Gene Vincent

25.07.2014 13:14
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#1 Gene Vincent
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Gene Vincent (* 11. Februar 1935 in Norfolk, Virginia; bürgerlich Eugene Vincent Craddock; † 12. Oktober 1971 in Newhall, Kalifornien) war ein US-amerikanischer Rockabilly-Musiker, der vor allem durch seinen Hit Be-Bop-A-Lula bekannt wurde.

Seine Eltern waren Ezekiah Jackson und Mary Louise Craddock, die in Virginia ein kleines Geschäft betrieben. Gene Vincent wuchs im Süden der USA unter dem Einfluss von Country-Musik, Rhythm and Blues und Gospel-Musik auf. Seine erste Gitarre bekam er im Alter von zwölf Jahren von einem Freund geschenkt.

1952 verließ Vincent die Schule und verpflichtete sich zur Navy. Im Juli 1955 war er auf einem Tender der Navy stationiert, der zwischen Korea und den USA verkehrte, zeitweilig war er auch in Korea, ohne aktiv an Kämpfen beteiligt gewesen zu sein. Im Juli 1955 hatte er einen schweren Motorradunfall in Norfolk. Sein linkes Bein wurde dabei zerschmettert und sollte amputiert werden. Jedoch weigerte sich Gene Vincent, dies zu veranlassen, nahm zeitlebens starke Schmerzen auf sich und erhielt zur Stabilisierung eine Metallschiene. Vincents Zeit bei der Marine war damit vorbei.

Gene Vincent konzentrierte sich jetzt auf die Musik und spielte in verschiedenen Country-Bands in Norfolk (Virginia). 1956 schrieb er einen Titel, den er Be-Bop-A-Lula nannte. Vincent stellte eine Gruppe zusammen, nahm ein Demo des Stücks auf, und es gelang ihm, einen Plattenvertrag bei Capitol Records zu erhalten.

Seine Back-Up-Gruppe bestand aus Cliff Gallup an der Leadgitarre, Willie Williams an der Rhythmusgitarre, Jack Neal am Bass sowie Dickie Harrell am Schlagzeug. Sie traten in der Zeit von 1956 bis 1958 unter dem Namen Gene Vincent and His Blue Caps auf. Dabei tourten sie durch die USA, traten in der Ed Sullivan Show auf und waren im American Bandstand sowie anderen wichtigen amerikanischen Fernseh-Shows zu sehen.

Am 4. Mai 1956 wurde Be-Bop-A-Lula in Nashville (Tennessee), aufgenommen und erschien am 2. Juni als B-Seite von Vincents erster Single Woman Love. Die Radiostationen spielten allerdings Be-Bop-A-Lula häufiger als die A-Seite und so erreichte der Titel Platz 7 der Hitparade im Jahr 1956. Außerdem trat er mit diesem Song in der Hollywood-Komödie The Girl Can’t Help It auf.

Vincent benutzte bei Aufnahmen mehrmals ein Bandecho, um gekonnt seine Stimme zu unterstützen. Dieser, eigentlich zur Kompensation für ein fehlendes Schlagzeug erfundene Echo-Groove, erzeugte einen charakteristischen, im Takt „blubbernden“ Groove. Vincent entwickelte auf seinen beiden ersten Schallplatten einen eigenständigen, aggressiven und urbanen Rockabillystil, in den späteren Aufnahmen klangen manchmal Doo-Wop-Elemente an. Gene Vincents Lead-Gitarrist Cliff Gallup war vom Jazz-Pop Gitarristen Les Paul beeinflusst und baute überraschende Harmoniewechsel sowie technisch anspruchsvolle Licks in seine Soli ein. Cliff Gallup verließ die Band nach den Aufnahmen zur zweiten Schallplatte endgültig, weil ihm als dem ältesten der Band das Leben auf Tournee als Familienvater nicht zusagte.

Es gelangen Gene Vincent im Anschluss an Be-Bop-A-Lula zwar noch einige kleinere Erfolge (zum Beispiel Bluejean Bop oder Race with the Devil). Er war aufgrund seiner Beinschiene und der Schmerzen eigentlich in der Bewegung behindert, was ihn aber nicht davon abhielt, sich auf der Bühne lebhaft zu bewegen. Dabei entwickelte er die Eigenart, sich leicht vorgebeugt an den Mikrofonständer zu klammern und zeitweilig an die Decke zu starren. Trotz des Films und der vielen Fernsehauftritte konnte sich Gene Vincent in den USA nicht dauerhaft an der Spitze etablieren. 1957 gelang mit Lotta Lovin’ noch einmal ein Hitparadenerfolg, aber danach war Vincents Karriere in den USA mit dem Ende der Rockabilly-Ära vorbei.

1958 folgte ein weiterer Filmauftritt in dem Spielfilm Hot Rod Gang in dem er die Songs Dance in the Street und Dance to the Bop spielte.

Mit seinen Auftritten in Europa im Jahr 1959 gelang es Gene Vincent, ein neues Publikum zu begeistern und er war besonders in Großbritannien und Frankreich sehr beliebt.

Nach 1960 siedelte Gene Vincent nach England über, da er dort weitaus mehr Anhänger als in den USA hatte. Nach einem Auftritt fuhr er am 17. April 1960 mit seinem Freund, dem Musiker Eddie Cochran zurück nach London und wurde in einen schweren Unfall verwickelt. Cochran starb, Vincent wurde schwer verletzt, wobei sein Bein erneut beschädigt wurde und er sich das Schlüsselbein brach. Dennoch stand er ein paar Wochen später wieder in England auf der Bühne.

Aufgrund mehrerer früherer und weiterer Unfälle, vieler Tourneen und einem Leben auf der Überholspur mit exzessivem Alkoholkonsum und Medikamentenmißbrauch (Schmerzmittel) verschlechterte sich Vincents Gesundheitszustand ab Mitte der 1960er Jahre zusehends. Er wurde asthmatisch und leicht übergewichtig. In seinem zeitlebens unzureichend behandeltem Bein begann eine chronische Osteomyelitis. Die letzten Konzerte in England 1971 wurden zum Teil abgebrochen, weil ihm die Stimme versagte.

Im Oktober 1971 besuchte Vincent seine Eltern in Kalifornien. Dort fühlte er sich sehr krank und verstarb in einem Krankenhaus an einer Magenblutung, nachdem seine Eltern ihn kollabiert in seiner Wohnung aufgefunden hatten.

1998 ehrte man Gene Vincent mit der Aufnahme in die Rock and Roll Hall of Fame in Cleveland (Ohio) sowie mit der Aufnahme in die Rockabilly Hall of Fame.

Gene Vincent hat einen Stern auf dem Hollywood Walk of Fame (1749 N. Vine St., gegenüber vom Capitol Tower) in der Kategorie Musik.

Alben
1956: Bluejean Bop
1957: Gene Vincent and the Blue Caps
1958: Gene Vincent Rocks and the Blue Caps Roll
1958: A Gene Vincent Record Date
1959: Sounds like Gene Vincent
1960: Crazy Times
1964: Shakin’ up a Storm
1967: The Crazy Beat of Gene Vincent (Capitol Records)
1979: Gene Vincent, aus der Serie „20 Rock'n'Roll Hits“, Capitol Records, EMI Electrola, LP mit Vorwort von Frank Laufenberg
2005: The Road is Rocky – The Complete Studio Masters 1956 – 1971 (8 CD-Box)
2005: The Very Best of Gene Vincent (EMI-Gold), Doppel-CD
2007: The Outtakes. 6-CD-Mini-Box (Bear Family Records)

Singles
Be-Bop-a-Lula / Woman Love (4. Mai 1956), Juni 1956
Race With The Devil (4. Mai 1956) / Gonna Back Up Baby (25. Juni 1956), September 1956
Blue Jean Bop (26. Juni 1956) / Who Slapped John (26. Juni 1956), Oktober 1956
Crazy Legs (24. Juni 1956) / Important Words (18. Oktober 1956), Januar 1957
Dance To The Bop (20. Juni 1957) / I Got It (19. Juni 1957), November 1957
Baby Blue (6. Dezember 1957) / True To You (20. Juni 1957), April 1958
Rocky Road Blues (27. März 1958) / I Love You (26. März 1958), Juli 1958
Say Mama (14. Oktober 1958) / Be Bop Boogie Boy (14. Oktober 1958), Dezember 1958
Summertime (28. März 1958) / Frankie And Johnny (9. Dezember 1957)
Pistol Packin’ Mama (11. Mai 1960) / Anna Annabelle (17. Oktober 1958), September 1960
Jezebel (25. Juni 1956) / Maybe (13. Oktober 1958)
If You Want My Lovin (11. Januar 1961) / Mister Loneliness (11. Januar 1961)
She She Little Sheila (3. August 1959) / Hot Dollar (5. August 1959)
Brand New Beat (9. Dezember 1957) / Unchained Melody (16. Oktober 1956)
Crazy Beat (10. Januar 1961) / High Blood Pressure (16. Oktober 1958)
wikipedia

Liebe Grüße, Rika


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11.02.2023 11:38
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#2 RE: Gene Vincent
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Be-Bop-A-Lula ist der Titel eines Rockabilly-Liedes von Gene Vincent aus dem Jahre 1956, das er mit seiner Band, den Blue Caps, einspielte.

Als Autoren sind Gene Vincent und sein Manager „Sheriff“ Tex Davis urheberrechtlich registriert. Umstritten ist, ob Tex Davis wirklich Mitkomponist gewesen ist. Am wahrscheinlichsten ist, dass Vincent den Song mit Texter Donald Graves verfasste. Graves war Zimmergenosse Vincents im Krankenhaus Portsmouth Naval Hospital, nachdem dieser am 4. Juli 1955 bei einem Motorradunfall verunglückt war und dort behandelt wurde. Hier lasen beide das Comic-Buch Little Lulu, das als Inspiration für den Liedtext einer ersten gemeinsamen Komposition diente. Zunächst entstand als vorläufiger Titel Lulu Likes to Bop, dann Boppin‘ Lula; in nur 30 Minuten war das Lied durchkomponiert – nun unter dem Titel Be-Bop-A-Lula. Dabei orientierte sich Vincent am Erfolg Elvis Presleys mit Rhythm & Blues-orientierten Hits, insbesondere an Heartbreak Hotel.

Die Radiostation WCMS suchte im November 1955 neue Talente für ihre Radioshow Country Showtime und erhielt für einen im Februar 1956 stattfindenden Talentwettbewerb über 100 Bewerbungen, darunter auch die von Gene Vincent. Mit seiner Coverversion von Elvis Presleys Heartbreak Hotel überzeugte er sofort die Jury, bestehend aus den Radio-Disc Jockeys Joe Hoppel und „Sheriff“ Tex Davis (richtiger Name: Wilfred A Douchette; * 14. Juni 1914; † 29. August 2007). Mit neun anderen Bewerbern kam Vincent in die Endausscheidung und sang dort erstmals Be-Bop-A-Lula. Er gewann und ließ von Be-Bop-A-Lula am 9. April 1956 eine Demoaufnahme anfertigen, die an Musikproduzent Ken Nelson von Capitol Records versandt wurde. Capitol suchte damals nach einem jungen Musiker, der in der Lage wäre, mit Elvis Presley zu konkurrieren. Zu jenem Zeitpunkt hatte Graves seine Autoren-Rechte bereits an Tex Davis für 25 US-Dollar übertragen, nachdem dieser Gene Vincents Manager geworden war.

Be-Bop-A-Lula entstand in der überhaupt ersten Aufnahmesession von Gene Vincent am 4. Mai 1956 in den Music City Recordings in Nashville als zweites Stück nach Race With The Devil. Produzent Ken Nelson hatte zwar vorsorglich einige Studiomusiker des Nashville A-Teams angeheuert, doch Gene Vincents hastig zusammengestellte Begleitband Blue Caps überzeugte in der Besetzung Cliff Gallup (Leadgitarre), „Wee“ Willie Williams (Rhythmusgitarre), Jack Neal (Kontrabass) und Dickie Harrell (Schlagzeug). Gallup präsentierte mit seiner Gretsch Duo Jet zwei markante Gitarrensoli, Harrell benutzte fast ausschließlich den Schlagzeugbesen. Dadurch fehlten zwar die beim Rock ’n’ Roll sonst üblichen Rhythmus-Akzentuierungen und auch Trommelwirbel durch das Schlagzeug, doch wurde hier der Rhythmus durch die Rhythmusgitarre und den Kontrabass gewährleistet. Die Instrumentation war so dominant, dass man Vincent alleine in einer Echokammer aufnahm und er über Kopfhörer seine Band verfolgen konnte. Gesanglich ahmt er leidenschaftlich die schluckauf-artigen Gesangsphrasen von Elvis Presley nach, unterlegt mit viel Nachhall. Vincents heftiges Aus- und Einatmen wird durch den hohen Nachhallpegel noch verstärkt.

Für Be-Bop-A-Lula verblieben lediglich noch die letzten 15 Minuten der gebuchten Studiozeit, sodass man sich mit einem Take begnügte. Die Bandmitglieder waren dermaßen überdreht, dass Harrell während der Aufnahmesession – zum Ärgernis von Toningenieur Mort Thomasson – schrie. Ein zweites Take wurde zwar ohne diese Schreie aufgenommen, aber nicht weiter verwendet. In derselben Session entstanden auch die spätere B-Seite Woman Love und noch zwei weitere Titel.

Der Song hat musikalisch nichts mit dem Jazzstil des Bebop zu tun, ebenso wenig wie die Titel Blue-Jean Bop (Single ebenfalls von Vincent; veröffentlicht am 8. Oktober 1956), Dance to the Bop (Single ebenfalls von Vincent; veröffentlicht am 18. November 1957) oder Be-Bop Baby (Ricky Nelson; September 1957). Der Text beinhaltet keine Message, sondern Aussagen über seine Freundin. Es geht um seine Beziehung zu ihr (sie ist seine Freundin, und nicht nur vielleicht), ihre Kleidung (sie trägt rote Blue-Jeans), ihren sozialen Status (Königin aller Teens) und um ihre Tanzbegabung (mit „fliegenden Füßen“).

Be-Bop-A-Lula / Woman Love (Capitol Records F 3450) kam am 4. Juni 1956 als erste Single von Gene Vincent auf den Markt. Be-Bop-A-Lula war zunächst als B-Seite geplant, doch Manager Davis bat die Radiostationen, sich auch die Rückseite anzuhören. Das fiel den Stationen leicht, denn Woman Love wies einen problematischen Text über lesbische Liebe auf und ermöglichte Be-Bop-A-Lula das Airplay. Die neue A-Seite Be-Bop-A-Lula gelangte bis auf Rang 7 der Billboard-Charts, auf Platz 5 der Country-Charts und Platz 8 der Country-Hitparade; in Großbritannien erreichte sie Platz 17. Be-Bop-A-Lula entwickelte sich mit 200.000 Exemplaren innerhalb von vier Wochen seit Veröffentlichung zu der am schnellsten verkauften Single bei Capitol Records. In Deutschland gelangte der Titel nicht in die Hitparade. Da die die deutsche Lizenz von Capitol Records kurze Zeit später von Teldec zu EMI Electrola wechselte, existieren unterschiedliche Labels der deutschen Erstpressung. Capitol Records war vom Erfolg des Hits derart beeindruckt, dass sie Vincent einen 5-Jahres-Plattenvertrag anbot. Bis April 1957 wurden insgesamt zwei Millionen Exemplare verkauft, wofür Vincent am 28. April 1957 die Goldene Schallplatte von Produzent Ken Nelson überreicht bekam. Die Single blieb allerdings Vincents einziger Millionenseller.

Der Song adaptiert über den Gesang, die Instrumentation und den Sound die frühen Hits von Elvis Presley, insbesondere von Heartbreak Hotel. Auffallend bei dieser Aufnahme ist die Ähnlichkeit der Stimmen von Elvis und Gene Vincent. Deshalb gratulierte Presleys Mutter Gladys Presley ihrem Sohn zum neuen Erfolg von Be-Bop-A-Lula. „Mutter, das bin nicht ich, das ist Gene Vincent. Vielen Dank.“ Am 26. September 1956 wurde der Hit für den Kinofilm The Girl Can’t Help it (deutscher Titel: Schlagerpiraten, US-Premiere: 1. Dezember 1956) aufgenommen, allerdings nicht mehr in der Originalbesetzung mit Leadgitarrist Cliff Gallup.

Die Musikzeitschrift Rolling Stone führt Be-Bop-A-Lula auf Platz 102 ihrer 2004 erstellten Liste der 500 besten Songs aller Zeiten.
...https://de.wikipedia.org/wiki/Be-Bop-A-Lula

Liebe Grüße, Rika


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