veröffentlichte die Band das Album. Neben dem Superhit Wind of Change sind auf Crazy World weitere Lieder zu finden, die sich zu Klassikern entwickelten, beispielsweise die Ballade Send me an Angel und der Rocker Tease me Please me. Im Jahr 1991 lud Michail Gorbatschow die Scorpions als erste Rockband in den Kreml ein – wenige Tage vor dem Zusammenbruch der Sowjetunion. Insgesamt kann das Jahr 1991 als das erfolgreichste Jahr in der Geschichte der Band angesehen werden: Wind of Change erreichte in elf Ländern den 1. Platz der Hitparaden und wurde zur erfolgreichsten Single des Jahres weltweit, selbiges gilt für das Album Crazy World, das bislang erfolgreichste Werk der Band. Es wurde das erste Nummer-1-Album der Band in Deutschland und erreichte Doppelplatin. In den USA erreichte Crazy World Multiplatin.[9] 1990/1991 wurde das Album etwa 8,5 Millionen Mal verkauft. Bis heute hat sich das Album weltweit über 16 Millionen Mal verkauft.

1992 veröffentlichte die Band ihr erstes Remixalbum Still Loving You. Es enthält neun der erfolgreichsten Balladen der Band, zusätzlich den Welthit Wind of Change in der originalen Albumversion und als Bonus-Track Living for Tomorrow, live aufgenommen in Leningrad. Das Album schaffte den Sprung unter die Top 20 der deutschen Album-Charts. Im gleichen Jahr verließ der Bassist und Geschäftsführer der Scorpions GmbH Francis Buchholz die Band.

Während der Expo 92 in Sevilla gaben sie im Deutschen Pavillon ein Akustikkonzert.

Die Crazy World Tour ging vom 25. November 1990 bis 5. November 1991 und umfasste mehr als 150 Konzerte in ganz Europa, Nordamerika und Japan. Sie spielten auf der Tour unter anderem je zweimal im Zürcher Hallenstadion, in der Dortmunder Westfalenhalle und in der Münchener Olympiahalle. Die beiden Konzerte in der Deutschlandhalle von Berlin wurden auf Video (1991) und auf DVD veröffentlicht. Auch in der Londoner Wembley Arena traten sie gleich doppelt auf. Allein 92 Konzerte spielten sie in ganz Nordamerika, auch, wie 1984, zweimal im Forum von Los Angeles. Die Band Motörhead war bei diesen beiden Konzerten im Vorprogramm. Jon Bon Jovi und Richie Sambora waren special guests beim Auftritt am 26. Mai 1991 in Miami. Die weiteren Vorbands auf der Tour waren u. a. Winger, Trixxter und Mr. Big. Die Tournee war die größte und aufwendigste in den Jahren 1990/91 und die größte seit der Steel Wheels/Urban Jungle Tour der Rolling Stones von 1989.

Das 1993 erschienene Album Face the Heat, auf dem Buchholz’ Nachfolger Ralph Rieckermann den Bass zupft, aber auch die darauf folgenden Alben konnten nicht an den kommerziellen Erfolg der mit Francis Buchholz aufgenommenen Alben anknüpfen. Die Face the Heat Worldtour startete am 14. September 1993 mit einem Konzert im Panionios Stadion in Athen und endete am 20. Juli 1994 in Sunrise, USA. Die Scorpions hatten zum ersten Mal in ihrer Karriere Mühe, bei ihrer Tournee in den USA genügend Karten zu verkaufen. Die Tournee führte die Band auch in Länder wie Mexiko, Argentinien, Brasilien, Chile und Venezuela. Michael Schenker war bei der Face-the-Heat-Tour als Gastmusiker dabei. Die elf Deutschland-Konzerte der Tour besuchten rund 100.000 Zuschauer. Insgesamt kamen mehr als 2 Millionen Besucher zu den Konzerten der Welttournee. Als Vorbands traten u. a. King’s X, Sepultura und Duff McKagan auf.

1994 wurden die Scorpions von Priscilla und Lisa Marie Presley zum Gedenkkonzert für Elvis Presley eingeladen. 1995 steuerten sie das Lied White Dove zu einem Benefizkonzert für Ruanda bei. Es ist eine Neuinterpretation eines Liedes der ungarischen Band Omega. Nach dem Livealbum Live Bites verließ Rarebell 1996 die Band.
Für die Aufnahmen zum nächsten Studioalbum, Pure Instinct, wurde der Schlagzeuger Curt Cress engagiert, der schon für Saga und BAP gespielt hatte. Der neue Bandmanager Stewart Young stellte den Kontakt zum Kalifornier James Kottak (vormals Mitglied bei Kingdom Come) her, der für die anstehende Tournee in die Band einstieg. Start der Pure Instict Tour war am 1. Mai 1996 im Hard-Rock-Café in Kuala Lumpur. Neben den üblichen Konzerten in Europa und Amerika, wo unter anderen Alice Cooper bei den über fünfzig Konzerten im Vorprogramm auftrat, spielten die Scorpions auch in Malaysia, Thailand und den Philippinen sowie als erste internationale Hardrock-Band nach Beendigung des Libanesischen Bürgerkrieges in Beirut. Auf der Welttournee machten sie auch in Bremerhaven halt und spielten dort am 24. August 1996 auf einer schwimmenden Bühne in der Wesermündung vor etwa 80.000 Zuschauern, die das Konzert vom gegenüberliegenden Ufer aus verfolgten. Die Leningrad Cowboys und Apocalyptica spielten im Vorprogramm, Radio Bremen zeichnete die Show fürs Fernsehen auf. Die Band Gotthard begleitete die Scorpions als Vorband bei vielen Europa-Konzerten der Tour 1996/97. 1997 spielten die Scorpions in Deutschland unter dem Titel Giants of Rock Open-Air-Shows zusammen mit Meat Loaf und mehrere Festivals in Südamerika mit Bruce Dickinson, der Jason Bonham Band und anderen. Das letzte Konzert der Tournee fand am 22. November 1997 in Buenos Aires statt. Im Sommer 1998 folgten noch drei Konzerte in Bonn, Minsk und Oulu.

Am 3. Oktober 1998 traten sie zum Tag der Deutschen Einheit in Hannover beim Konzert Rock for Germany, u. a. mit BAP, Bell, Book & Candle und Die Prinzen, als Headliner auf.
1999 meldeten sich die Scorpions mit dem Album Eye II Eye zurück und erhielten für die moderne und elektrolastige Ausrichtung seitens der Musikpresse und der Fans viel Kritik. Darüber hinaus war mit Du bist so schmutzig erstmals ein auf Deutsch verfasstes Lied auf dem Album vertreten. Es war das erste Studioalbum mit James Kottak am Schlagzeug. Auf der Welt-Tournee zur Platte spielten die Scorpions rund 50 Konzerte mit Mötley Crüe unter dem Motto Maximum Rock Tour in Nordamerika und wurden in München von Michael Jackson zum Benefizfestival Michael Jackson and Friends eingeladen. Bei den Konzerten in Europa war die Band Cut vom Ex-Stiltskin und Genesis-Sänger Ray Wilson als Vorgruppe mit den Scorpions unterwegs. Darüber hinaus spielten sie am 9. November 1999 mit 166 Cellisten der Berliner Philharmoniker zum Jubiläum des Mauerfalls Wind of Change vor dem Brandenburger Tor in Berlin.... https://de.wikipedia.org/wiki/Scorpions

Liebe Grüße, Rika


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12.01.2024 13:36
avatar  Rika
#2 RE: Scorpions
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James Kottak, der von 1996 bis 2016 Drummer der Band war, ist im Alter von 61 Jahren verstorben.

Liebe Grüße, Rika


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12.01.2024 14:15 (zuletzt bearbeitet: 12.01.2024 14:16)
avatar  Mioram
#3 RE: Scorpions
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Der war ja gerade erst den Kinderschuhen entwachsen, so sehe ich das als Methusalem vom Forendienst! Ich kannte ihn nicht näher, aber es berührt einen schon, wenn das Sensenmännlein an so einem Youngster seinem Hobby nachgeht.

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