Chuck Berry

08.05.2014 16:49 (zuletzt bearbeitet: 18.11.2018 18:44)
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#1 Chuck Berry
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Charles Edward Anderson „Chuck“ Berry (* 18. Oktober 1926 in St. Louis, Missouri) ist ein US-amerikanischer Sänger, Gitarrist, Komponist und ein Pionier des Rock ’n’ Roll. Berry wurde 1985 in die Blues Hall of Fame aufgenommen und war 1986 das erste Mitglied der Rock and Roll Hall of Fame. Berrys Vorbilder waren Nat King Cole, Louis Jordan und Muddy Waters. Chuck Berry gilt als der Erfinder des Duckwalk.

Chuck Berry begann an der High School mit dem Gesang und dem Gitarrespielen. Wegen einiger Vergehen saß er drei Jahre lang in einem Jugendgefängnis ein. Nach seiner vorzeitigen Entlassung arbeitete er in einer Autofabrik. 1948 heiratete er Themetta Suggs, aus der Ehe gingen zwei Kinder hervor.

Ab 1951 war er Pförtner beim Radiosender WEW und kaufte dort einem Musiker eine E-Gitarre ab. Er erwarb ein Tonbandgerät und begann damit, seine Musik aufzunehmen. Im Jahr 1952 hatte Chuck Berry seine ersten öffentlichen Auftritte im Huff’s Garden, einem Club in St. Louis. Mit einem Auftritt als Ersatzmann im Johnnie Johnson Trio begann seine schließlich fast zwanzig Jahre dauernde Zusammenarbeit mit dem Pianisten und Komponisten Johnnie Johnson. Ende des Jahres wechselte er in den Cosmopolitan Club. Dort spielte er zunächst vor fast ausschließlich schwarzem Publikum. Es sprach sich jedoch schnell herum, dass dort ein schwarzer Hillbilly auftrat und schon bald war fast die Hälfte der Zuschauer weiß.

Im Mai 1955 machte er zusammen mit einem Schulfreund einen Ausflug nach Chicago, um dort Howlin’ Wolf, Elmore James und Muddy Waters live zu sehen. Als er sich bei Muddy Waters ein Autogramm holte, fragte er, wo er denn selbst Aufnahmen machen könne. Dieser verwies ihn an Chess Records. Nach ein paar Tagen war ein Demoband fertig und Berry wandte sich damit an Chess. Der Produzent Leonard Chess war von dem Stück Ida Red beeindruckt und er versprach Berry eine Aufnahme-Session. Am 21. Mai wurden die beiden Stücke Ida Red, umbenannt in Maybellene, und Wee Wee Hours aufgenommen.

Mit Maybellene gelang ihm auf Anhieb ein Top-Ten-Hit in den Billboard Charts. Außerdem erhielt er einen Dreijahresvertrag. Während der anschließenden Tourneen präsentierte er dann seinen Duckwalk (Entengang), der seitdem zu seinem Markenzeichen geworden ist. Nach eigener Aussage erfand er diese Showeinlage ursprünglich, um von den Falten in seinem Anzug abzulenken. Im April 1956 nahm Chuck Berry mit Roll Over Beethoven einen seiner bekanntesten Hits auf. In den folgenden Jahren entstanden so bekannte Songs wie Sweet Little Sixteen, Rock and Roll Music, Memphis, Tennessee, Carol und Johnny B. Goode, wobei Johnson seine Rechte dem Komponisten Berry überließ. Der zuletzt genannte, Johnson gewidmete Titel wurde später als Beispiel der „irdischen Pop-/Rockmusik“ Teil der Voyager Golden Record und mit den Raumsonden Voyager 1 und Voyager 2 ins Weltall geschickt.

Im Dezember 1959 geriet Berry mit der Justiz in Konflikt. Des Vergehens gegen den sogenannten Mann Act beschuldigt, wurde er in zweiter Instanz im März 1961 zu drei Jahren Gefängnis verurteilt. Nach seiner vorzeitigen Entlassung im Oktober 1963 konnte er erneut Fuß fassen. Insbesondere in Großbritannien hatte er eine Reihe weiterer Hits mit Songs wie No Particular Place to Go und You Never Can Tell.

1964 veröffentlichte er eines seiner besten Alben mit dem Titel St. Louis to Liverpool. Nachdem die Beatles mit Coverversionen von Roll Over Beethoven und Rock and Roll Music recht erfolgreich waren, wurde auch Berry wieder gefragter. 1966/1967 wechselte er von Chess Records zu Mercury. Dort war man jedoch nicht in der Lage, seinen früheren Sound adäquat zu produzieren und zu vermarkten. Nach fünf relativ verkaufsschwachen Alben verließ Berry das Label im Jahre 1969 wieder.
Wieder zurück bei Chess entstand 1970 Back Home. 1972 kam sein meistverkauftes Album The London Chuck Berry Sessions heraus. Die Single-Auskoppelung My Ding-a-Ling wurde sein erster Nummer-eins-Hit in den Pop-Charts, wurde aber von einigen Radiosendern nicht gespielt, weil der Text sexuelle Anspielungen enthielt. Anfang der 1970er avancierte Berry zu einem der gefragtesten Rock-Idole und hatte zahlreiche Fernsehauftritte. Beispielsweise war er 1973 als eine von vielen Attraktionen zum 25-jährigen Jubiläum bei Dick Clarks „American Bandstand“ geladen. Als er auftrat, wollte das Publikum ihn nicht mehr gehen lassen und forderte eine Zugabe nach der anderen. So geriet die Veranstaltung schließlich ungewollt zu einer kleinen Chuck-Berry-Show. Berry gab weiterhin zahlreiche Konzerte weltweit und ging immer seltener ins Plattenstudio. 1979 spielte er sein letztes Studioalbum ein. Im selben Jahr trat er unter anderem auch für Präsident Jimmy Carter auf.

Seit Mitte der 1960er Jahre lösen Berrys Auftritte bei den Zuhörern mitunter gemischte Gefühle aus. Kritisiert wird oft, dass er keine eigene Begleitband mitbringt, sondern mit örtlichen Bands – etwa The Firebirds – spielt, mit denen er so gut wie nie probt. Dass seine Konzerte trotzdem ein Erlebnis sein können, mag nicht zuletzt an der Ausstrahlung des Musikers liegen, der seine alten Hits durch waghalsige Synkopierung seit 50 Jahren in immer neuem Gewand vorträgt. Ungeachtet seines Alters tritt er noch regelmäßig auf und unternimmt weiterhin Tourneen, oft zusammen mit Jerry Lee Lewis.

2008 wurde er in Deutschland für sein Lebenswerk mit der Goldenen Kamera ausgezeichnet.

2013 widmete ihm das britische Fachmagazin Guitar & Bass in seiner Septemberausgabe die Titelstory. Auf mehreren Seiten wird das Leben und Wirken nachgezeichnet. Im Herbst gab er einige wenige Konzerte in Europa. Kurz nach seinem 87. Geburtstag gab es Auftritte in Moskau, beim Steinegg Live Festival in Südtirol (Italien), in Helsinki und Oulu in Finnland und Oslo. Musikalisch begleitet wurde er dabei von seinem Sohn Charles Berry jun. (Gitarre), James Marsala (Bass), Robert Lohr (Keyboards) und Keith Robinson (Schlagzeug). Ursprünglich war geplant, dass seine Tochter Ingrid Berry-Clay (Gesang und Mundharmonika) in der Band dabei wäre. In Helsinki erlitt er einen Schwächeanfall und musste ins Krankenhaus gebracht werden. Anschließend gab er aber noch die beiden letzten Konzerte dieser Europatournee.
Chuck Berry ist aufgrund seines fortgeschrittenen Alters und seiner Konstitution allerdings kaum mehr imstande Gitarre zu spielen oder zu singen. Konzertbesucher kritisierten die 60-minütigen Auftritte als eher peinlich oder bezeichneten die Shows als Demontage einer Legende.

Einmal im Monat gibt er ein Konzert im Blueberry Hill Restaurant in St. Louis.

Musikalischer Einfluss
Chuck Berry etablierte in den 1950er Jahren fast im Alleingang die Gitarre als führendes Instrument in der Rockmusik. Andere Künstler der Zeit zeigten sich zwar auch gerne mit einer Gitarre, verwendeten sie aber nur zur rhythmischen Begleitung; Solos und Einwürfe kamen von der Begleitband. Berry präsentierte die Gitarre gleichberechtigt zum Gesang. Er setzte sie sowohl zur Begleitung ein, meist mit Powerchords auf den tiefen Saiten, aber auch für Solos, Fills und Licks in den höheren Lagen. Bei letzteren spielte er meist über wenigstens zwei Saiten („double stops“), was einen volleren, dynamischen Ton erzeugte....

DISKOGRAFIE:

Singles:
1955 – Maybellene / Wee Wee Hours, Chess 1604
1955 – Thirty Days / Together (We Will Always Be), Chess 1610
1955 – No Money Down / The Down Bound Train, Chess 1615
1956 – Roll Over Beethoven / Drifting Heart, Chess 1626
1956 – Too Much Monkey Business / Brown Eyed Handsome Man, Chess 1635
1956 – You Can’t Catch Me / Havana Moon, Chess 1645
1957 – School Days / Deep Feeling, Chess 1653
1957 – Oh Baby Doll / Lajaunda, Chess 1664
1957 – Rock and Roll Music / Blue Feeling, Chess 1671
1958 – Sweet Little Sixteen / Reelin’ and Rockin’, Chess 1683
1958 – Johnny B. Goode / Around and Around, Chess 1691
1958 – Vacation Time / Beautiful Delilah, Chess 1697
1958 – Carol / Hey Pedro, Chess 1700
1958 – Sweet Little Rock and Roller / Jo Jo Gunne, Chess 1709
1958 – Run Rudolph Run / Merry Christmas Baby, Chess 1714
1959 – Anthony Boy / That’s My Desire, Chess 1716
1959 – Almost Grown / Little Queenie, Chess 1722
1959 – Back in the USA / Memphis, Tennessee, Chess 1729
1959 – Broken Arrow / Childhood Sweetheart, Chess 1737
1960 – Too Pooped to Pop / Let It Rock, Chess 1747
1960 – Bye Bye Johnny / Worried Life Blues, Chess 1754
1960 – I Got to Find My Baby / Mad Lad, Chess 1763
1960 – Jaguar and Thunderbird / Our Little Rendezvous, Chess 1767
1961 – I’m Talkin About You / Little Star, Chess 1779
1961 – Go Go Go / Come On, Chess 1799
1963 – I’m Talkin About You / Diploma for Two, Chess 1853
1963 – Sweet Little Sixteen (Surfin’ USA) / Memphis Tennessee, Chess 1866
1964 – Nadine (Is It You?) / O’Rangatung, Chess 1883
1964 – No Particular Place to Go / You Two, Chess 1898
1964 – You Never Can Tell / Brenda Lee, Chess 1906
1964 – Chuck’s Beat / Bo’s Beat, Checker 1089
1964 – Little Marie / Go, Bobby Soxer, Chess 1912
1964 – Promised Land / Things I Used to Do, Chess 1916
1965 – Dear Dad / Lonely School Days, Chess 1926
1965 – It Wasn’t Me / Welcome Back Pretty Baby, Chess 1943
1966 – Lonely School Days / Ramona, Say Yes, Chess 1963
1966 – Ramona, Say Yes / Havana Moon, Chess 1963
1967 – Club Nitty Gritty /Laugh and Cry, Mercury 72643
1967 – Back to Memphis / I Do Really Love You, Mercury 72680
1967 – It Hurts Me Too / Feelin’ It, Mercury 72748
1968 – Louie to Frisco / Ma Dear, Mercury 72840
1969 – It’s Too Dark in There / Good Lookin’ Woman, Mercury 72963
1970 – Tulane / Have Mercy Judge, Chess 2090
1972 – My Ding-A-Ling / Johnny B. Goode, Chess 2131
1972 – Reelin’ and Rockin’ / Let’s Boogie, Chess 2136
1973 – Bio / Roll ’Em Pete, Chess 2140
1975 – Shake, Rattle and Roll / Baby What You Want Me to Do, Chess 2169
1979 – Oh What a Thrill / California, Atco 7203

Alben:
1957 – After School Session, Chess LP-1426
1958 – One Dozen Berrys, Chess LP-1432
1959 – Chuck Berry Is on Top, Chess LP-1435
1960 – Rockin’ at the Hops, Chess LP-1448
1961 – New Juke Box Hits, Chess LP-1456
1962 – Twist, Chess LP-1465
1963 – Chuck Berry on Stage, Chess LP-1480
1964 – Chuck Berry’s Greatest Hits, Chess LP-1485
1964 – Two Great Guitars (mit Bo Diddley), Chess LP(S)-2991
1964 – St. Louis to Liverpool, Chess LP(S)-1488
1965 – Chuck Berry in London, Chess LP(S)-1495
1966 – Fresh Berry’s, Chess LP(S)-1498
1967 – Chuck Berry’s Golden Hits, Mercury MG-21103/SR-61103
1967 – Chuck Berry in Memphis, Mercury MG-21123/SR-61123
1967 – Live at Fillmore Auditorium, Mercury MG-21138/SR-61138
1968 – From St. Louis to Frisco, Mercury SR-61176
1969 – Concerto in B Goode, Mercury SR-61223
1970 – Back Home, Chess LPS-1550
1971 – San Francisco Dues, Chess CH-50008
1972 – The London Chuck Berry Session, Chess CH-60020
1972 – St. Louis to Frisco to Memphis, Mercury SRM2-6501
1973 – Bio, Chess CH-50043
1975 − Chuck Berry, Chess CH-60032
1979 – Rock It, Atco SD38-118
Quelle: http://de.wikipedia.org/wiki/Chuck_Berry

Liebe Grüße, Rika


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08.05.2014 16:53
avatar  Rika
#2 RE: Chuck Berry
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Chuck Berry erhält den schwedischen Polarpreis für Musik.
Der mit jeweils einer Million schwedischen Kronen (110.000 Euro) dotierte Polarpreis wird jährlich an einen klassischen und einen zeitgenössischen Künstler oder eine Band vergeben.
Der 88-jährige Berry sei "der Rock'n'Roll-Pionier, der die E-Gitarre zu einem Hauptinstrument der Rockmusik gemacht" habe, begründete die Jury am Donnerstag in Stockholm ihre Entscheidung. Seit seiner ersten Single "Maybellene" habe Berry Generationen von Rockgitarristen beeinflusst.
Die Ehrung und Übergabe des Preises findet am 28. August in Stockholm statt.

Liebe Grüße, Rika


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19.03.2017 08:27 (zuletzt bearbeitet: 19.03.2017 11:40)
avatar  Rika
#3 RE: Chuck Berry
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Chuck Berry ist tot.
Chuck Berry wurde gestern im Koma vorgefunden und konnte nicht reanimiert werden.
Er war 90 Jahre alt.
Chuck Berry war der Mann, der aus dem Blues Rock'n Roll machte! Er war das Vorbild aller großen Bands wie den Beatles und den Rolling Stones.
Er war der erste Musiker, der die Gitarre in den Vordergrund stellte.

HIER ein Nachruf

Und ich bin wieder mal selbst erschrocken über meine telepathischen Fähigkeiten. Gestern dachte ich ganz plötzlich "Chuck Berry... von dem hört man garnix mehr, wie lange der wohl noch lebt". Heute lese ich das er gestern gestorben ist.

Liebe Grüße, Rika


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19.03.2017 09:56 (zuletzt bearbeitet: 19.03.2017 10:02)
avatar  Rika
#4 RE: Chuck Berry
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Dies ist das legendäre Video als Chuck Berry dem Rolling Stone Keith Richard beibringt wie man "Oh Carol" spielt. (Die Stones haben wir viele anderen Interpreten die einmalig komponierten Songs von Chuck gespielt am Anfang ihrer Karriere).
Das ganze findet im Studio statt. Und langsam aber sicher treibt Chuck den Keith in den Wahnsinn... worüber die Mitmusiker grinsen.
Dran bleiben, wird immer besser!

Liebe Grüße, Rika


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19.03.2017 15:52
avatar  Susi
#5 RE: Chuck Berry
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Ja, der war schon toll.
Aber er ist alt geworden, das ist bei Musikern oft nicht der Fall.

„Lachen braucht weniger Energie als ein ernstes Gesicht.“
Anton Gunzinger

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04.12.2023 15:03
avatar  Rika
#6 RE: Chuck Berry
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Auf ARTE gibt es in der Mediathek ein Live-Konzert von Chuck Berry.
Hier: https://www.arte.tv/de/videos/105611-000...d-handsome-man/

Liebe Grüße, Rika


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05.12.2023 12:55
avatar  Mioram
#7 RE: Chuck Berry
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